Tiefe Spuren: Dein Freund und Täter
Shownotes
Folge 1 von Tiefe Spuren
Willie Kimani ist Anwalt. An diesem 23. Juni 2016 steht er im Gerichtssaal in Mavoko, Kenia, um einen Prozess zu führen, für den er lange gekämpft hat. Sein Mandant Josephat wurde Opfer von Polizeigewalt – und schwebt deshalb in großer Gefahr. Denn Josephat soll zum Schweigen gebracht werden. Wenn nötig: mit noch mehr Gewalt.
Nachdem Willie Zeugenaussagen gehört und Kreuzverhöre geführt hat, steigen er und sein Mandant in ein Auto, das sie in ein Safe House bringen soll. Doch Josephat kommt dort nie an. Und auch Willie erscheint nicht wie versprochen zum Abendessen mit seiner Ehefrau Hannah.
Weil wir auf unseren Social-Media-Kanälen über ein anderes Verbrechen in Kenia berichtet haben, erreichen uns eine Nachrichten von der International Justice Mission. Die Mitarbeitenden fragen, ob wir über das Verschwinden von Willie und Josephat – und über Polizeigewalt in Kenia – berichten wollen. Wir sind sofort interessiert. Nach vielen Gesprächen steht für uns fest: Diesen Fall müssen wir vor Ort recherchieren. Wir wollen verstehen, was mit Willie passiert ist – und warum.
“Dein Freund und Täter“ ist die erste von zwei Folgen von “Tiefe Spuren - Dein Freund und Täter“. Nächste Woche veröffentlichen wir die nächsten Folge. Danach geht es auf diesem Kanal ganz normal mit “Mord auf Ex” weiter.
“Tiefe Spuren” sind Spezialfolgen von “Mord auf Ex”, in denen wir aufwändige Recherchen erzählen. In den letzten Jahren haben uns immer wieder Menschen mit ihren persönlichen Geschichten kontaktiert, wir haben einige von ihnen lange recherchiert. Vor Ort. Auf ihren Spuren.
Für mehr Informationen zum Projekt und wer daran beteiligt ist hier klicken. Hier gelangt ihr zur IJM Spendenseite Ihr habt Lust auf EXPRESSO? Dann hier entlang zum Shop.
“Tiefe Spuren“ ist eine Produktion von Auf Ex Productions. Hosts: Leonie Bartsch, Linn Schütze Skript: Leonie Bartsch, Marvin Ku Produktion: Alexander Chouzanas Redaktion: Antonia Fischer & Stefan Weikert
Weitere Informationen, Bilder und Videos findet ihr auf Social Media unter: @mordaufexpodcast
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Transkript anzeigen
00:00:00: In dieser Folge geht es unter anderem um Gewalt.
00:00:03: Hört sie nur, wenn ihr euch damit sicher fühlt.
00:00:07: Bevor die Folge startet, kommen wir noch kurz zu unseren Werbepartnern.
00:00:10: Diese ermöglichen uns tiefgründige Recherchen, wie diese hier zu finanzieren.
00:00:38: Die Sonne steht senkrecht über dem staubigen Vorplatz eines kleinen Gerichtsgebäudes in Mavocco.
00:00:44: Etwa dreißig Kilometer südöstlich von Nairobi, der Hauptstadt Kenias.
00:00:50: Im Gegensatz zu lauten Hauptstadt ist es hier etwas ruhiger.
00:00:54: In der Nähe stehen ein paar niedrige Fabrikhallen.
00:00:57: Zementwerke und Wellblech-Container unterbrechen die trockene Landschaft aus Graspüscheln und Akazien.
00:01:05: Ein roter Staub legt wie ein Schleier über allem, über den geparkten Autos, den Häusern und den Schuhen der Menschen, die hier unterwegs sind.
00:01:15: Auch der Vorplatz des Gerichts, in dem diese Geschichte beginnt, ist rötlich überzogen.
00:01:22: Eine Frau sitzt im Empfangshäuschen vor dem Eingang.
00:01:26: Ein Bachmann lehnt mit verschränkenden Armen an seiner Kabine.
00:01:30: Mit dem Parkplatz laufen Männer und Frauen, die im Gericht arbeiten,
00:01:34: die heute Termine
00:01:35: haben oder Angehörige
00:01:37: begleiten.
00:01:39: Es ist Vormittag, kurz nach zehn.
00:01:42: An diesem XXIII.
00:01:43: Juni, hier in Marwokko wird ein Prozess verhandelt, der so wichtig ist, dass er das Land für immer verändern könnte.
00:02:20: Im Verhandlungssaal setzt Willi Kimani, erst XXIII Jahre alt und arbeitet in Nairobi als Anwalt.
00:02:28: Genauer gesagt für die International Justice Mission, eine Organisation, die sich weltweit für Menschenrechte einsetzt.
00:02:36: Sein weißes Hemd ist sauber und gebügelt, Die graue Hose sitzt perfekt.
00:02:42: Wenn er lacht, strahlt sein ganzes Gesicht.
00:02:45: Doch gerade
00:02:46: liegt kein Lächeln darauf.
00:02:54: Der Gericht sei alles
00:02:55: klein.
00:02:56: Gerade einmal fünf Bänke für die Zuschauer.
00:02:58: Knapp davor die Richterbank.
00:03:01: Im Willi sitzt sein Kollege, ebenfalls Anwalt, auf der einen Seite.
00:03:06: Seien Mandant still nervös auf der anderen.
00:03:09: Vorne der Richter mit unbewegter Mine.
00:03:13: Willy hat lange darum gekämpft, dass man ihm diesen Fall anvertraut.
00:03:18: Und er hofft, dass er mit diesem Prozess ein Zeichen setzen kann.
00:03:23: Willy und sein Mandant klagen hier vor Gericht nämlich gegen jene, die im Land eigentlich für Recht und Ordnung sorgen sollten.
00:03:32: Polizisten.
00:03:34: Sich mit denen anzulegen, endet für einige tödlich.
00:03:38: Konzentriert tippt Willi eine SMS an seine Vorgesetzte, um sie über alles zu informieren.
00:03:44: Willi hat schon viele Verhandlungstage in diesem Verfahren hinter sich.
00:03:48: Heute soll es um Telefondatenauswertungen an einem Tatort gehen, ein Routine-Termin für ihn.
00:03:55: Um zehn Uhr, vierundzwanzig, schreibt er, jetzt ist der erste Zeuge dran.
00:04:00: Dann legt er das Handy zur Seite.
00:04:02: Seine Chefin antwortet ihm kurz darauf.
00:04:05: Hoffe, es läuft gut.
00:04:07: Aber das sieht Willi Kimani nicht mehr.
00:04:10: Er schaut zur Tür, durch die der erste Zeuge nun den Saal betritt.
00:04:16: Der Verhandlungstag ist schneller als gedacht.
00:04:19: Um elf Uhr, vierunddreißig, schickt Willi seiner Chefin wieder ein Update.
00:04:23: Mit beiden Zeugen fertig.
00:04:25: Kreuzverhör lief gut.
00:04:27: Vertagt auf den ersten September.
00:04:29: Sie antwortet, großartige Arbeit.
00:04:32: Bringst du deinen Mandanten jetzt zurück?
00:04:34: Willi tippt nur ein kurzes Jahr.
00:04:37: Es wird seiner letzte Nachricht
00:04:38: sein.
00:04:43: Gegen zwölf Uhr verlässt Willi Kimani das Gericht.
00:04:47: Seiner Frau Henner hatte versprochen, dass sie nach Feierabend mit den beiden Söhnen das Gemüse aus dem Garten ernten.
00:04:55: Dass niemand weiß,
00:04:56: draußen auf dem Parkplatz lauert jemand.
00:04:59: Zwei Männer beobachten den Eingang zum Gerichtsaal.
00:05:04: Immer wieder hält einer von ihnen sein Handy an so ein.
00:05:08: Moment leise in den Hörer, seine Augen weiter auf den Eingang gerichtet.
00:05:14: Zwei Stunden
00:05:15: schon
00:05:15: haren sie auf dem Parkplatz aus.
00:05:19: Als Willi,
00:05:20: die sich im Türrahmen erscheint, will der Mann eine Nummer.
00:05:31: Knapp zehn Jahre später stehe ich vor genau dem Gerichtsgebäude, vor dem auch Willi zusammen mit seinen Mandanten ins Auto gestiegen ist.
00:05:40: Ich bin für unsere Recherche nach Kenia gereist.
00:05:43: Ich war gerade quasi im Gerichtsgebäude drin.
00:05:45: Da sitzen dreißig Leute eng an eng, vorne ganz wenig Platz.
00:05:50: Also es ist natürlich nicht vergleichbar mit den deutschen Gerichten, die wir kennen.
00:05:56: Es ist sehr viel spontaner, flexibler, wie man hier sein muss.
00:05:59: Und jetzt, wo ich das hier sehr, wie viel hier los ist, kann ich mir gut vorstellen, dass man die beiden hier in Ruhe observieren kann, ohne dass man dabei auffällt.
00:06:09: Als dort drin verhandelt wurde, haben sich hier schon zwei Zivilisten platziert, versteckt und genau dort am Tor die ganze Zeit geschaut, was passiert.
00:06:19: Also sie wurden eigentlich während des Prozesses die ganze Zeit observiert und genau hier haben zwei Menschen darauf gewartet, dass sie rauskommen aus dem Gebäude.
00:06:29: An diesem Tag kehren Willi, sein Mandant und ihr Fahrer nicht mehr nach Hause zurück.
00:06:36: Auf dem Weg vom Gericht nach Hause verschwinden sie.
00:06:41: Das hier ist die Geschichte von Ueli Kimani, einem Anwalt vor Gericht, der nicht ahnt, dass er selbst zum Kriminalfall wird.
00:06:51: Eine Geschichte über ein System, in dem aus Beschützern Täter werden.
00:06:56: Ich bin für diese Recherche nach Kenya gereist, weil ich verstehen will, was mit Ueli passiert ist.
00:07:03: Wir werden verstehen, wie sein Fall stellvertretend für ein ganzes System steht.
00:07:09: Und wir werden sehen, wie Willys Kampf für Gerechtigkeit aus dem Gerichtsaal wie ein Funke überspringt.
00:07:17: Auf ein ganzes Land.
00:07:22: Und mein Name ist Leonie Bartsch.
00:07:24: Und das ist Tiefe Spuren.
00:07:26: Folge eins.
00:07:27: Dein Freund und Täter.
00:07:29: Eine Recherche von auf X Productions.
00:07:32: Veröffentlicht bei Mord of X. Du hast die erste von zwei Folgen.
00:07:37: Danach geht es auf diesem Kanal ganz normal mit Motorfx weiter.
00:07:41: Tiefe Spuren sind Spezialfolgen von Motorfx, indem wir aufwendige Recherchen erzählen.
00:07:46: Immer wieder kontaktieren uns Menschen mit ihnen persönlichen Geschichten.
00:07:50: Wir haben einige von ihnen lange recherchiert.
00:07:52: Und recherchieren sie immer noch.
00:07:54: Von Zeit zu Zeit wollen wir euch ein dieser Fälle ausführlich erzählen.
00:07:59: Ihr werdet die Protagonistinnen und Protagonisten der Fälle selbst hören.
00:08:03: Und wir sind vor Ort auf Recherche.
00:08:05: Auf den Spuren.
00:08:07: imagine having lunch with your family and before you know it, you're told the arrested individual died just an hour after he was
00:08:14: booked cried on my shoulder
00:08:16: for three
00:08:18: street
00:08:19: hours.
00:08:19: Auch die Fragen macht es überhaupt Sinn, was wir machen.
00:08:22: Ist es nicht zu gefährlich?
00:08:23: Wir haben es hier mit einem Serienmörder zu
00:08:25: tun.
00:08:25: Das ist ein krasses Gefühl hier gerade.
00:08:27: Hier vorne ist auch die Polizeistation und ich fühle mich hier langsam auch echt unwohl
00:08:31: zu filmen.
00:09:25: Bisher haben wir bei Tiefe, Spuren, Fälle und Geschichten erzählt, weil sich Angehörige bei uns gemeldet haben.
00:09:30: Menschen, die jemanden verloren haben oder bei denen offene Fragen existieren.
00:09:36: In diesem Fall ist das anders.
00:09:38: Es meldet sich eine ganze Organisation bei uns.
00:09:42: Eine Organisation voller Menschenrechtlern und Juristinnen.
00:09:46: Sie melden sich, weil sie von uns ein Post auf Social Media sehen.
00:09:50: Wir berichten dort zu einem Fall.
00:09:52: Im Juli, in ungefähr ein Jahr vor Leos Abflug, brach nämlich ein ganz anderer Fall, als der von Willi Kimani Schlagzeilen.
00:10:01: Die Helfer arbeiten seit drei Tagen unermüdlich, sagt für Sackziehen sie aus dem stillgelegten Steinbruch.
00:10:07: Neun Leichen haben sie inzwischen geborgen, alles frauen zwischen achtzehn und dreißig Jahren.
00:10:14: Wir haben es hier mit einem Serienmörder zu tun.
00:10:17: einem psychopathischen Serienwörter, der keinen Respekt vor menschlichem Leben hat.
00:10:25: Auf einem ehemaligen Steinbruch, der mittlerweile zu Müllhalde geworden ist, mitten
00:10:29: in Nairobi
00:10:31: werden Frauenleichen entdeckt.
00:10:33: Alle mit deutlichen Spuren von Folter und Verstümmelung.
00:10:37: Sie wurden zerstückelt, im Plastiksecken verpackt und mit Nylonseilen verschnürt.
00:10:43: Stunde für Stunde bergen die Behörden immer mehr Körperteile.
00:10:53: Am Ende sind es zweiundvierzig Leichen.
00:10:56: Panik breitet sich aus.
00:10:58: Vor allem junge Frauen fordern mehr Sicherheit.
00:11:08: Wir berichten darüber auf unseren Social-Media-Kanälen.
00:11:11: Kurz darauf bekommen wir eine Mail vom Presse-Sprecher der International Justice Mission Deutschland, IJM.
00:11:18: Laut ihrem Website ist es eine der größten Menschenrechtsorganisationen mit Fokus auf den Bereich Sklaverei.
00:11:25: In Ländern wie den Philippinen kämpfen sie gegen sexualisierte Gewalt und befreien Kinder von pädophilen Täternetzwerken.
00:11:32: In vielen südamerikanischen und afrikanischen Ländern gehen sie gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei vor.
00:11:39: Sie arbeiten dort mit den nationalen Strafverfolgungsbehörden, mit Gerichten und Regierung zusammen.
00:11:45: Und sie schreiben uns, dass sie auch im Fall aus Nairobi involviert sind.
00:12:09: Aber auch die Umstände, in denen sie leben.
00:12:11: Weil wir oft so ein ganz komisches Bild haben von Armut.
00:12:15: Oder wir denken oft, Armut ist die Abwesenheit von Reichtum.
00:12:18: Aber Armut ist eigentlich Marginalisierung.
00:12:21: Das heißt, an Rand getränkt sein, weg zu sein, keinen Zugang zu haben, zur Bildung, zur Gesundheit.
00:12:27: Und wir von IOTM wissen halt eben auch keinen Zugang zum Rechtssystem.
00:12:31: Und dann gibt es diese rechtsfreien Räume.
00:12:33: Und da sind wir unterwegs.
00:12:34: Und da bin ich oft auch unterwegs selber.
00:12:36: In Kenia fokussiert sich die Organisation vor allem auf einen Thema.
00:12:40: Polizeigewalt.
00:12:41: Und jetzt muss man natürlich wissen, und das ist ja eben das normalerweise, wenn wir in solchen rechtsfreien Räumen unterwegs sind, dann sind wir ja die ganz engen Partner der Polizei.
00:12:52: Das heißt, wir schulen Polizei, Staatsanwaltschaften.
00:12:55: Wir arbeiten zusammen.
00:12:57: Aber in Kenia, wie in vielen anderen Ländern, ist die Polizei nicht immer auf der Seite der Armen.
00:13:04: Das kommt auch ein Stück daher, dass die Polizei gerade auch aus der Kolonialzelt heraus ja nie die Aufgabe hatte, die Menschen zu schützen, sondern die hatte die Aufgabe militärisch ausgebildet, die Reichen und die Kolonialleute zu schützen, aber nicht die anderen.
00:13:19: Und von daher ist die Polizei gerade auch in Kenia noch, sagen wir von der Aufstellung her, sehr militärisch und sehr in diesem Spektrum aufgestellt und hat gar nicht so oft eine Sicht für das, was sie eigentlich da sind.
00:13:31: Wir gehen immer seitverständlich von aus, die Polizei steht Auf der Seite der die Unrechter, nee, die Polizei steht auf der Seite der Mächtigen
00:13:38: oft.
00:13:39: Polizeigewalt ist seit Jahren eines der zentralen und drängsten Probleme Kenias.
00:13:45: Die Menschen, die ein Beschützen sollten, werden hier oft selbst zutättern.
00:13:50: Auch im Fall der dreiundvierzig getöteten Frauen werden stimmen laut, dass die Polizei etwas damit zu tun haben könnte.
00:13:57: IHM und andere Menschenrechtsorganisationen fordern größtmögliche Transparenz bei der Aufarbeitung des Falz.
00:14:03: Die kindianische Polizeiaufsichtsbehörde kündigt an, sie werde auch untersuchen,
00:14:08: ob die Polizei,
00:14:09: Zitat, in die Todesfälle verwickelt war oder es versäumt hat, diese zu verhindern.
00:14:15: Kurze Zeit später gesteht ein dreißigjähriger die Morde.
00:14:21: Der Verdächtige hat zugegeben, die zweiundvierzig Frauen angelockt, getötet und auf der Müllkippe entsorgt zu haben.
00:14:28: Der Verdächtige hat angegeben, dass sein erstes Opfer seine Ehefrau war.
00:14:33: Aber knapp ein Monat später berichtet Human Rights Watch, dass der Täter
00:14:37: aus dem Polizeigewasern
00:14:39: entkommen sei.
00:14:47: Die aktuelle Berichterstattung rund um den Femizid und um weitere Fälle zeigen ja, wie akut der Bedarf bei der weiteren Stärkung der Strafverfolgung vom Polizeigewalt in Kenia ist.
00:14:58: Tatsächlich ist unserem Team auch etwas passiert.
00:15:01: Es geht um unseren Kollegen
00:15:02: Welli.
00:15:07: In den nächsten Monaten haben wir viele Gespräche und Meetings mit IJM und beschließen dann, diesen Fall müssen wir vor Ort recherchieren.
00:15:16: Wir wollen
00:15:16: besser verstehen, was mit Willi passiert ist
00:15:19: und warum.
00:15:21: Also reist Leo mit einem Teil unseres Teams nach Kenia, während ich mich im Berliner Büro von IJM mit Dietmar Roller und anderen Mitarbeitenden
00:15:28: treffe.
00:15:38: Es ist Sonntag, der dritte August, twenty-fünfundzwanzig, morgens um halb sechs.
00:15:43: Draußen dämmert es gerade, als ich mit müden Augen durch die Tür des Terminals trete.
00:15:49: Mit dabei sind Alex, unserer Kameramann und Audio-Producer und dann kommt auch noch Marie mit, unsere Projektkoordinatoren.
00:15:58: Wir laufen vorbei an Reisenden mit Kaffeebechern in der Hand, an Familien mit aufgeregten Kindern und warten am Passagieren, die ihre Kapuzen über den Kopf gezogen haben und schlafen.
00:16:08: Dann boarden wir das Flugzeug.
00:16:25: Der Flug von Amsterdam nach Nairobi dauert etwas mehr als acht Stunden.
00:16:30: Unter uns ziehen die Hellblauen Küsten des Mittelmeers vorbei, dann die Wüsten Ägyptens und der Sudan.
00:16:37: Und dann nähern wir uns Ostafrika.
00:16:40: Ich habe ein etwas mulmiges Gefühl.
00:16:43: Für diesen Podcast haben wir zwar schon über allerlei Kriminelle berichtet.
00:16:48: Wir haben bei Hell's Angels Mitgliedern geklingelt und Stalkerern getroffen.
00:16:53: Aber zum ersten Mal wird uns eine Security begleiten.
00:16:58: Denn was
00:16:59: gerade in Kenia passiert, ist echt beängstigend.
00:17:04: Wut vibriert auf den Straßen
00:17:06: von Nairobi.
00:17:07: Menschen protestieren gegen die Polizei, gegen die Regierung, gegen den Präsidenten.
00:17:12: Polizisten gehen immer gewaltsamer vor.
00:17:15: Mit Peitschen, mit Schlagstöcken, mit scharfer Munition.
00:17:19: Videos sollen zeigen, dass Polizisten gezielt auf Demonstrierende schießen.
00:17:24: Die jungen Generationen gehen auf die Straße und protestieren gegen Polizeigewalt und staatliche Unterdrückung.
00:17:31: Die Tagesschau berichtet.
00:17:32: In der Hauptstadt Nairobi
00:17:33: kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften.
00:17:37: Aufgerufen zu den Protesten hat die Bewegung Generation Z.
00:17:42: Bei den Demos sind neunzehn Menschen getötet worden.
00:17:46: Fünfhundert weitere verletzt.
00:17:48: Unzählige vermisst.
00:17:59: All das wurde vor allem ausgelöst durch den Tod von Albert Oschwang.
00:18:16: Er ist Blogger und hat sich auf der Plattform X kritisch über den stellvertretenden Polizeipräsidenten geäußert.
00:18:23: Die Polizei behauptet, er hätte Suizid begangen.
00:18:26: Gerichtsmediziner widersprechen den Polizisten vor laufenden Kameras.
00:18:52: Wegen dieser sehr aufgeheizten Lage hatten wir vor Abflug mehrere Security Briefings mit dem IOTM-Team.
00:18:59: Seit Willys verschwinden, haben sie noch stärkere Sicherheitsvorschriften eingeführt, erzählen sie uns und erklären, an welchen Orten wir uns aufhalten dürfen und welche wir er meiden sollen.
00:19:12: Bisher waren wir auf unseren Recherchen hauptsächlich zu zweit unterwegs.
00:19:16: Und wenn es dort mal brenzlige Situationen gab, hat mich ein Gedanke immer beruhigt.
00:19:21: Wenn uns was passiert, rufen wir die Polizei.
00:19:27: Das geht jetzt nicht.
00:19:28: Ganz im Gegenteil.
00:19:30: Während dieser Reise werden wir an allen Tagen deshalb von einem Team begleitet.
00:19:35: Ein Fahrer, ein kinianischer Journalist und zwei Personenschützer, eine Ex-Polizistin und ein Ex-Militär, der früher mal den ehemaligen Präsidenten beschützt hat.
00:19:45: Außerdem treckt das internationale IJM-Büro konstant unseren Aufenthaltsort.
00:19:56: Aber alles ist aber gut, wir klagen mit der Einreise.
00:20:01: Ich bin auch ganz happy jetzt.
00:20:02: Ja, ich auch.
00:20:05: Es ist Mitternacht, als wir endlich in Nairobi ankommen.
00:20:09: Wir fahren über den Highway durch die Stadt zu unserem Hotel.
00:20:12: Im Dunklen leuchten die Lichter der Hochhäuser und Plakatwerbungen.
00:20:21: Nairobi ist eine Stadt extremer Gegensätze, modern, rastlos, überfüllt.
00:20:26: Neben dem größten slammen Afrikas, Kibera, liegen reichen Viertel wie Caron, voll mit Willen, riesigen Gärten und internationalen Schulen.
00:20:35: Luxus und existenzielle Armut trennen nur ein paar Zäune.
00:20:39: Auf den Straßen drehen sich Fußgänger zwischen hupenden Autos und Lastwagen durch.
00:20:44: Straßenverkäufer bieten Obst und Zigaretten an.
00:20:47: Während Bodabodafahrer die Motore Taxifahrer der Stadt auf ihren nächsten Kunden warten.
00:20:53: Es riecht nach Abgasen, gegrillten Fleisch und Staub.
00:20:57: Überall dampft, zischt und brutzelt es.
00:21:00: Gleichzeitig verändert sich Nairobi in einer Geschwindigkeit wie kaum eine andere Stadt auf dem afrikanischen Kontinent.
00:21:07: Mittlerweile ist sie zu einem der lebendigsten Orte der afrikanischen Tech-Szene geworden.
00:21:11: Nairobi gilt als Spitzenreiter für den digitalen Wandel in Afrika.
00:21:16: Was der Stadt einen neuen Namen eingebracht hat.
00:21:19: Silicon Savannah.
00:21:21: Afrikas Antwort auf das Silicon
00:21:22: Valley.
00:21:35: Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zum IOM-Büro.
00:21:38: Der Himmel ist volkenlos.
00:21:40: Obwohl der Equator nur wenige Kilometer entfernt liegt, sind die Temperaturen auch jetzt im August eher mild.
00:21:46: Kaum neunzehn Grad, typisch für den kenianischen Winter.
00:21:51: Wir sind hier mit Willys Ehefrau verabredet.
00:21:54: Henna Kimani.
00:21:56: Während wir die Mikrofone für das Interview aufbauen, kommt Henna
00:22:00: an.
00:22:06: Sie ist Ende dreißig, ihr Haar sorgfältig hochgesteckt und hinter einer schwarzen Brille mit runden Gläsern verbirgt sich ein warmer und herzlicher Blick.
00:22:15: Nice to meet you, sagt sie mit einer leisen und sanften Stimme.
00:22:19: Dann blickt sie sich etwas unsicher im Großraumbüro um.
00:22:24: Willys alter Arbeitsplatz.
00:22:26: Nur drei Meter neben ihr hängt ein großes Bild von ihm an der Wand.
00:22:35: Hannah Kimani hat erst gezögert, ob sie mich wirklich treffen möchte.
00:22:39: Die Wunden sind tief.
00:22:41: Sie sagt dann trotzdem zu.
00:22:43: Aber als sie hier vor mir steht, rückt sie immer noch angespannt.
00:22:47: So, als müsste sie die Tränen zurückhalten.
00:22:50: Sie kennt die Leute in diesem Büro gut.
00:22:52: Und als sie eine von Willys engen Kolleginnen sieht, brechen die Tränen dann doch aus ihr raus.
00:23:00: Sie ist so aufgewühlt, dass sie sich erst mal in einem Nebenzimmer fangen muss.
00:23:05: Während wir draußen warten, ist eine Psychologin von IOTM bei ihr.
00:23:10: Eine Stunde reden sie.
00:23:12: Ich bin nicht sicher, ob wir heute überhaupt noch sprechen können und bieten an, das Gespräch zu verschieben.
00:23:18: Aber dann wirkt Hanna entschlossen.
00:23:22: Sie lächelt entschuldigend und sagt, wenn sie Wuli's Kollegen sieht, kommt so einiges wieder hoch.
00:23:27: Aber reden will sie unbedingt.
00:23:30: Also nimmt sie vor der großen Fensterfront Platz und fängt an zu erzählen.
00:23:37: Hanna,
00:23:38: mein Sieg kommt hier her.
00:23:44: Hannah wächst mit fünf Schwestern in einem kleinen Ort in der Region Kikuyu auf, im zymtralen Hochland, umgeben von Wäldern und Feldern.
00:23:54: Hier ist es deutlich grüner als im Rest Kenias.
00:23:56: Es ist ein ruhiges, aber hartes Leben.
00:24:00: Jeden Tag nach der Schule holen die Schwestern Feuerholz oder tragen schwere Wasserkennister vom Fluss nach Hause.
00:24:08: Deshalb freut sie sich sehr, als sie später die Chance auf ein Logistikstudium an der Universität Nairobi bekommt, die in der Gegend eine Zweigstelle
00:24:15: hat.
00:24:33: Jeden Sonntag trifft sich Henna also mit anderen Studierenden in Kaffeebars.
00:24:38: Sie trinken was und reden über ihr Land, die Regierung, die Probleme ihrer Generation.
00:24:49: Und eines Tages fällt ihr ein Mann auf.
00:24:52: Willi.
00:24:53: Er ist Mitte zwanzig und mit einem Freund da.
00:24:56: Die beiden diskutieren gerade wild.
00:25:07: Hannah ist neugierig.
00:25:09: Willi hat dunkle Augen und zarte Gesichtszüge.
00:25:12: Die Haare raspel kurz.
00:25:14: Wenn er lächelt, strahlt er mit seinen weißen Zähnen über das ganze Gesicht.
00:25:18: Und sie fragt sich, wer die beiden Jungs sind.
00:25:28: Willi hat sie anscheinend auch bemerkt und spricht sie an.
00:25:32: Er erzählt, dass er Juror studiert und auch gerne für politische Nachmittage herkommt.
00:25:37: Die beiden unterhalten sich den ganzen Nachmittag, über ihre Träume, Familien und über ihre Lieblingsmusik.
00:25:45: Willi hört gerne Rumba und Blues.
00:25:48: Vor allem liebt er ein Sänger, William Bell, ein amerikanischer Soul-Singer mit starken Gospel und Blues-Einfluss.
00:25:56: Hannah liebt es, ihr eigenes Gemüse anzuflanzen und zu kochen.
00:25:59: Ihre Spezialität ist Ugali mit Gulasch und Grünkohl.
00:26:03: Willi strahlt, sein Lieblingsessen.
00:26:06: Und sie reden über die Sache, die sie am meisten beschäftigt.
00:26:10: Der Kampf für Gerechtigkeit.
00:26:12: Neben der Uni hat Ueli auch Praktika gemacht, zuerst bei einem Frauenhaus in Nairobi, später bei einer Organisation, die politischen Gefangenen hilft.
00:26:22: In dieser Zeit merkt er, dass das drängendste Problem in seinem Land korrupte und gewalttätige Polizisten sind.
00:26:30: Dass gerade die sozial Schwachen in der Gesellschaft ihn vollkommen ausgeliefert sind.
00:26:36: Die beiden reden so lange, bis die Kaffeebar irgendwann zumacht.
00:26:40: Und wie es der Zufall will, wohnen die beiden auch noch in der gleichen Gegend.
00:26:44: Statt also zur Bushaltestelle zu gehen, laufen sie einfach den restlichen Weg zusammen.
00:26:49: Und anscheinend war es auch ein bisschen kühl, denn ... Also, Hannah hat einen Schal getragen, den sie dann Willi gegeben hat.
00:27:01: Aber Willi hat den Schal dann einfach behalten.
00:27:04: Anscheinend war das aber auch nicht weiter schlimm.
00:27:06: Denn als Hannah kurze Zeit später im Supermarkt einkaufen geht, Gemüse einpackt und sich dann umdreht, steht vor ihr, tja, Willi.
00:27:16: Sie ist überrascht und überfordert von der Situation.
00:27:19: Aber Willi fängt sie auf und fragt einfach, wollen wir mit der Gessen gehen?
00:27:30: Der
00:27:30: Rest
00:27:30: ist also Geschichte.
00:27:32: Aus dem Date wird eine Hochzeit, eineinhalb Jahre nach ihrem Treffen in der Kaffeebar.
00:27:38: Keine große Feier, das wollen sie nicht.
00:27:41: Willy sagt nur, komm einfach zu mir, wir bleiben für immer zusammen.
00:27:46: Und Henna sagt ja und zieht bei ihm ein.
00:27:50: Sie bekommen zwei Söhne, Castro und Patterson und ziehen in ein kleines Haus mit eigenem Gemüsegarten.
00:27:58: Es ist die glücklichste Zeit ihres Lebens, sagt Henna.
00:28:07: Doch in Willi wächst eine Unruhe, ein Drang mehr zu tun, gegen das Problem, das ihn so sehr stört an seinem Land.
00:28:16: Immer wieder stößt er auf Geschichten von Menschen, die sich gegen die Polizei wehren müssen.
00:28:21: Und die dabei allein gelassen werden.
00:28:24: Als Willi eines Tages die Ausschreibung von EJM liest, zögert er nicht lange.
00:28:29: Das kinnianische Büro in Nairobi sucht einen Anwalt.
00:28:33: Willi bewirbt sich und bekommt den Job im Februar Es nun Menschenrechtsanwalt und vertritt unter anderem Opfer von Polizeigewalt.
00:28:43: Darf jetzt genau das tun, was er immer wollte.
00:28:46: Menschen helfen, die niemanden an der Seite haben.
00:28:50: Gegen Leute, die einen beschützen sollten.
00:28:55: Henna ist stolz auf ihn.
00:28:57: Und doch liegt über ihrer Freude ein Schatten.
00:29:00: Die Ahnung, dass dieser Schritt ihr Leben verändern wird.
00:29:21: Henna sagt, sie hat gemischte Gefühle, als Willi den Job bekommt.
00:29:26: Aber er erzählt ihr nicht viel von der Arbeit.
00:29:32: Es ist beängstigend, wenn man weiß, dass man die Person jederzeit verlieren könnte.
00:29:47: Mit dieser Angst muss Hannah jetzt leben.
00:29:50: Aber sie will ihren Mann unterstützen.
00:29:52: Denn Willi geht voll auf in seinem neuen Beruf.
00:29:56: Er und das Team wächst zusammen.
00:30:05: Das IOTM-Netzwerk macht ein Pressebeitrag und filmt auch Willi dabei.
00:30:18: Er nennt sich hier selbst Field Investigator.
00:30:22: Also ein Anwalt, der rausgeht, vor Ort arbeitet, bei Betroffenen und Hartorten.
00:30:28: Jemand, der selbst ermittelt.
00:30:44: Sein Lieblingspart an seinem Job ist, wenn Zeugen neue Informationen für ihn haben.
00:30:49: Dann ist er so richtig glücklich.
00:30:51: Der könnte er am liebsten laut jubeln.
00:30:54: Die Arbeit macht ihm Spaß.
00:30:56: Er arbeitet so viel, dass er an den Wochenenden komplett K.o.
00:30:59: ist.
00:31:01: Dieses Brennen schätzen seine Kollegen sehr an Willi.
00:31:05: Sein Kollege aus Berlin, Dietmar Roller, erinnert sich gut an ihre ersten Begegnungen.
00:31:10: Das erste Mal gesehen habe ich ihn in Kenia im Büro und Willi war einmal der professionelle Anwalt, der wirklich auch...
00:31:19: Ich
00:31:20: sage extrem ernst genommen hat und der Sache nachging, aber er hatte auch der verschmitzte Mensch mit Witz und man konnte mit ihm lachen, man konnte mit ihm über alles mögliche reden und wir haben ihm dann einfach zusammengesessen und haben natürlich auch über die Arbeit geredet, über die Träume zu sagen, wir werden hier in Kenia was verändern als ihr, denn wir sind dran.
00:31:45: Man hat so seine Begeisterung gespürt, auch da zu sagen, was wir tun hat Sinn, das geht, das bewegt was.
00:31:52: Das war halt dann so ein Gespräch und da hat sich dann einfach auch so eine Herzensbeziehung entwickelt gehabt.
00:31:59: Vielleicht war diese Leidenschaft von Willi aber auch etwas, das ihm seit seiner Kindheit mitgegeben wurde.
00:32:05: Man könnte auch sagen, es wurde erwartet.
00:32:08: Von seiner Frau Henner und den IJM-Mitarbeitenden erfahren wir, dass Willi sehr arme aufgewachsen ist.
00:32:15: Sein Vater war Gelegenheitsarbeiter, schuftete sein Körper zugrunde, um die Familie über die Runden zu bringen.
00:32:22: Wenn das Geld trotzdem nicht reichte, verkaufte er das Futter seiner Kühe.
00:32:28: So wie Willis Familie geht es damals vielen Menschen in Kenia.
00:32:32: Im Jahr zwei Tausendfünf leben rund dreiundvierzig Prozent der Bevölkerung in Armut.
00:32:37: Heute sind es noch rund dreißig Prozent.
00:32:40: Sie leben unter der internationalen Armutsgrenze von weniger als zwei Euro pro Tag.
00:32:47: Etwa vierzig Prozent der chinianischen Bevölkerung haben keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser.
00:32:52: Rund siebzig Prozent verfügen nicht über grundlegende sanitäre Einrichtungen.
00:32:58: Die Bevölkerung wächst stetig, was das Land vor diverse Probleme stellt.
00:33:03: In den Großstädten ist bezahlbarer Wohnraum knapp.
00:33:06: Die ärmsten Menschen leben in Slums.
00:33:09: Und auf dem Land sind die Menschen von der Landwirtschaft abhängig.
00:33:14: Doch durch den Klimawandel kommt es oft zu Dörren und Überschwemmungen.
00:33:18: Und damit auch zu Ernte auswählen.
00:33:21: Bis heute sind Millionen Menschen im Land von Hunger bedroht.
00:33:28: Es sind Probleme wie diese, die Willy und Hannah zu Studienzeiten in den Kaffeebars diskutiert haben.
00:33:35: Probleme, die auch zu Demonstrationen führen.
00:33:39: Dabei kommen immer wieder Menschen ums Leben.
00:33:41: werden verletzt oder gar verschleppt.
00:33:45: Die Polizei greift hart durch, aber ist nicht selten selbst für die Gewalt verantwortlich.
00:33:51: Vor allem arme Menschen sind besonders gefährdet, willkürlich verhaftet oder misshandelt zu werden.
00:33:58: In einer Datenerhebung aus dem Jahr twenty-fünfundzwanzig gaben fast dreiundvierzig Prozent der Befragten an, in den letzten zwei Jahren Opfer von Korruption und Erpressung, Belästigung oder unrechtmäßigen Inhaftierungen durch Polizeikräfte in Kenia geworden zu sein.
00:34:14: Bis zum Jahrzehntoszehn, als Willi Frisch bei IOTM arbeitet, wurden nur wenige Polizisten wegen Mordes verurteilt.
00:34:23: Etwas, das Willi ändern will.
00:34:29: Seine Eltern setzen all ihre Hoffnung auf Willi, ihren jüngsten Sohn.
00:34:34: Denn Willi ist ein Kind, das gerne zur Schule geht.
00:34:37: Er ist schlau und schreibt gute Noten.
00:34:40: Und es klappt.
00:34:41: Als einziger der sieben Kinder macht Willi ein Studium.
00:34:45: Jura.
00:34:46: Seine Eltern sind unglaublich stolz.
00:34:49: Aber es ist nicht nur die Leidenschaft für Gerechtigkeit, die Willi mitbringt, als er bei ihr und Emma anfängt.
00:34:56: Es ist auch ein großer Druck.
00:34:57: Willi fühlte sich sein Eltern gegenüber verpflichtet, etwas aus sich zu machen.
00:35:02: Denn das ganze Opfer, das sie erbracht haben, war nicht nur die Hoffnung, dass ihr Sohn es mal besser hat als sie, sondern auch die Hoffnung, dass der Sohn die Familie aus der Armut ziehen würde.
00:35:15: Und dann kam Willi an den Fall seines Lebens.
00:35:18: Der Fall von Josphat Mwenda.
00:35:55: Joss Fattminder wundert sich, wo sein Motorrad ist.
00:36:00: Er ist Bodabodafahrer.
00:36:03: Bodabodas sind Fahrrad- oder Motorradtaxis.
00:36:06: Joss Fatt fährt also allerlei Leute durch Nairobi.
00:36:10: Ein Knochenjob im stickigen Verkehr der Hauptstadt.
00:36:14: Damit ernährt er seine kleine Familie.
00:36:16: Er und seine Frau Rebecca haben eine kleine Tochter.
00:36:20: Im Kenia ist es aber üblich, dass die Bodabodafahrer auch ihre Motorräder mal teilen.
00:36:26: Ein Freund fragte Jossfatt kürzlich, ob er sich sein Bo da Bo da mal leihen könne.
00:36:31: Er macht ein paar Fahrten, verdient ein bisschen Geld und bringt es ihm dann wieder zurück.
00:36:37: Jossfatt ist einverstanden.
00:36:39: In diesem Freitag aber merkt Jossfatt, dass sein Motorrad immer noch nicht wieder da ist.
00:36:45: Das Gute aber, er weiß, wo es steht, nämlich an einem Straßenrand und er hat gehört, dass sein Kumpel sogar so schüsselig war und den Schüssel stecken gelassen hat.
00:36:56: Joss Fatt sagt seiner Frau Rebecca, also kurz Bescheid, und alternlos, um sich seinen Bike wiederzuholen.
00:37:03: Das hat Rebecca Leo erzählt, als sie sie in Nairobi getroffen hat.
00:37:12: Was dann passiert, können wir aber nicht vollständig rekonstruieren.
00:37:17: Was sicher ist, auf dem Weg trifft Joss Fatt auf zwei Polizisten.
00:37:22: Einer der beiden Polizisten schießt Joss Fatt in die Hand.
00:37:27: Angeblich aus Versehen.
00:37:30: Jossfads Frau Rebecca erzählt, dass die Polizisten dann unsicher sind, was sie machen sollen.
00:37:37: Einer schlägt vor, dass sie zu Jossfads Familie fahren und die Sache erklären.
00:37:42: Der andere sagt, dass die Sache nicht so einfach ist und ernsthafte Konsequenzen mit sich ziehen könne.
00:37:48: Nicht für Jossfad, sondern für die Polizisten.
00:37:51: Deshalb müssten sie Jossfad etwas anhängen.
00:37:55: Die Version der Polizei lautet also etwa so.
00:37:58: Die beiden erwischen eine zwielichtige Gruppe Männer beim Kartenzocken.
00:38:03: Die meisten rennen weg, als sie die Polizisten sehen.
00:38:06: Nur einer kommt auf sie zu, Jossfatt.
00:38:09: Erzückt ein Messer und hält auch nicht an, als die Polizisten ihn anschreien.
00:38:16: Also feuern sie auf ihn und treffen Jossfatt in die Hand.
00:38:21: Bei einer Kontrolle hätten sie denn auch noch Marihuana gefunden, was in Kenia strengstens verboten ist.
00:38:31: Die Polizisten bringen Josphat ins Krankenhaus, kein öffentliches, wo so ein Fall ordnungsgemäß dokumentiert wird, sondern in eine private Klinik, wo er unter dem Radar der Behörden behandelt werden kann.
00:38:45: Dann nehmen sie ihn mit auf die Polizeistation und sperren ihnen eine Zelle.
00:38:51: Drei Tage lang.
00:38:54: Rebecca, die Ehefrau, erfährt von ihrem Schwager,
00:38:57: dass Josphat verhaftet
00:38:58: wurde.
00:39:00: Erst erschwenden die Polizisten ihr den Zugang zu ihrem Mann.
00:39:03: Lassen sie dann, aber doch zu ihm.
00:39:05: Und als sie schließlich Josphat sieht, ist sie völlig geschockt.
00:39:09: Die Wunde sieht schlimm aus.
00:39:11: Und anscheinend hat er keine Schmerz mit überkommen.
00:39:15: Und Josphat weint unerbitterlich.
00:39:18: Rebecca sagt über diesen Moment, sie wusste nicht, ob ihr Mann sich jemals wieder davon erholen
00:39:24: würde.
00:39:26: Rebecca fleht jetzt die Polizisten an, ob sie Josphat mit nach Hause nehmen und pflegen könne.
00:39:32: Aber sie erlauben es ihr nicht.
00:39:36: Die Polizisten sagen, sie würden Josphat vor Gericht stellen.
00:39:41: Josphat aber will das nicht akzeptieren.
00:39:44: Anders als die meisten Opfer von Polizeigewalt entscheidet er sich, nicht zu schweigen.
00:39:51: Er legt Beschwerde ein und begibt sich damit in noch größere Gefahr.
00:39:57: Aber für sein Unterfangen braucht Josphat noch eine Sache, nämlich ein mutigen Anwalt.
00:40:14: Ein Monat, nachdem Jossfatt Beschwerde eingelegt hat, im Januar, bekommen Willi Kimani ein Hinweis von der Polizeiaufsichtsbehörde.
00:40:24: Die Behörde wurde gerade erst frisch eingerichtet, um illegales Polizeiverhalten zu überwachen und arbeitet eng mit IOTM zusammen.
00:40:33: Willi geht die Akte durch.
00:40:36: Jossfatt, Mwenda.
00:40:38: Viel ist es nicht.
00:40:41: Es gibt lediglich die Aussage von Jossfatt, Ein paar Dokumente zur Verhaftung und einen Krankenhausbericht.
00:40:48: Auch seine Chefin ist zögerlich.
00:40:50: Sie weiß nicht, ob sie wirklich mehr finden werden.
00:40:54: Aber Willy lässt sich nicht abbringen.
00:40:56: Er glaubt, der Fall spiegelt die Lebensrealität vieler Menschen im Land wieder.
00:41:02: Wenn er es schafft, dass der Polizist für seine Taten verurteilt wird, könnte das etwas verändern.
00:41:08: Nicht nur für Joss Fatt, sondern auch für alle anderen Menschen im Land.
00:41:16: Er schaut sich alles ganz genau an, was er zum Fall hat und analysiert die Daten.
00:41:22: Und er trifft Josphat, dessen Verletzung sich mittlerweile entzündet hat, sodass er nicht mehr arbeiten kann.
00:41:29: Willy sammelt so viele Infos, bis er sich sicher ist, dass er Josphat als Opfer überzeugend vertreten kann.
00:41:38: Und auch seine Chefin ist überzeugt.
00:41:40: Aber nun, da sie sich sicher sind, dass Josphat ein Opfer von Polizeigewalt war, steigt auch das Risiko, das ihm noch etwas geschehen könnte.
00:41:50: Sie beantragen Zeugenschutz für Joshua und seine Familie.
00:41:53: Als Vorsorge, die Polizisten könnten sie einschüchtern oder gar töten.
00:41:59: Doch der Antrag wird von den Behörden abgelehnt.
00:42:02: Um wenigstens für etwas mehr Sicherheit zu sorgen, bringt das IOTM-Team Joshua und seine Familie in einem Safehouse unter.
00:42:11: Außerdem bekommt er einen eigenen Fahrer zugeteilt.
00:42:15: Joseph Muyori.
00:42:20: Joseph gilt als vertrauenswürdig und arbeitet schon lange für IOTM.
00:42:24: Er wird Joshua nun abholen und zu Gerichtstermin fahren.
00:42:29: Denn so sehr sie Joshua auch versteckt halten wollen, zum Gericht muss Joshua persönlich erscheinen und sich somit aus der
00:42:37: Deckung wagen.
00:42:47: Zu Hause redet Willi nicht viel über den Fall.
00:42:51: Erzählt nicht.
00:42:53: dass sie vor und nach dem Gerichtstermin manchmal Männer sehen, die vor dem Gerichtsgebäude warten und jeden ihrer Schritte genau beobachten.
00:43:03: Aber hier und da deutet er seiner Frau Hänner an, dass es gut läuft, dass er gewinnen kann.
00:43:10: Sie glaubt ihm, aber sie merkt auch, dass etwas nicht stimmt.
00:43:32: Es sind kleine Noh-Außen.
00:43:34: Nach dem Frühstück gehen sie sonntags immer in die Küche.
00:43:37: Dieses Mal nimmt Willi die Hand seiner Frau und drückt sie.
00:43:42: Ein bisschen zu fest.
00:43:45: Er war ein katholiker.
00:43:47: Er sagte mir, wenn du heute gebeten bist, dass du mich für dich schuldest.
00:43:54: Willi, der überzeugte Katholik, bittet seine Frau jetzt auch, dass sie bitte für ihn beden soll.
00:44:00: Wenn jemand dir sagt, dass du mich für dich schuldest, dann sag ich, aber ich schulde für dich.
00:44:13: Und Hannah überrascht das natürlich, weil sie das ohnehin immer tut.
00:44:18: Aber diesmal, sagt Willi, soll sie mehr beten.
00:44:26: Welche
00:44:27: Frau würde da keine Angst um ihren
00:44:30: Mann haben?
00:44:37: Ich stehe vor dem Gericht in Mavakur.
00:44:40: Genau da, wo Willi mittags aus dem Gerichtsgebäude herausgekommen ist und ins Auto eingestiegen ist.
00:44:48: Ich würde sagen, jetzt schauen wir uns direkt den Weg an, den die drei im Auto zurückgelegt haben, also unser Anwalt Willi zusammen mit seinem Mandanten, Josef und dem Fahrer Josef.
00:44:59: Die sind zu dritt hier rausgefahren und wir fahren jetzt genau die Strecke auch hinterher und schauen es
00:45:04: uns mal an.
00:45:05: So, there are CCTV cameras.
00:45:21: It
00:45:36: captured Oilys Auto fährt durch das Tor.
00:45:41: Während die Überwachungskameras sie filmen.
00:45:44: Einer der Wachen erzählt uns, dass er damals auch vor Ort war und gesehen hat, wie die drei wegfahren.
00:45:51: Wir fahren jetzt ebenfalls durch das große Tor.
00:45:54: Neben mir sitzt ein kinianischer Journalist, der mittlerweile im IOTM-Office arbeitet.
00:46:00: Er erklärt mir, was als Nächstes passiert
00:46:14: ist.
00:46:21: Wir fahren ungefähr zehn Minuten, bis wir zu einem Railway Crossing kommen, also einem Bahnübergang.
00:46:30: Ich schaue mich um.
00:46:31: Der Bahnübergang ist nicht asphaltiert, sondern eine staubige unbefestigte Straße.
00:46:38: Am Straßenrand sind Häuser.
00:46:40: Und mittags.
00:46:41: um diese Uhrzeit ist hier gerade viel Verkehr.
00:46:44: Menschen überqueren die Straße mit Eseln, Motorrädern oder zu Fuß.
00:46:50: Also hier ist die Eisenbahnstrecke.
00:46:53: Die Strecke geht von Nairobi
00:46:55: zum Meer.
00:46:56: Es ist eine der wenigen Eisenbahnstrecken und da hinten war das Gerichtsgebäude.
00:47:01: Man muss sich das jetzt so vorstellen.
00:47:03: Willi,
00:47:03: der Anwalt, war zusammen mit seinen Mandanten und seinem Fahrer im Auto, fährt hierher in dem Glauben, seinen Mandanten jetzt nach Hause zu bringen in Sicherheit, der ja in Sicherheit auch leben muss.
00:47:15: Der war gerade im Zeugenschutzprogramm.
00:47:17: Und hier müssen alle etwas stoppen, wie wir das sehen können.
00:47:21: Also Rail-Rail-Crossing, Schilder überall.
00:47:23: Das ist ganz normal.
00:47:24: Hier vielleicht ein bisschen anzuhalten, ein bisschen langsamer zu fahren.
00:47:28: Ab und zu kommt auch mal ein Zug.
00:47:30: Und plötzlich werden sie hier angehalten.
00:47:31: Sie fragen sich, was ist los?
00:47:32: Wer stoppt uns hier?
00:47:34: Es ist ein eigenartiges Gefühl, hier in diesem Ort zu sein.
00:47:38: Denn bis hierhin sind auch Willi und die anderen beiden gefahren an jenem Donnerstag, dem XXIII.
00:47:46: Juni, Jahrzehnte.
00:47:48: Eine Woche nachdem Willi seiner Frau gesagt hat, sie soll für ihn beten.
00:47:53: Morgens sind die beiden an diesem Tag noch zusammen aufgestanden.
00:47:56: Schon um halb fünf, weil Willi früh zum Gericht musste.
00:48:01: Also
00:48:03: in der Morgens... Willi usw.
00:48:05: war rund vier, drei oder fünf Uhr.
00:48:07: Er wog auf und präsentierte sich.
00:48:09: Und dann, als er nach dem Feld ging, er nahm seine Nacken an.
00:48:13: Er machte mir Jury und ein paar Hotdogs.
00:48:15: Sie packten sie.
00:48:17: Dann um sechs Uhr ging er.
00:48:21: Willi zieht sich an und seine Frau Henner ist auch schon wach und macht ihm Essen zum Mitnehmen fertig.
00:48:27: Frischen Saft und ein paar
00:48:28: Hotdogs.
00:48:37: Sie fragt ihn noch, wann er zurück sein wird.
00:48:39: Und Willy antwortet, so spätestens um fünfzehn Uhr.
00:48:44: Um sechs Uhr morgens verlässt er das Haus.
00:48:57: Gegen halb acht schreibt ihm noch eine Nachricht, dass er ein Dokument vergessen hat.
00:49:03: Ist schon okay, antwortet er.
00:49:05: Ich nehme es morgen mit.
00:49:06: Es wird die letzte Nachricht sein, die Henna von ihrem Mann bekommt.
00:49:12: Während ihr Mann im Gericht ist, kümmert sich Hannah um die Kinder und pflanzt Paprika und Tomaten an.
00:49:20: Gegen zwei Uhr mittags denkt sie kurz daran, Willy anzurufen.
00:49:24: Lässt es aber.
00:49:26: Um drei Uhr ist er noch nicht da.
00:49:28: Wahrscheinlich ist er noch im Gericht.
00:49:30: Dann ist es vier Uhr.
00:49:32: Komisch.
00:49:33: Er wollte doch längst zurück sein.
00:49:36: Fünf Uhr.
00:49:38: Zieht sich der Prozess?
00:49:40: Sechs Uhr.
00:49:41: Es wird schon dunkel.
00:49:44: Sieben Uhr.
00:49:45: Hannah wird unruhig und schreibt ihm.
00:49:49: Gegen halb acht klingelt das Telefon.
00:49:53: Aber es ist nicht Willy, sondern eine Kollegin von ihm.
00:49:59: Für einen Moment scheint Henners Körper zu erstarren, als wüsste sie schon, was gleich kommt.
00:50:12: Kaum
00:50:35: eine Frage ist wohl so beängstigend in dieser Lage, wenn man eh schon Angst hat.
00:50:42: Die Kollegin fragt, ist Willi schon zu Hause?
00:50:56: Es gibt einen Grund.
00:50:57: warum die Kollegin besorgt ist und Willis Frau anruft.
00:51:01: Knapp zwei Stunden vor diesem Anruf, während Hannah zu Hause auf ihren Mann wartet, bekommt eine andere Frau eine merkwürdige Nachricht.
00:51:11: Auch die Partnerin von Jossfart, Rebecca, wartet an diesem Nachmittag auf das Ende des Gerichtstermins.
00:51:16: Sie ist gerade in dem Safe House, in dem sie und Jossfart untergebracht wurden, als sie um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um
00:51:22: die Uhr um die Uhr um die
00:51:22: Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Uhr um die Unbekannte Nummer.
00:51:29: Die Nachricht lautet, bitte
00:51:32: rufen Sie mich
00:51:32: an.
00:51:34: Rebecca ignoriert die Nachricht.
00:51:36: Schließlich kennt sie den Absender nicht.
00:51:40: Kurz darauf kommt eine zweite SMS.
00:51:43: Hallo?
00:51:44: Bitte rufen Sie mich an.
00:51:46: Es wird jetzt langsam dunkel und Rebecca fragt sich, warum der Prozesttag heute so lange dauert.
00:51:53: Dann eine dritte SMS.
00:51:56: Rufen Sie mich an.
00:51:57: Es ist dringend.
00:51:59: Rebecca weiß nicht, was sie tun soll.
00:52:03: Kontakt mit Unbekannten wurde ihr zu ihrem Schutz untersagt.
00:52:07: Sie zögert.
00:52:08: Dann wählt sie die unbekannte Nummer.
00:52:13: Am anderen Ende meldet sich ein Mann.
00:52:16: Er erzählt, dass er vorhin mit dem Roller durch ein Viertel außerhalb einer Robes gefahren ist.
00:52:22: In einer Kurve
00:52:23: sah
00:52:24: er etwas im roten Staub liegen.
00:52:27: Ein weißes Taschentuch mit etwas, das wir eine Notiz aussah.
00:52:31: Es kann noch nicht lange dort gelegen haben.
00:52:33: Kein Staub
00:52:34: war darauf zu sehen.
00:52:36: Der Fahrer hält an und hebt es auf.
00:52:39: Er erkennt, dass wohl etwas eilig darauf notiert wurde.
00:52:44: Und zwar Folgendes.
00:52:47: Wir sind in der Falle.
00:52:50: Moander,
00:52:51: Rose
00:52:52: und Willie
00:52:52: wurden verhaftet.
00:52:54: Ruf Rebecca an.
00:52:57: Und dann steht er noch ihre Nummer.
00:53:01: Rebecca sendet Zittern, als sie den Anrufer zuhört.
00:53:05: Jemand muss diese Nachricht auf das Taschentuch geschrieben und es dann auf die Straße geworfen haben.
00:53:18: Rebecca realisiert.
00:53:22: Die drei wurden
00:53:23: entführt.
00:53:40: Das war Tiefe Spuren, Folge eins.
00:53:42: Dein Freund und Täter.
00:53:44: Eine Produktion von auf X Productions.
00:53:47: Hosts, Lynn Schütze und Leonie Bartsch.
00:53:49: Recherche und Skript, Leonie Bartsch, Marvin Kuh, Antonia Fischer, Lynn Schütze, Mike Gefreie, Greta Kastner.
00:53:56: Audioproduktion Alexander Husanas, Projektkoordination Marie Noelter.
00:54:09: Nächste Woche geht es weiter mit Folge zwei von Tiefe Spuren.
00:54:13: Und hier noch ein kurzer redaktioneller Hinweis.
00:54:16: In den letzten Monaten haben wir parallel zu dieser Tiefe Spurenrecherche auch an einem eigenen Kaffee gearbeitet.
00:54:24: Unseren Expresso gibt es ab sofort bei uns im Shop unter www.aufex.de.
00:54:32: Wir spenden den kompletten Gewinn aus dem Verkauf an IOTM, also an die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission.
00:54:40: Der Expresso wird in Kenia und Mexiko fair angebaut und in Deutschland geröstet.
00:54:45: Der komplette Gewinn fließt dort in den Bau weiterer Justice Center, also Orte in Kenia, in denen sich Menschen Hilfe holen können, die Polizeigewalt erfahren haben.
00:54:55: Wir sind dankbar über jede Spende, geht dafür einfach auf www.aufex.de, slash expresso oder auf IJM-deutschland.de, slash mod-auf-ex-kenia.
00:55:12: Alle Infos und auch die Links findet ihr auch in der Folgenbeschreibung.
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