Das grüne Fass
Shownotes
Im Keller eines gepflegten Vorstadthauses auf Long Island steht seit über einem Jahrzehnt ein verschlossenes Fass. Als der neue Käufer das Fass nicht übernehmen will, soll der aktuelle Hausbesitzer es entsorgen. Doch es ist schwerer als gedacht – und noch schwerer zu öffnen. Als er den Deckel schließlich abhebelt, schlägt ihm ein unerträglicher Gestank entgegen. Dann sieht er einen Fuß. Und eine Hand.
In dieser Folge gehen Linn und Leo auf Spurensuche. Was hat es mit dem grünen Fass auf sich? Wie ist es in den Keller gekommen? Wer hat es dort abgestellt? Und vor allem: Wer ist die Person im Fass?
Eine Produktion von Auf Ex Productions. Hosts: Leonie Bartsch, Linn Schütze Recherche: Miriam Aberkane Redaktion: Antonia Fischer Produktion: Lorenz Schütze, Antonia Bolln
Quellen (Auswahl) Doku "Beyond Reasonable Doubt: The Lady in the Barrel" Artikel New York Times Artikel CBS Artikel New York Post
Mehr Informationen, Bilder und Videos zum Fall findet ihr auf Social Media unter @mordaufexpodcast
MORD AUF EX Tour Zusatztermine 2026 – Tickets gibt's unter mordaufex.shop
- 14.01. SALZBURG, SALZBURGARENA
- 16.01. STUTTGART, PORSCHE-ARENA
- 17.01. FRANKFURT, FESTHALLE
- 19.01. ZÜRICH, HALLENSTADION
- 22.01. NÜRNBERG, PSD BANK NÜRNBERG ARENA
- 24.01. OBERHAUSEN, RUDOLF WEBER-ARENA
- 26.01. BRAUNSCHWEIG, VOLKSWAGEN HALLE
- 27.01. KIEL, WUNDERINO ARENA
Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte!
Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio!
Transkript anzeigen
00:00:29: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Mord auf X.
00:00:34: Hallo, hallo, hallo.
00:00:36: Schön, dass ihr alle wieder dabei seid.
00:00:38: Hoffe ich.
00:00:38: Hoffe ich auch.
00:00:39: Ich hoffe, dass nicht jemand nicht dabei ist.
00:00:42: Sie haben ja geklickt, also sind Sie dabei.
00:00:44: Das war eine gute Entscheidung, würde ich sagen.
00:00:48: Kommt auf den Fall drauf an.
00:00:49: Wenn ihr hier verängstigt rausgeht, war es vielleicht eine ... Ja, bisschen selbstverletzende Entscheidung, aber wir versuchen uns heute anzustrengen, dass ihr eine Lösung bekommt am Ende.
00:01:04: Würdest du sagen, es ist ein Fall, aus dem man verängstigt rausgehen könnte?
00:01:09: Ja, ich glaube, es ist okay, weil der Fall wurde gelöst.
00:01:13: Also ich stelle euch hier kein Cold Case vor, nicht wie unsere Halloween-Spezials.
00:01:18: Und deswegen hab ich das Gefühl, geht man da zumindest nicht verängstigt raus im Sinne von, dass einem selber noch was passieren kann.
00:01:26: Aber bevor es losgeht mit dem Fall, dann hab ich auch direkt eine Frage an dich, die auch ein bisschen was mit der Geschichte zu tun hat.
00:01:33: Und zwar, hast du irgendwelche Sachen in deinem Leben, vielleicht auch in deiner Wohnung oder deinem Umfeld, die du immer mal wieder siehst und immer mal wieder so denkst, oh, Mist, Da musste ich mich eigentlich darum kümmern, die du aber seit Jahren aufschiebst.
00:01:52: Oh, ja.
00:01:54: Ich habe eine Schublade.
00:01:56: Eine ganz, ganz böse Schublade.
00:01:59: Wenn ich die aufmache, da fällt mir der halbe Inhalt entgegen.
00:02:02: Da sind so Barzachen drin.
00:02:04: Und jedes Mal, wenn ich die nur angucke, ist das eine Erinnerung daran, dass ich die unbedingt aufräumen muss.
00:02:11: Aber ich mach's nicht.
00:02:13: Ich bin eh eine Aufschieberin.
00:02:15: Also, ich glaub nicht mit so alltäglichen Sachen, da kriege ich meine Aufgaben relativ gut hin.
00:02:21: Aber z.B.
00:02:22: schiebe ich auch richtig oft auf.
00:02:24: Und das ist jetzt eine ganz große Entschuldigung an all meine Freunde und meine Familie auf Nachrichten antworten.
00:02:31: Weil
00:02:32: irgendwie
00:02:32: kennst du diesen Punkt, wenn man nicht direkt auf eine Nachricht antwortet und dann denkt man die ganze Zeit so, shit, ich muss ja Leo noch antworten.
00:02:40: Obwohl ich sagen musste, du mir.
00:02:41: Und dann wird es irgendwann unangenehm.
00:02:43: Dann bist du an einem Punkt, wo du nicht mehr ... eigentlich antworten kannst, weil du es schon vercheckt hast und du müsstest dich erst entschuldigen.
00:02:50: Und dann schieb ich auf.
00:02:52: Aber so war's von.
00:02:55: Alle, die gerade auf eine Nachricht warten, sind so, entschuldige dich einfach und antworten mir.
00:03:00: Scheißegal, Hauptsache, ich krieg keine Ahnung, die die Nachricht beantwortet, wo ich auf irgendwas Wichtiges warte.
00:03:07: Ja, aber ich bin happy, weil ich finde schon, dass du mir eigentlich sehr regelmäßig, also sehr gut antwortest, wenn ich das so mitbekomme.
00:03:14: Ja, gut, okay.
00:03:15: Es gibt, glaub ich, so vier, fünf Menschen, denen antworte ich sehr viel, weil ich von denen auch sehr viel.
00:03:23: wenn
00:03:31: du mir nicht mehr antworten würdest, dann, glaub ich, wär ich so ein Stalker von dir irgendwann.
00:03:43: Dann würdest du wirklich einen Tag zugespämmt werden.
00:03:46: Aber ich hab auch so eine Sache bei mir.
00:03:47: Mittlerweile ... existiert diese Tasche nicht mehr in meinem Leben.
00:03:52: Aber ich musste direkt bei diesem Fall an eine Tasche denken, die ich, würde ich sagen, auf jeden Fall ein Jahr in meinem Zimmer hatte, wenn nicht sogar länger, eine rosane Tasche von, ich glaube, Ernstingsfamilie oder irgendeiner Sache, die meine Mutter mir irgendwann mal mitgegeben hat.
00:04:11: Und in diese Tasche war ein Schulbrot in einer Tupperdose.
00:04:16: Oh nein.
00:04:17: Und ... Ich habe das Schulwort vergessen und jeder normale Mensch würde diese Tasche oder diese Dose da drin irgendwann mal wieder runterbringen und die auslernen oder die Eltern würden die finden oder was auch immer.
00:04:30: Ich habe einfach mit diesem verschimmelten Brot in dieser Dose locker ein Jahr in meinem Zimmer gelebt.
00:04:36: Ich bin aufgestanden, habe auf diese rosane Tasche geschaut, habe mir jedes Mal gedacht, ich muss diese Tasche loswerden, ich muss dieses Brot loswerden.
00:04:45: Und ich habe auch, glaube ich, so eine Schimmelphobie in der Zeit entwickelt.
00:04:48: Und irgendwann habe ich, ich glaube, so wirklich nach ein paar Jahren den Entschluss getroffen, mit dieser rosaren Tasche in den Wald zu laufen und bin wirklich tief in den Wald rein und habe einfach die rosane Tasche abgestellt.
00:05:01: und bin wieder raus.
00:05:02: Also Umweltverschmutzung vom feinsten Frau Bartsch.
00:05:05: Ich war nicht vollständig schuldfähig, weil ich noch minderjährig war.
00:05:08: Und auf jeden Fall auch Selfies oder Phobie-Situationen.
00:05:12: Bestimmt.
00:05:13: Um davon jetzt ganz schnell abzulenken, damit du jetzt nicht richtig einen Shitstorm bekommst, hab ich einen Sodom zum Verbrechen mitgebracht und erzähl dir jetzt von dem anderen Verbrechen, dass vielleicht ein bisschen schlimmer ist als deine Brotdose.
00:05:25: Okay,
00:05:25: Gott sei Dank.
00:05:26: Weil, sorry an die Person, die es gefunden hat, da waren jetzt nicht irgendwie ... Menschliche Überreste drin oder so.
00:05:31: Leo, ich glaube, diese Wurdose liegt da immer noch.
00:05:34: Irgendwann wird sie ein Exy finden und ihren Fotos schicken.
00:05:37: Boah.
00:05:43: Für unser Zu dumm zum Verbrechen geht es diesmal nach Braunschweig.
00:05:47: Übrigens, wir kommen auch nach Braunschweig für unsere Tour.
00:05:50: Also, wir existieren
00:05:51: in Braunschweig, wohnen jetzt ganz gut aufpassen.
00:05:53: Vielleicht kommt ja auch unser Zu dumm zum Verbrecher nach Braunschweig zu unserer Tour.
00:05:58: Wer weiß?
00:06:00: Oh Gott.
00:06:01: Weiß ich nicht, ob ich mir das jetzt wünsche.
00:06:03: Aber erzähl mal weiter.
00:06:04: Boah.
00:06:05: Es geht nämlich um einen dreißigjährigen Mann, der wollte in einem Jubiliergeschäft Schmuck verkaufen.
00:06:12: Angeblich.
00:06:13: Also, wir gingen in dieses Jubiliergeschäft rein und ja, hatte ein Armband dabei und war so, wollt ihr das
00:06:20: kaufen?
00:06:21: Das ist voll der schöne Armband.
00:06:23: Das Problem ist nur, er hatte genau das Armband, das er dem Juweliergeschäft andrehen wollte.
00:06:29: Im Wert von rund ´Ainthausendneinhundert Euro.
00:06:32: Dort kurze Zeit zuvor selber geklaut.
00:06:36: Oh mein Gott!
00:06:37: Also,
00:06:38: er hatte dieses Armband mitgehen lassen und hat gedacht, es ist eine super Idee, weil diesem Juweliergeschäft fehlt ja jetzt dieses Armband.
00:06:46: Es ihn einfach später nochmal anzubieten.
00:06:48: Und die hatten natürlich den Diebstahl bemerkt und haben direkt die Polizei alarmiert.
00:06:54: Der Mann hat dann noch irgendwie vergeblich versucht zu sagen, ah, nehmt einfach das Armband, ich gebe es euch zurück, es ist nie passiert.
00:07:02: Und das hat aber nicht geklappt.
00:07:04: Und tatsächlich war der Täter auch kein Unbekannter.
00:07:08: Erst wenige Tage zuvor war er nach einer Haftstrafe wegen Eigentumsdelikten entlassen worden.
00:07:14: Und er wurde noch am Tag seiner Festnahme erneut vor Gericht gestellt und zu einer Geldstrafe verurteilt.
00:07:22: Also er könnte zur Tour kommen.
00:07:23: Er könnte zur Tour kommen und ich hab bei dem das Gefühl, wenn der sowas vergisst, also dass er wirklich vergisst, ich hab das ja von da geklaut und an die will ich das jetzt zurückverkaufen.
00:07:32: Das ist ja selten dämlich.
00:07:34: Oder er hat einfach vercheckt, welcher Juwelier das war.
00:07:37: Dann kann es sein, dass dieser zu dumme Verbrecher auch schon längst bei unserer Tour war, aber er ist trotzdem noch mal herzlich eingeladen.
00:07:44: Also, vielleicht war er einfach schon da, hat es vergessen und will das nächstes Jahr im Januar noch mal ein Braunschweig dabei
00:07:49: sein.
00:07:49: Der ist halt so ein Gewohnheitsmensch, der geht immer zu den gleichen Sachen.
00:07:52: Vielleicht, vielleicht ist es so.
00:07:54: Vielleicht war er schon ganz oft bei uns live.
00:07:57: Wir wissen es nicht.
00:07:58: Falls du das gerade hörst und das du wirklich warst, schreib uns mal.
00:08:05: Zumindest in Braunschweig organisieren wir dann so eine kleine Interviewrunde.
00:08:09: Leo möchte dich gerne einladen zur Tour.
00:08:12: Wir überlegen uns was.
00:08:14: So Lin, und damit würde ich sagen, steigen wir ein in meinen Fall.
00:08:18: Es ist mal wieder ein Fall, wo du deinen ja Ermittlerhut aufsetzen kannst und deinen Notizbuch rausholen darfst.
00:08:25: Denn wir gehen in dieser Folge auf Spurensuche und begleiten in diesem Fall zwei Detectives und reisen mit denen an verschiedene Orte, lernen unterschiedliche Charaktere kennen und in all dieser Zeit wirst du immer mal wieder verschiedene Hinweise von mir bekommen.
00:08:42: und kannst mit mir zusammen das Geheimnis lüften, das Geheimnis vom grünen
00:08:47: Fass.
00:08:48: Ich bin gespannt.
00:08:50: Es ist ein warmer Oktober-Tag in Toner-Katepeke, ein verschlafener Vorort von San Salvador.
00:08:58: Das
00:08:59: ist die Hauptstadt von El Salvador, einem Land in Mittelamerika.
00:09:04: Heute ist es nicht zu heiß, aber die Luft ist trotzdem feucht, wie immer um diese Jahreszeit im Herbst.
00:09:12: Tonakatepeke liegt auf einem Hochplateau, rund sechshundert Meter über dem Meeresspiegel.
00:09:20: Vielleicht ist das der Grund, warum hier selbst die Hitze ein wenig milder wirkt, als unten in der Hauptstadt.
00:09:28: Vom zentralen Platz aus kann man in der Ferne die grünen Hügel erkennen, die das Tal umgeben.
00:09:35: Sanft, aber stetig ansteigend, wie Wellen aus Erde und
00:09:39: Stein.
00:09:41: Die Straßen sind ruhig.
00:09:43: Nur hin und wieder knattert ein alter Bus vorbei, vollgestopft mit Menschen, Musik und dem Geruch nach Staub und Diesel.
00:09:52: Aus den Häusern dringt das Klirren von Geschirr, das Lachen von Kindern, irgendwo spielt jemand Kumbier auf einem kleinen Lautsprecher.
00:10:02: An diesem Tag im Oktober geht ein junger Journalist von Tür zu Tür und fragt nach einer Frau.
00:10:11: Während er sich den Schweiß von der Stirn tupft, erklärt ihm jemand den Weg zu ihrem Haus.
00:10:18: Der Journalist geht hin.
00:10:20: Zügant bleibt er davor stehen.
00:10:23: Es scheint so, als ob er plötzlich gar keine Lust mehr hat, dort reinzugehen.
00:10:29: Er blickt auf das kleine Haus.
00:10:32: Dann klopft er an der Tür.
00:10:36: Im Türrahmen erscheint eine ältere Dame.
00:10:40: Als der Journalist sich jetzt als solcher zu erkennen gibt, an die Frau sofort, warum er da ist.
00:10:46: Ihm muss die Lokalpresse geschickt haben, um ihre Mutter zu interviewen.
00:10:52: Die wird nämlich heute, fünfundneinzig Jahre alt.
00:10:56: Und bestimmt wollen viele im Dorf wissen, welches Geheimrezept hinter ihrem langen Leben liegt.
00:11:03: Das finde ich so süß aus so kleinen Dörfern.
00:11:06: ist das ja ein richtiges Erlebnis, wenn Leute noch sehr alt werden.
00:11:09: Das geht ja in Städten leider manchmal so ein bisschen unter, aber da kommt dann der Bürgermeister und gratuliert, da wird dann ein Artikel in der Zeitung geschrieben.
00:11:17: Ja,
00:11:18: das ist so niedlich, weil im Januar, auch während unserer Tour, wenn wir gerade in Oberhausen auftreten, wird die Podcastoma, die Exi-Ultrapodcastoma tatsächlich neunzig Jahre alt und ... So wie du grad schon sagst, das ist immer so ein Ereignis in dem Dorf.
00:11:35: Und meine Oma findet das ganz schlimm, dass das ein Ereignis sein wird.
00:11:39: Und hat schon angekündigt, dass sie an dem Tag flüchten will, weil sie nicht zu Hause sein möchte, damit niemand vorbeikommt, damit niemand betont, wie alt sie geworden ist.
00:11:48: Und ich hab gesagt, Oma, wir haben eine Halle in Oberhausen, voller Exis, die wollen auf jeden Fall dekratulieren.
00:11:55: Du kannst also flüchten hin zu Zehntausend Exis.
00:11:57: Die betonen auch nicht,
00:11:57: wie alt sie geworden ist.
00:12:00: Wir lügen einfach, ist doch okay.
00:12:02: Wir sagen halt, siebzig.
00:12:04: Ja,
00:12:04: ich weiß.
00:12:05: Na ja, gut, Leo, ja, wir können ja jetzt auch wirklich nicht sagen, dass deine Oma forty-fünf ist.
00:12:09: Das wäre auch wirklich das
00:12:10: ... Das können
00:12:12: wir nicht sagen, weil ...
00:12:13: Das Kompliment kannst du ihr machen.
00:12:14: Nee, nee, genau, ich mein ja, also wir dürfen ja eigentlich nicht verraten, dass deine Oma noch so mega jung ist, weil dann würde man sich fragen, in welchen Alter die alle Sex hatten, aber ... Gott.
00:12:23: Also, in Wirklichkeit ist deine Oma natürlich forty-fünf.
00:12:27: Oh, das haben wir jetzt hier nicht verloren.
00:12:30: Nein, also, nee, okay, weiter mit dem Kriminalfall.
00:12:33: So ist es auf jeden Fall in diesem Fall nicht.
00:12:36: Da freut sich die Frau, dass ihre Mutter eventuell interviewt werden könnte, jetzt wo sie fünf von neunzig Jahre alt geworden ist und bittet diesen Journalisten jetzt ganz stolz ins Haus.
00:12:49: Was sie aber nicht weiß, der Journalist ist nicht gekommen, um Fragen zu stellen, sondern ... um Fragen zu beantworten.
00:12:59: Und so fängt er zwischen Kaffee und Kuchen an zu erzählen.
00:13:05: Und damit gehen auch wir jetzt ein bisschen in der Zeit zurück und starten wirklich in diesem Kriminalfall.
00:13:12: Alles beginnt ungefähr ein Monat zuvor und knapp sechstausend Kilometer nordöstlich von Tonakatepeker.
00:13:22: In einem kleinen Städtchen namens Jericho auf Long Island im Bundesstaat New York.
00:13:30: Das Städtchen liegt nur zwanzig Minuten von dem Ort Emmityville entfernt und den kennen wir auch schon aus einer Folge.
00:13:38: Ja, stimmt.
00:13:40: Ein sehr gruseliger Ort, eine typische Halloween-Folge auch.
00:13:45: Jericho ist aber sehr gediegen, sehr gemütlich.
00:13:48: Es ist eine gepflegte amerikanische Kleinstadt.
00:13:51: Hier duften die Blumen der gepflegten Vorgehten, die Grundstücke sind großzügig geschnitten und die Autos in den Einfahrten sauber gewaschen.
00:14:02: Es ist der zweite September, und die Temperaturen kratzen gegen Mittag an der dreißig Gradgrenze.
00:14:11: Aber es ist nicht das Wetter, das Ron Cohen ins Schwitzen bringt, sondern die körperliche Arbeit.
00:14:19: Ron will sein Haus im Forest Drive-Siebundsechzig verkaufen.
00:14:25: Dieses Haus war über zehn Jahre sein Zuhause.
00:14:29: Hier sind seine Kinder groß geworden.
00:14:32: Ron hat sich hier wohl gefühlt.
00:14:34: Auch, wenn es manchmal auch komische Momente im Haus gab.
00:14:39: Und da wird es doch ein bisschen emeti-willmäßig, denn... Oh
00:14:43: Gott, diese Stadt ist einfach verflucht.
00:14:46: Und dann scheint auch alles um sie herum.
00:14:48: Eine der Nennys, die mal Ron's Kinder hier betreut hat, hat immer wieder behauptet, dass es in dem Haus spucken würde.
00:14:57: Nee, jetzt sind wir wieder in einer anderen Folge, Leo.
00:15:00: Warum passierten das jetzt?
00:15:02: Ja, und auch Ron hat hier so ein paar gruselige Momente erlebt.
00:15:06: Zum Beispiel gab es einmal einen Kurzschluss, gerade als seine Kinder noch im Pool geschwommen haben.
00:15:12: Also saugefährlich, da hätten die auch bei sterben können, aber es ist Gott sei Dank nichts passiert.
00:15:19: Jetzt aber ist es an der Zeit, das Haus zu verkaufen.
00:15:23: Man muss ja auch sagen, in Amerika ziehen Leute viel öfter um und kaufen und verkaufen auch viel öfter Häuser.
00:15:29: Das ist nicht so wie hier bei uns.
00:15:31: Und wenn
00:15:31: spuckt, dann würde ich auch immer ausziehen.
00:15:33: Das ist gar nicht so unbedingt der Grund.
00:15:35: Also Ron hat sich wirklich immer wohl gefühlt.
00:15:39: Und er hat jetzt auch ein gutes Gefühl dabei, das weiterzugeben, das Haus.
00:15:43: Er denkt sich, der kriegt da auch noch eine ordentliche Summe für.
00:15:47: Er hat das Haus jetzt auch fertig gemacht.
00:15:49: Er hat mit einem Markler dazu gesprochen, hat das Haus zum Verkauf angeboten.
00:15:54: Und die letzten Tage und Wochen über hat er hierfür wirklich auch hart geschuftet.
00:15:59: Sein Hab und Gut in Kisten gepackt, alles geputzt, alles aufgeräumt.
00:16:03: Und jetzt will er es endlich verkaufen.
00:16:06: Aber Ron ist noch nicht ganz zufrieden.
00:16:09: Eine Sache lässt ihm keine Ruhe.
00:16:12: Eine Sache, die er ein Jahrzehnt lang verdrängt hat.
00:16:18: Fast so wie du mit deiner Badezimmerschublade oder ich mit meiner Rosatasche.
00:16:23: Aber ist das bei ihm ein etwas größeres Problem?
00:16:27: Ja, bei ihm ist es tatsächlich ein sehr viel größeres Problem, das er verdrängt hat und auch ein sehr viel schwereres Problem.
00:16:35: Also es wiegt sehr viel mehr als die rosane Tasche.
00:16:39: Er hat das Problem zehn Jahre über verdrängt.
00:16:43: Bis gestern.
00:16:45: Da kam der Markler und der neue potenzielle Käufer für eine letzte Besichtigung bei ihm vorbei.
00:16:52: Und hat so gesagt, ah, also diese ... Diese riesige Kühltruhe mit der Leiche drin.
00:16:58: Also ist die im Haus involviert oder schaffen sie die vor noch weg?
00:17:03: Was passiert denn da?
00:17:04: Ist die im Preis inkludiert?
00:17:07: Nicht ganz.
00:17:07: Ich habe dir am Anfang schon einen Tipp gegeben.
00:17:10: Ich habe gesagt, wir machen uns auf Spurensuche um dieses mysteriöse grüne Fass.
00:17:18: Und gestern, als der Makler und der Käufer vorbeikam, haben die sich noch mal alles ganz genau angeschaut bei Ron zu Hause auch den winzigen Kriegkeller unter dem Anbau.
00:17:32: Und ich hab dir mal Fotos mitgebracht, Lin.
00:17:34: Da siehst du nicht nur Ron, du siehst auch sein wunderschönes gepflegtes Haus.
00:17:41: Und dann siehst du aber auch noch den Keller.
00:17:44: Und was kannst du da erkennen?
00:17:46: Ja, also der sieht wirklich sehr niedrig aus, so als würde man sich da sofort den Kopf stoßen, sogar ich, die relativ klein ist.
00:17:53: Der ist nicht mehr ein Meter hoch.
00:17:55: Und dann steht da so ein schwarzes, dunkelgrünes Fass.
00:18:04: Ich frag mich jetzt natürlich sofort, wem gehört dieses Fass, ist das Ronsfass, wie ist das dahin gekommen?
00:18:10: Die Fotos laden wir euch natürlich auch wieder alle.
00:18:12: hoch auf unseren Kanälen-Mod-of-Ex-Podcast.
00:18:16: Da ist auch ein Foto vom FAS dabei.
00:18:18: Auf dem Foto sieht es sehr dunkel aus.
00:18:20: Es ist so dunkelgrün.
00:18:22: Und ja, Ron kann sich selbst kaum erinnern, wann er selbst das letzte Mal in diesem unterirdischen Abstellraum überhaupt war.
00:18:32: Man kann das Ganze auch gar nicht richtig Raum nennen.
00:18:34: Wie gesagt, das ist nicht mal ein Meter hoch.
00:18:38: Deswegen bezeichnet Ron das auch eher als Loch.
00:18:41: Und dieser Kriegkeller ist für ihn auch nichts anderes als eine Rumpelkammer für Strandstühle und Kühlboxen.
00:18:50: Für seine Kinder war es allerdings das perfekte Versteck.
00:18:55: Vor allem haben sie sich gerne hinter dem rostigen Fass in der Ecke versteckt.
00:19:01: Und auf genau dieses Fass zeigt jetzt der neue Käufer mit den Worten das Phasmus weg.
00:19:10: zuckt innerlich zusammen.
00:19:12: Dieses Monstrum wiegt mindestens hundertfünfzig Kilo.
00:19:18: Aber es bringt nichts.
00:19:19: Wenn er das Haus verkaufen will, muss auch das schwere Fass raus.
00:19:25: Aber egal wie sehr sich Ron gestern angestrengt hat, es ließ sich nicht aus dem Keller bewegen.
00:19:33: Irgendwann hat Ron dann Möbelpacker angerufen.
00:19:36: Die haben es mit geballter Kraft endlich geschafft, das Ding auf die Straße zu rollen.
00:19:44: Und hier war jetzt die Idee, dass die Müllabfuhr es heute mitnimmt.
00:19:49: Nur ist der Plan leider nicht aufgegangen.
00:19:53: Heute Morgen stand das Ding immer noch auf der Bordsteinkante.
00:19:58: In seinem Briefkasten findet Ron ein Zettel von der Müllabfuhr.
00:20:02: Die weigert sich, das Schwerefass mitzunehmen.
00:20:05: Die Müllerpfeu nimmt ja auch nicht alles mit.
00:20:08: Ich weiß nicht, wie das in Amerika ist.
00:20:10: Aber du kannst da jetzt nicht irgendwas nach draußen stellen und sagen, ja, also, hier, mein super ekliger Schleim, den Sie in dieser Tüte finden, die offen ist und der läuft aus, bitte nehmen Sie den mit.
00:20:24: Oder mein riesengroßes Pass.
00:20:26: Also, ich glaube, er hat es schon so angemeldet.
00:20:29: Aber trotz allem weigert sich die Müllabfuhr, das Fass mitzunehmen, weil sie sagen, es ist viel zu schwer, wir kriegen das nicht hoch.
00:20:40: Ron muss erst das Gewicht verringern und er soll auch selber erst sicherstellen, dass auch keine giftigen Chemikalien drin sind.
00:20:50: Genauso schwer, wie das Fass zu bewegen ist, ist es allerdings auch, das Fass aufzubekommen.
00:20:57: Ron bittet jetzt sein Nachbarn um Hilfe.
00:21:01: Eigentlich wollte Ron so wenig Menschen wie möglich in diese Fassgeschichte mit reinziehen, aber alleine kommt er einfach nicht mehr weiter.
00:21:10: Zusammen mit seinem Nachbarn bricht Ron jetzt den Stahlring vom Fass auf.
00:21:16: Und auch während sie den eisernen Ring vorsichtig lösen, schlägt ihn eine Welle des Grauns entgegen.
00:21:25: Ein furchtbarer Gestank.
00:21:28: so übel, dass sie wirken müssen.
00:21:32: Röchelnd ziehen sie trotzdem den Deckel ab und schauen auf eine grünliche Suppe.
00:21:39: Hat er fast zehn Jahre mit Gift unter den Füßen gelebt?
00:21:43: fragt sich Ron.
00:21:46: Ron blindzelt.
00:21:48: Er versucht zu erkennen, was im Inneren ist.
00:21:52: Da ist ja diese grüne Flüssigkeit
00:21:55: und
00:21:56: dann ist da auch noch
00:21:58: ein
00:21:59: Schuh, Ron zog zusammen.
00:22:02: Er knifft die Augen zusammen, was zu Hölle.
00:22:06: Da ist nicht nur ein Schuh, nein, darin ist auch noch ein Fuß.
00:22:13: Und neben diesem
00:22:14: Schuh
00:22:15: taucht eine Hand
00:22:16: auf.
00:22:18: Ron wird in diesem Moment klar, dieses Fass wird nicht die Müllabfuhr mitnehmen, sondern die Polizei.
00:22:27: Gut, wenigstens Problem gelöst, ne?
00:22:30: Wenigstens ist das Fass weg.
00:22:32: Okay, aber Spaß beiseite.
00:22:35: Ich komme, also ich frag mich natürlich die ganze Zeit.
00:22:38: Und Leo, das macht mich wahnsinnig, warum dieses Fass überhaupt in Ronn's Besitz ist.
00:22:43: Und ob er was damit zu tun hat, dass da eine Leiche drin ist.
00:22:46: Das habe ich mich auch sehr lange gefragt in der Recherche.
00:22:49: Und ich kann dir schon mal sagen, das Fass ist sehr lange bei Ronn.
00:22:54: Weil es quasi irgendwie beim Kauf zum Inventar des Hauses gehörte.
00:22:59: Das sagt zumindest Ron jetzt.
00:23:01: Also, Ron wirkt in diesem Moment ernsthaft schockiert.
00:23:06: Er hat ja auch sein Nachbarn gefragt.
00:23:08: Da fragt man sich auch, wenn er wirklich würste, was drin ist, warum würde er sein Nachbarn fragen?
00:23:14: Gut, man kann da vielleicht vermuten, damit irgendjemand seinen Schock bezeugen kann.
00:23:19: Und der Polizei erzählen kann, dass Ron wirklich unwissend wirkte.
00:23:24: Aber was jetzt erstmal passiert, ist, dass der Nachbar und Ron direkt den Notruf wählen und wenig später Detective Brian Papen eintrifft.
00:23:34: Detective Brian Papen hat nicht mehr viele Jahre bis zur Rente, aber das verrät höchstens seine Halbglatze.
00:23:42: Seine dunklen Augen blicken immer noch genauso wach auf Long Island wie in all den Jahrzehnten zuvor.
00:23:49: Mit ganz viel Absperrband probieren er und sein Kollege Detective Bob Edwards jetzt die neugierigen Blicke der Nachbarn auf Abstand zu halten.
00:23:59: Gleichzeitig versuchen die beiden Detectives das ganze Ausmaß an Grausamkeit vor sich zu begreifen.
00:24:07: In dem kleinen Fass steckt nicht nur ein Fuß, sondern ein ganzer Mensch, zusammengefaltet auf ein knappen Meter.
00:24:18: Unter Schock erzählt der Hausbesitzer Ron ihn jetzt von dem Fund.
00:24:23: Ein ganzer Mensch schwimmt in dem Fass, in der Giftgrünflüssigkeit.
00:24:29: Er selbst sei in das Haus gezogen, da war das Fass schon da, sagt er, und er hat es jahrelang ignoriert, weil es einfach zu schwer war und er irgendwie nicht die Kraft aufbringen konnte, das mal rauszuhiefen.
00:24:44: Und ich erinnere mich wirklich da auch an meine Rosatasche.
00:24:47: Irgendwann, wenn man das auch so ein bisschen versteckt, so ein paar andere Taschen davor hängt, wenn man das Rosa gar nicht mehr erkennt, dann kann man sicher auch einreden, dass das nicht da wäre.
00:24:59: Die Detectives, Papen und Edwards, lassen das Fass jetzt sofort ins Police Department bringen.
00:25:06: Hier werden Fass und Inhalt jetzt ganz genau unter die Lupe genommen.
00:25:11: Die Polizisten ziehen sich Gasmasken auf, bevor der Deckel erneut geöffnet wird.
00:25:16: Dann kippen sie das Fass aus.
00:25:20: Um sie herum breitet sich jetzt eine zähflüssige grünliche Brühe aus.
00:25:27: Und jetzt können sie den Menschen darin auch genauer sehen.
00:25:32: Es ist eine mumifizierte Frau, mit langen,
00:25:35: schwarzen
00:25:36: Haaren in Rock und Leopardenmantel.
00:25:41: Aber das ist noch nicht alles, was rausgeschwemmt wird.
00:25:46: Nach und nach kommen weitere Dinge ans Licht.
00:25:50: Aber was für Sachen sind das?
00:25:53: Ist das irgendwas, womit man die Frau identifizieren könnte?
00:25:57: Das hoffen die beiden Detektives jetzt auch.
00:26:00: Also sie hoffen auch, dass sie durch diese Sachen auf die Spur der Toten kommen und auf die Spur ihres Mörders.
00:26:10: Denn, dass die Frau ermordet wurde, bestätigt kurz danach auch die Obduktion.
00:26:16: Die Frau starb durch stumpfe Gewaldeinwirkung auf den Hinterkopf.
00:26:21: Oh Mann.
00:26:22: Okay, und weiß man jetzt irgendwas, also irgendwas mehr?
00:26:29: darüber, wer diese Frau ist und was passiert ist.
00:26:34: Ja, das ist die große Frage und das versuchen jetzt auch die beiden Detectives zu klären.
00:26:39: Sie versuchen jetzt irgendwie zu erfahren, was für eine Frau das ist.
00:26:44: Erst mal können sie sich das nicht erklären.
00:26:47: Ron weiß nicht, wer diese Frau ist.
00:26:50: Niemand kann es ihnen sagen.
00:26:51: Um ihre Identität zu klären und die Identität ihres Mörders, versuchen die Detektives jetzt erst mal so viel, wie es geht, über dieses Fass erfahren zu können.
00:27:04: Damit kommen wir zu ersten Spur.
00:27:06: Das Fass selbst.
00:27:08: Es ist natürlich auch die offensichtlichste Spur, das Fass an sich.
00:27:13: Es war ... jahrelang luftig versiegelt und dadurch konnte die Tote auch überhaupt so richtig mummifiziert bleiben.
00:27:21: Also wir kennen das ja auch aus anderen Fällen, gerade bei Leichen in Flüssigkeit.
00:27:27: Ist ja ein riesengroßes Thema Verwesung und man erkennt nach mehreren Tagen, Monaten oder auch Jahren da eigentlich gar nichts mehr.
00:27:37: Das ist in diesem Fall aber nicht so.
00:27:39: Dadurch, dass das Fass ja wirklich luftdicht versiegelt war, kann man die Tote und die Inhalte noch so gut erkennen.
00:27:45: Also die wurden fast wie, das hört sich jetzt ganz schlimm an, aber die wurden fast wie im Buch oder Film das Parfüm so konserviert.
00:27:55: Ah, spannend.
00:27:56: Aber warum sollte man das tun?
00:27:58: Es ist ja auch total dumm, eigentlich alle Beweise so beizubehalten.
00:28:06: Ja, das ist ein guter Punkt.
00:28:08: Und da kommen wir gleich zu.
00:28:09: Da haben auch die beiden Detektives eine Vermutung.
00:28:12: Sie können auf jeden Fall erkennen, dass das Fass nach all den Jahren noch genauso rostig und verbolt von außen ist, wie man es sich vorstellt.
00:28:20: Aber auch nach all den Jahren ist noch eine Aufschrift am Rand deutlich zu erkennen.
00:28:26: Nämlich eine Nummer.
00:28:28: Dort steht drei sechs drei fünf fünf.
00:28:32: Die Detectives rätseln jetzt, was es damit auf sich hat.
00:28:36: Und Lin, hast du vielleicht eine Vermutung?
00:28:39: Vielleicht eine Telefonnummer?
00:28:40: Nee, das kann ja eigentlich nicht sein, oder?
00:28:43: Ich habe direkt eine Seriennummer gedacht.
00:28:45: Also gerade bei so Fässern, die vielleicht irgendwie transportiert werden und so.
00:28:51: Das fragen sich beide Detektives aber am ersten Moment noch und finden glücklicherweise neben diesem Code auch den Namen der Firma, die das Fass hergestellt hat.
00:29:02: Dort prankt ganz deutlich auf dem Metall GAF.
00:29:07: Vielleicht können die ihn ja jetzt sagen, was der Code bedeutet.
00:29:13: Detektive Brian Papyrn ruft dort direkt am nächsten
00:29:16: Tag an.
00:29:18: Die netten Mitarbeiter erklären ihm jetzt, der Code drei sechs drei fünf fünf ist gar kein mysteriöses Geheimnis, sondern schlüsselt nur das Herstellungsdatum und die Größe des Fasses auf.
00:29:31: Die fünfundfünfzig am Ende steht für fünfundfünfzig gallons, also ungefähr zweihundert Liter, die in das Fass passen.
00:29:40: Das ist also das Volumen des Fasses.
00:29:43: Die drei sechs drei wiederum steht für den dritten Monat, März, des Jahres, nineteenhundertdreiundsechzig.
00:29:51: Und das heißt, das Fass wurde im März nineteenhundertdreiundsechzig gebaut.
00:29:57: Also vor sechsunddreißig Jahren.
00:30:00: Ah, okay, super spannend.
00:30:02: Ja, also Enhäder gab's das Fass einfach schon lange, bevor da jemand reingelegt wurde.
00:30:09: Oder die Tote ist auch schon lange in diesem Fass drin.
00:30:12: Genau.
00:30:12: und wahrscheinlich eher älter.
00:30:14: Also es gibt uns jetzt einfach eine zeitliche Einordnung.
00:30:18: Sechsunddreißig Jahre ist zumindest das Fass schon da.
00:30:21: Wir wissen jetzt nicht genau, seit wann noch die Tote darin ist oder seit wann das Fass auch im Keller ist, aber es vergrößert den möglichen Tatzeitrauben.
00:30:31: Und das ist auch noch nicht alles, was die Detectives von der Fassfirma erfahren.
00:30:36: Denn auch, wenn es kaum zu glauben ist, Die Geschäftsunterlagen der Firma wurden all die Jahre lang aufbewahrt.
00:30:44: Und Sie können jetzt nachschlagen, an wen Sie das Fass vor six und dreißig Jahren ausgeliefert haben.
00:30:51: Das ist so ein Glücksgriff, als ich glaube, ganz viele Ermittlungen werden hier jetzt eigentlich geendet.
00:30:56: Und Sie werden jetzt hier schon direkt in einer Sackgasse.
00:30:59: Aber dadurch, dass die Firma alle Unterlagen hat, wissen Sie jetzt, dass das Fass damals an ein Chemieunternehmen ausgeliefert wurde, das es immer noch gibt.
00:31:10: Detective Papen ruft ihr sofort bei dem Chemieunternehmen an
00:31:15: und er
00:31:15: kann seine Glücksträne kaum fassen.
00:31:18: Auch die Mitarbeiter dort können ihm nach sechsunddreißig Jahren noch ganz genau sagen, was damals in diesem Fass drin
00:31:27: war.
00:31:27: Also wofür es gebraucht wurde.
00:31:29: Ungewöhnlich, weil wir merken ja schon bei unseren Recherchen, wenn wir mit Leuten sprechen, die Fälle sind so fünf, sechs Jahre her, dann sind die richtig häufig schon so, ja gut, das ist jetzt eine lange Zeit her, ich erinnere mich nicht mehr daran.
00:31:42: Aber das deutet ja vielleicht auch darauf hin, dass ... Irgendwas Besonderes in diesem Fass war?
00:31:46: Eigentlich war überhaupt nichts Besonderes da drin.
00:31:49: Ich glaube, es bedeutet eher, dass zwei Firmen wirklich sehr gute Buchhaltungsabteilungen haben, die wirklich sehr gute Unterlagen aufbewahren.
00:31:56: Denn damit kommen wir jetzt zu Spur Nummer zwei, dem Inhalt des Fasses, die grüne Flüssigkeit.
00:32:05: Die war ja von Anfang an sehr rätselhaft.
00:32:09: Und man könnte jetzt vielleicht vermuten, ich weiß nicht, ob du es auch gedacht hast, mir ist es zumindest bei der Recherche durch den Kopf gegangen, dass die Flüssigkeit grün ist durch die Leiche.
00:32:19: Ja, aber das passt ja eigentlich nicht, weil also Menschen stoßen nach ihrem Tod zwar Flüssigkeiten aus, aber die sind ja normalerweise nicht grün.
00:32:29: Zumindest auch nicht giftgrün.
00:32:31: Also es ist wirklich sehr eindeutig, dass es grün ... so sehr strahlend grün ist, also man erkennt schon, dass da drin irgendwas Chemisches sein muss, möglicherweise sogar was Hochgiftiges.
00:32:45: Aber was die Detektives auch erkannt haben, ist, dass auf dem Fass keine Warnhinweise zu finden sind.
00:32:51: Also ganz so giftig kann es wiederum auch nicht gewesen sein.
00:32:56: Detective Papen erfährt jetzt, dass in das Fass tatsächlich Farbe gefüllt worden ist.
00:33:03: Und der spezifische Farbton nennt sich Hallogen Green.
00:33:09: Die Mitarbeiter des Chemieunternehmens sind sich da auch ganz sicher, denn als ihnen Fotos vom Fass und der grünen Flüssigkeit präsentiert wurden, erkennen sie, dass das wirklich diese Farbe ist.
00:33:23: Und diese Farbe gibt uns jetzt auch wieder einen weiteren besonderen Hinweis, denn sie können herausfinden, dass die Farbe nur in den Sechzigerjahren produziert wurde.
00:33:34: Und die Mitarbeiter wissen auch noch, wofür diese Farbe genutzt worden ist, nämlich für das Einfärben von Plastikprodukten.
00:33:43: Aber um was für Plastikprodukte geht's denn jetzt?
00:33:47: Ja, das ist die nächste gute Frage und die bringt uns zur dritten Spur.
00:33:52: Denn ich habe dir vorhin schon erzählt, in der grünen Flüssigkeit im Fass sind auch andere Dinge noch herausgeschwemmt worden.
00:34:00: Und das untersuchen jetzt auch die Ermittler und erkennen, es sind unzählige kleine schwarz-weiße Plastikkügelchen.
00:34:09: Und als diese schwarz-weißen Plastikkügelchen jetzt im Labor getestet werden, stellt sich heraus, sie bestehen aus Polyethylen.
00:34:19: Und das ist quasi purer Kunststoff, den man in unterschiedliche Formen pressen kann.
00:34:26: Dieser Kunststoff ist quasi die Basis für alle möglichen Plastikprodukte.
00:34:33: Also Sie wissen jetzt, wer auch immer dieses Fass in seinem Umfeld hatte, hat Plastikprodukte hergestellt.
00:34:42: Okay, das ist natürlich schon mal eine Spur.
00:34:44: Und das erklärt übrigens auch, warum das Fass so unfassbar schwer war.
00:34:50: Weil die unzähligen Kügelchen darin haben das Fass hundertfünfzig Kilogramm wiegen lassen.
00:34:57: Vielleicht war das aber auch mit Absicht.
00:35:00: Also vielleicht wollte man ganz bewusst dieses Fass so schwer machen, um es zum Beispiel irgendwo zu versenken in einem See mehr, keine Ahnung.
00:35:11: Genau das vermuten jetzt auch Detective Papen.
00:35:14: Also wir haben uns ja am Anfang schon gefragt, warum das fast so unfassbar schwer ist und warum man das auch so lange irgendwie aufbewahrt hat.
00:35:22: Die Detectives haben jetzt die Vermutung, dass die Person vielleicht ihrem Plan nicht zu Ende ausgeführt hat.
00:35:29: Es ist so... Jericho ist nicht weit von der Küste entfernt und eventuell war das auch der Plan des Mörders, dass man die Tonne am Ende irgendwann dann doch ins Meer versenkt und deswegen sie so schwer gemacht hat, damit sie halt auf den Meeresboden runtergleitet.
00:35:47: Aber trotzdem bleibt die Frage offen, warum nimmt man dann dafür so komische Plastikkügelchen und nicht einfach ein paar große Steine?
00:35:58: Das wirkt alles sehr umständlich.
00:36:01: Absolut.
00:36:02: Und damit kommen wir zu Spur Nummer vier.
00:36:06: Denn die Detectives finden jetzt eine Sache zwischen den Kügelchen, die ihnen einen neuen Hinweis verschaffen könnte.
00:36:16: Unten im Fass finden die Detectives den Stil einer Plastikblume.
00:36:22: Ganz in Grün.
00:36:24: Besser gesagt in Hallogen Green.
00:36:27: Und ländlich habt ihr auch mal davon ein Foto mitgebracht.
00:36:31: Aber irgendwie, denke ich, bei Blumen, also es ist ja keine, wenn man sich das Foto mal anguckt, könnt ihr auch auf unserem Instagram-Kanal tun unter Mord of X Podcast.
00:36:42: Das ist jetzt nicht so eine richtige Blume, oder?
00:36:44: Es ist eher so ein Blatt oder so ein grüner Stil.
00:36:48: Mhm.
00:36:49: Aber ich finde so Blumen in Kriminalfällen immer extrem gruselig.
00:36:57: Ja, das auf jeden Fall, aber für die Detektives ist es ein Glücksgriff, denn damit können Sie jetzt herausfinden, wer eventuell diese Art von Blumen aus Plastik hergestellt hat, wer die Farbe Hallogen Green denn eigentlich brauchte.
00:37:14: Der abgebrochene Blumenstiel ist offensichtlich aus den grünen Plastikkügelchen gepresst
00:37:19: worden.
00:37:21: Und von dem Chemieunternehmen erfahren die Detektives jetzt, dass die Farbe Allogen Green in den Sechziger Jahren nur an ein einziges Unternehmen ausgeliefert wurde.
00:37:32: Gott, wie viel Glück haben die denn in ihren Ermittlungen?
00:37:35: Es ist wirklich Wahnsinn.
00:37:36: Also irgendwie habe ich das Gefühl, also die sollten einfach alle Fälle bearbeiten, weil die haben ja anscheinend zusammen irgendwie so eine Glückssträhne.
00:37:46: Oder vielleicht haben die auch so eine Aura auf Leute, dass alle Leute, denen direkt immer die richtige Antwort geben wollen und sich ganz besonders anstrengen oder so.
00:37:53: Aber ja, solche Fälle haben wir selten, wo so viele Hinweise immer zum nächsten Step führen und dass immer alles Sinn ergibt.
00:38:00: Aber ja, sie erfahren jetzt, dass es ein einziges Unternehmen gibt, das diese Farbe vom Chemieunternehmen bekommen hat.
00:38:07: Nämlich ein Unternehmen, das heißt Mayrose Plastics.
00:38:13: Und Lin?
00:38:14: Drei Mal darfst du raten, was diese Firma herstellt.
00:38:17: Plastikblumen.
00:38:18: Exakt.
00:38:19: Würde ich jetzt mal ganz weit hergeholt schätzen.
00:38:22: Also du könntest dieses Duo noch erweitern.
00:38:24: Weil dich braucht man auch noch.
00:38:27: In deiner ... In deiner ... Schafsinnigkeit.
00:38:31: In deiner Schafsinnigkeit.
00:38:34: Aber jetzt endet die Glücksträhne.
00:38:37: Tatsächlich.
00:38:38: Also bisher lief so gut, aber ab jetzt wird es dann doch etwas schwieriger für die beiden Detectives.
00:38:45: Denn sie können bei Melrose Plastics nicht einfach anrufen, wie bei all den Firmen zuvor, denn Melrose Plastics wurde in den Jahren Aber Detective Papen schafft es jetzt trotzdem, ein paar Informationen zu der Firma auszugraben und er findet jetzt heraus, dass das Unternehmen in den Sechziger Jahren eine Fabrik in New York betrieben hat.
00:39:12: Und dort sollen besonders viele Arbeiterinnen und Arbeiter aus Süd- und Mittelamerika gearbeitet haben.
00:39:20: Und das macht ihn hellhörig.
00:39:24: Und damit landen wir bei Spur Nummer fünf.
00:39:28: Die Frau im Fass.
00:39:30: Dann hast du eine Vermutung, warum der Detective jetzt so hellhörig wird.
00:39:37: Ah, vielleicht denkt er sich, dass die Frau im Fass selbst eine Arbeiterin sein könnte, die aus Südamerika hergekommen ist.
00:39:45: Und deswegen wurde sie vielleicht auch noch nicht vermisst oder zumindest nicht so aktiv gesucht in Amerika.
00:39:53: Ja, es ist ja unfassbar schwer, jemanden wirklich zu identifizieren nach so viel Zeit, also wenn diese Person so lange schon in Flüssigkeit war.
00:40:01: Aber was die Detektives erkennen können, ist, dass die Frau klein und zierlich ist, lange schwarze Haare hat und die Ermittler hatten sofort den Eindruck, dass die tote hispanischer Abstammung sein könnte.
00:40:16: Und dieser erste Eindruck erhärtet sich, als sie sie genauer untersuchen.
00:40:21: Denn an ihren Vorderziehen findet sich eine Goldarbeit, die so vor allem in Lateinamerika üblich ist.
00:40:29: Das heißt, die Frau hat nicht nur Vorfahren aus der Gegend, sondern hat wahrscheinlich selbst schon mal dort gelebt.
00:40:36: Und du fragst dich jetzt vielleicht, ob man durch diese Zahnarbeit die Tote nicht auch identifizieren könnte.
00:40:43: So kennen wir das auch von einigen Fällen, irgendwie ein auffälliger Zahnabdruck oder irgendwas Besonderes am Körper.
00:40:49: führt dann oft dazu, dass man am Ende auf die Identität Rückschlüsse erhält.
00:40:54: Das geht theoretisch, aber das Problem ist, dafür bräuchten Detective Papen und sein Kollege erst mal einen möglichen Namen, wer diese Person sein könnte.
00:41:04: Und dann könnten die ja mittler Zahnarztunterlagen dieser Person raussuchen und mit dem Gebiss der Toten abgleichen.
00:41:10: Das heißt, das könnte man machen, aber dafür muss man erst mal wissen, wer die Vermisste denn sein könnte.
00:41:17: Also bleibt Ihre Identität doch erst mal ein Rätsel.
00:41:21: Sie versuchen es jetzt irgendwie aufzudecken, sie durchforsten jetzt die regionalen Vermisstenmeldungen der letzten Jahrzehnte, aber keine Beschreibung von all den vermissten Personen der Region trifft auf die Tote zu.
00:41:34: Es scheint fast so, als ob sie niemand vermisst
00:41:38: hat.
00:41:39: Detective Papen weiß, dass es extrem schwierig ist, eine Person, die eingewandert ist, nach so vielen Jahren zu identifizieren.
00:41:49: Also an dieser Stelle kommen sie erst mal nicht mehr weiter.
00:41:54: Sie lassen den Leichnam jetzt röntgen und was dabei entdeckt wird, wirft nochmal ein ganz neues Licht auf den Fall.
00:42:04: Auf den röntgen Bildern entdecken die Ermittler jetzt im Bauch der Frau, Knochen, winzige Knochen.
00:42:11: Oh nein, oh Gott, wie schrecklich.
00:42:14: Das bedeutet, sie war schwanger, als sie ermordet wurde und eigentlich wurde ihr ungeborenes Baby auch noch mit umgebracht.
00:42:21: Ja,
00:42:21: man kann also ab jetzt eigentlich auf gewisse Art und Weise von einem Doppelmord sprechen.
00:42:26: Hier wurde nicht nur eine Frau getötet, es war eine Mutter und ihr Kind.
00:42:31: Und die winzigen Knochen ... können auch auf das Alter des Babys Rückschlüsse geben.
00:42:38: Tatsächlich war die Frau im neunten Monat schwanger.
00:42:42: Oh Gott, ja.
00:42:43: Und auch wenn Detective Papen immer noch keinen Namen hat, weder vom Opfer noch vom Täter, ist er sich sicher, er hat das Motiv gefunden.
00:42:54: Ihre Schwangerschaft.
00:42:55: Ja, daran musste ich jetzt natürlich auch direkt denken, dass der Täter vielleicht auch der Vater des Kindes war.
00:43:03: Ja, also das ist auch die Vermutung von Detective Papen.
00:43:09: Und diese Vermutung hat auch einen schlimmen Hintergrund, denn, und das wusste ich nicht und finde es so gruselig, für schwangere Frauen in den USA ist die Haupttodessursache mort.
00:43:23: Was?
00:43:24: Es ist richtig krass.
00:43:25: Eine Haarwartstudie hat gezeigt, es ist wahrscheinlicher, dass eine schwangere Frau getötet wird, als dass sie an Komplikationen rund um die Geburt stirbt.
00:43:34: Also, lass das mal in deinen Kopf rein.
00:43:36: Ich finde das so krass, weil wir alle, oder zumindest kann ich das von mir, haben irgendwie Respekt vor einer Geburt oder auch Angst vor einer Geburt und vor allem, was passieren kann.
00:43:46: Aber eigentlich ist die Zeit davor gefährlicher für dich als die Geburt selbst.
00:43:51: Und da sind wir wieder bei diesem Problem.
00:43:53: über das wir so viel mehr sprechen sollten, dass für die Frau wirklich der gefährlichste Menschen ihrem Leben nicht der fremde Serienmörder ist oder irgendjemand von außen, sondern es sind die eigenen Partner und Ex-Partner, vor denen Frauen Angst haben müssen und die für sie am gefährlichsten werden können.
00:44:11: Und das ist so, so erschreckend.
00:44:14: Absolut.
00:44:16: Das Problem ist, leider bringt dieses Motiv ... die Detectives auch nicht näher an die Identität der Toten heran.
00:44:25: Aber, und da kann man jetzt auch wieder von Glücksträhne sprechen, sie finden noch etwas im Fass.
00:44:32: Und das ist jetzt ihre allerletzte Chance, auf einen Namen zu kommen.
00:44:37: Sie finden jetzt zwischen grüner Farbe, zwischen alter Kleidung, zwischen diesen Plastikbällen und dieser Blume auch noch etwas anderes im Fass.
00:44:48: Und zwar Spur Nummer sechs.
00:44:52: Ein mumifiziertes Adressbuch.
00:44:55: Oh, wie viel Informationen hat der Täter dieses Fass mit reingeschmissen?
00:45:01: Also vor allem das Adressbuch ist wirklich eigentlich das letzte, was du noch an Informationen mitgeben wollen würdest.
00:45:08: Also auch wenn das Fass.
00:45:09: jetzt, warum auch immer im Meer gefunden werden würde, kann man durch das Adressbuch ja ... Auf jeden Fall hoffentlich die Identität klären zumindest, wenn da drin viele Adressen auch reingeschrieben wurden.
00:45:22: Ich
00:45:23: hab das Gefühl, diese Ermittler sind so Sonntagskinder.
00:45:25: Ich weiß nicht, ob du schon mal den Begriff Sonntagskind gehört hast.
00:45:28: Mein Papa ist zum Beispiel ein Sonntagskind.
00:45:30: Das bedeutet, wenn wir uns irgendwo zum Essen treffen und davor, keine Ahnung, ist in Hamburg in der Innenstadt, gibt es keinen einzigen Parkplatz.
00:45:38: Sobald er um die Ecke biegt, fährt ein Auto weg.
00:45:42: Jedes Mal.
00:45:43: Jedes Mal.
00:45:44: Ich
00:45:44: will nur noch mit Stefan fahren.
00:45:45: Ja,
00:45:46: das ist wirklich sehr empfehlenswert für eine Parkplatzsuche.
00:45:50: Gut, ein bisschen schlechter Vergleich mit dem, was ja natürlich hier passiert, das ist natürlich wesentlich ernster, hier im Mordfall aufzuklären.
00:45:58: Aber im Endeffekt, diese Ermittler, die sind immer so, das könnte jetzt schwer sein, auszufinden, wer dieses Fass hergestellte.
00:46:09: Nee, aber gibt nur eine Person.
00:46:13: Aber wie sollen wir jetzt rausfinden, wie diese Person ist?
00:46:16: Zufälligerweise liegt ein Adressbuch in diesem Fass.
00:46:19: Ich finde, es fehlt noch so, dass am Ende noch so ein kleiner Zettel da drin liegt und da steht, hallo, liebe Detektives, hier ist die Aufklärung des Falles.
00:46:27: Wenn ihr euch fragt, wer ich bin, hier ist meine Telefonnummer.
00:46:30: Oder
00:46:30: so, irgendwann klingelt es an der Tür und Ron steht davor und ist so, ach komm, ich geb's einfach zu, ihr müsst gar nicht so lange suchen, ja, ich weiß, ich wollte das Haus verkaufen, hatte keinen Bock mehr auf das Fass, ich bin der Täter.
00:46:44: Ja, aber so ist es nicht.
00:46:45: zu früh freuen und den wirklich den Titel Sonntagskinder geben würden, muss man dazu sagen, dieses Adressbüchlein ist von den Jahrzehnten im feuchten Fass ziemlich porös geworden.
00:46:58: Also die meisten Seiten sind auf den ersten Blick komplett leer, das wurde weggewaschen.
00:47:05: Vielleicht hat also diese Mischung aus Farbe und Leichenflüssigkeit alle wichtigen Informationen und die Tinte rausgewaschen.
00:47:13: Vielleicht?
00:47:14: stand aber auch nie wirklich etwas drin.
00:47:18: Die Detectives haben jetzt wenig Hoffnung, dass man darauf irgendwie noch echte Hinweise finden könnte.
00:47:24: Aber aufgeben kommt natürlich auch nicht in Frage.
00:47:28: Die folgesaugten Buchseiten werden jetzt erst mal getrocknet und dann im Labor mit einem Spezialgerät untersucht.
00:47:35: Die Arbeiten werden allerdings etwas dauern und deswegen braucht Detectives Papen in der Zwischenzeit einen anderen Ermittlungsansatz.
00:47:44: Und der stellt jetzt nicht das Opfer in den Fokus, sondern den Täter.
00:47:50: Die Ermittler machen sich jetzt auf die Spur des Täters, um hoffentlich über ihn herauszufinden, wer die Frau im Fass ist.
00:48:00: Und Lin, fallen die irgendwelche Anhaltspunkte zum Täter ein?
00:48:03: Wen würdest du da erst mal kontaktieren?
00:48:06: Wo könnte man hier mal anklopfen?
00:48:09: Also zuerst dachte ich natürlich an Ron.
00:48:13: Weil das ist schon ein bisschen auffällig, dass das Fass natürlich in seinem Besitz war.
00:48:17: Aber du hast ja auch erzählt, dass er dieses Haus nur zehn Jahre besessen hat.
00:48:22: Und alles deutet ja darauf hin, dass dieses Fass da schon wesentlich länger war.
00:48:26: Also, dass seine Geschichte stimmt.
00:48:29: Ganz
00:48:29: genau.
00:48:30: Dass
00:48:30: dieses Fass tatsächlich schon da war, als er das Haus gekauft hat.
00:48:33: Da gibt es ja auch viele Sachen, wie, dass er es mit dem Nachbar geöffnet hat.
00:48:36: Und dass er es so vor zur Polizei gegangen ist.
00:48:38: Das wäre ja alles ziemlich dämlich, wenn er der Täter wäre.
00:48:43: Aber es gibt ja noch jemand, der vor Ron in diesem Haus gewohnt hat.
00:48:49: Diese Person wäre für mich jetzt wirklich der Hauptverdächtige.
00:48:52: Beziehungsweise Personen.
00:48:55: Es haben nämlich mehrere Personen das Haus schon besessen und immer wieder weitergegeben.
00:49:00: Und sie kontaktieren jetzt als allererstes den aktuellen Hausbesitzer Ron.
00:49:04: Ron Cohen, der das Haus weiterverkaufen wollte.
00:49:08: Der kann ja jetzt viel erzählen und kann ja auch viel Schaus spielen.
00:49:12: Es gibt aber einen entscheidenden Punkt, der gegen Ron als Mörder spricht.
00:49:18: Ron ist ja erst in das Haus eingezogen.
00:49:22: Die Kleidung der Leiche scheint aber vom Schnitt eher aus den Sechziger oder Siebzigerjahren zu stammen.
00:49:30: Und auch die Farbe und das Stahlfass selbst sind ja aus dieser Zeit.
00:49:35: Und damit ist die Tat also wahrscheinlich schon lange vor Rons Zeit als Hausbesitzer passiert.
00:49:42: Aber die Frage ist, wer hat denn dann Forerun im Forrest Drive-Siebundsechzig gelebt?
00:49:48: Um das herauszufinden, fordern Detective Papen und Edwards jetzt die Unterlagen von der Stadt an.
00:49:55: Er und sein Team notieren jetzt alle vorherigen Hausbesitzer und checken deren Strafregister.
00:50:01: Aber keiner von ihnen hat jemals irgendein Verbrechen begangen.
00:50:05: Und das deckt sich auch mit den Vermutungen der Detektives.
00:50:09: Sie halten nicht nur Run für unschuldig, sondern auch die vorherigen Eigentümer.
00:50:14: Es wäre einfach viel zu absurd, sagen sie, im eigenen Keller eine Leiche zu verstärken und dann zu hoffen, dass sie niemand finden wird.
00:50:23: Und übrigens auch das Haus immer mit dieser Leiche weiter zu verkaufen.
00:50:27: Das ist ja eigentlich der riskanteste Punkt daran.
00:50:29: Weil irgendwer wird ja mal reingucken ins Fass, denkt man.
00:50:32: Es sei denn, der Täter oder die Täterin war so alt ... dass sie gestorben ist und dann dachte, dann ist es auch nicht mehr mein Problem.
00:50:41: Ja, könnte man auch vermuten.
00:50:43: Aber die Detektives haben jetzt erst mal eine andere Vermutung.
00:50:47: Sie blättern die Dokumente weiter durch und werden stutzig.
00:50:51: Der Kriegkeller taucht im ursprünglichen Grundriss von und muss also später hinzugefügt worden sein.
00:51:00: Und tatsächlich.
00:51:02: Detective Edwards findet einen Eintrag darüber, dass in der Küche ein weiterer Raum gebaut wurde und mit ihm der Kriegkeller darunter.
00:51:13: Das heißt, irgendeine Firma muss diese Arbeiten ausgeführt
00:51:17: haben.
00:51:18: Und vielleicht hat einer der Bauarbeiter dabei das Fass im Keller verschwinden lassen.
00:51:24: Das konnte er wahrscheinlich einfach als Bauschutt tarn und so die Leiche loswerden.
00:51:29: Fieberhaft durchforstet Detective Edwards jetzt die Papiere, um herauszufinden, welche Handwerksbetrieb diesen Keller damals gebaut hat.
00:51:38: Aber nirgendwo findet sich ein Firmename.
00:51:41: Also versucht er den damaligen Hausbesitzer, der den Auftrag erteilt haben muss, ausfindig zu machen.
00:51:49: Das ist ein sogenannter Arthur Evans.
00:51:52: Zusammen mit seiner Frau wohnte er von twohneinzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzehntzeh.
00:52:21: Das sei auch schon da gewesen.
00:52:24: Als neuer Eigentümer hat er dann der Stadt den Anbau gemeldet,
00:52:28: das
00:52:28: hatte der Vorbesitzer wohl versäumt.
00:52:31: Die Detectives sind jetzt erst mal skeptisch, als sie das hören.
00:52:35: Soll das heißen, dass insgesamt drei Hausbesitzer dieses Fass beim Einzug gesehen und dann ignoriert haben?
00:52:42: Ron Cohen, als er in den Jahr und neunzehnt neunzig eingezogen ist, dann vor ihm die Familie, das war die Familie Salmaggy, als sie das Haus in den Jahr vierundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.
00:53:17: Was ist, wenn ein verborgener Schatz sich da drunter findet?
00:53:20: Wenn sich mein Leben auf einmal ändert, weil ich nie wieder arbeiten muss, weil da irgendwie Goldschätze im Wert von hundert Millionen liegen.
00:53:28: Also, dafür bin ich zu sehr eine Träumerin.
00:53:30: Ja, ich glaube, also, mir geht's genauso.
00:53:32: Ich hätte jetzt kein Gold daran vermutet.
00:53:33: Aber wenn da so ein Chemiefass steht, das verbolt aussieht mit einer Nummer drauf, hätte ich erst mal gedacht, dass da irgendwie ... Keine Ahnung, Chemiemüll auch gelagert ist.
00:53:44: Also da, dass da drei Familien einziehen und niemand dieses Fass irgendwie mal genauer anschaut und das einmal öffnet, ist echt schon sehr, sehr, sehr verrückt.
00:53:54: Aber gut, vielleicht lügt Arthur Evans auch.
00:53:57: Um das zu klären, rufen die Ermittler jetzt den ersten Hausbesitzer Howard Elkins an.
00:54:04: Und der bestätigt ihn die Aussage.
00:54:07: Er sagt, er selbst hat den Anbau veranlasst.
00:54:10: Aber auch er kann sich nicht mehr an den Namen der Firma erinnern, die er damit beauftragt hat.
00:54:16: Und von einem Fass weiß er auch nichts.
00:54:19: Also das ist jetzt das erste Mal, dass die Polizei ja Rückschläge hat.
00:54:23: Trotzdem absurd, dass auch noch alle Hausbesitzer leben.
00:54:27: Also, dass sie alle erreichen, das ist ja wirklich Wahnsinn.
00:54:30: Das Ding ist, die haben halt alle nie lange in dem Haus gelebt.
00:54:33: Also, man kann das sich, glaube ich, gar nicht so richtig vorstellen, weil wir bei uns in Deutschland, wir kaufen ein Haus und dann besitzen wir das unser Leben lang und wohnen auch nur in diesem einen Haus.
00:54:42: In Amerika gibt es wirklich da mehr Fluktuation und in diesem Haus haben Leute immer nur ein paar Jahre gelebt.
00:54:49: Und die Detektives sind jetzt dementsprechend enttäuscht.
00:54:52: Obwohl sie alle erreicht haben, hat niemand von denen irgendwas über das Fass ihn sagen können.
00:54:59: Und bis sie alle Handwerksbetriebe in der Umgebung jetzt auch noch abgeklappert haben, kann es Monate dauern.
00:55:07: Sie haben kaum noch Hinweise, die zu Frauem Fass oder dem Täter führen.
00:55:12: Die Ergebnisse der Untersuchung des Adressbuches sind auch immer noch nicht da.
00:55:18: Und deswegen wenden sie sich jetzt dem letzten Anhaltspunkt zu, bei dem sie weitergekommen sind.
00:55:25: Einem, bei dem ganz schön viele rote Fäden zusammenlaufen.
00:55:30: Oder besser gesagt, grüne Fäden, nämlich bei der Plastikblume.
00:55:36: Die Frau oder ihr Mörder müssen ja irgendein Bezug zur Plastikblumenfirma Mayrose Plastics gehabt haben.
00:55:45: Warum sonst sollten der abgebrochene Blumenstängel, die Plastikkügelchen und die halogengrüne Farbe im Fass sein?
00:55:54: Und noch etwas deutet darauf hin, dass Marrows Plastics eine zentrale Rolle spielt.
00:56:00: Hier waren ja viele Arbeiterinnen und Arbeiter aus Lateinamerika angestellt.
00:56:06: Aber das stell ich mir total schwierig vor herauszufinden, weil du hast ja eigentlich erzählt, dass die Firma Anfang der Siebzigerjahre verkauft wurde.
00:56:14: Also da kann man ja jetzt nicht einfach anrufen und sagen, wer arbeitet denn noch bei euch?
00:56:17: Weil es gibt ja gar keine Firma mehr.
00:56:20: Ja genau, das ist das Problem.
00:56:22: Die Firma wurde Anfang der siebziger Jahre verkauft.
00:56:24: Es gibt also keine Personalakten mehr, es gibt nicht wirklich irgendwas, was sie durchschauen können.
00:56:30: Aber die beiden Detectives können immerhin die beiden Geschäftsführer von damals noch ausfindig machen.
00:56:36: Die beiden Geschäftsführer leben mittlerweile in Florida.
00:56:41: Also steigen Detective Papen und Detective Edwards in einen Flieger in den Sunshine State Florida.
00:56:48: Oder, wie der Bundesstaat auch von vielen genannt wird, ins Rentnerparadies.
00:56:53: Vor allem, da gibt es auch ganz schön viele Deutsche.
00:56:56: Ich war da schon ziemlich häufig, weil meine Gastfamilie da ein Haus hat.
00:57:00: Aber es ist ein kleines Rentnerparadies für die Zeit.
00:57:03: Es ist wirklich ein Rentnerparadies.
00:57:05: Also immer, wenn ich irgendwie von ... Ja, Rentnern höre die Auswandern oder auch in Amerika von Rentnern.
00:57:11: Es zieht die alle nach Florida.
00:57:12: Es ist unfassbar.
00:57:13: So, als wenn Kalifornien gar nicht existieren würde.
00:57:16: Alles und so.
00:57:16: Nein, nur Florida.
00:57:17: Nur da ist es warm.
00:57:19: Vielleicht jetzt nicht mehr mit den ganzen Tornados.
00:57:22: Gut, aber zumindest die beiden Geschäftsführer chillen da auf jeden Fall noch.
00:57:26: Die genießen das gute Wetter.
00:57:28: Die genießen die Golfklubs, von denen es ja auch viele hier gibt.
00:57:31: Und die genießen die Strandbars.
00:57:34: Und hier ... treffen die Detektives jetzt den ehemaligen Geschäftsführer von Mayrose Plastics.
00:57:40: Wegen seines fortgeschrittenen Alters haben die Ermittler auch erst Sorgen, dass der Mann vielleicht doch keine Anforderungen liefern kann.
00:57:48: Aber sie sind sehr beruhigt, denn sie haben sich geirrt.
00:57:51: Das Gedächtnis des Ex-CEOs funktioniert wirklich einwandfrei.
00:57:57: Als die Polizisten ihm jetzt ein Foto von dem Fass zeigen, erkennt der Mann es sofort wieder.
00:58:03: In genau solchen Fässern haben sie damals ihre Farbe geliefert bekommen, sagt er.
00:58:08: Als die Detektives ihm jetzt von der mumifizierten Frau Fass erzählen, ist der Geschäftsführer erst mal geschockt.
00:58:15: Er überlegt, ob ihm in seiner Zeit als CEO irgendetwas Seltsames widerfahren ist.
00:58:21: Irgendetwas, das man dem Fass zu tun haben könnte.
00:58:25: Und tatsächlich fällt ihm etwas ein.
00:58:29: An einem Tag ... Ende der sechziger Jahre erhält der Chef einen sonderbaren Anruf.
00:58:36: Das Telefon klingelt und erstellt sich als Geschäftsführer von Melrose Plastics vor.
00:58:41: Im anderen Ende der Leitung meldet sich ein
00:58:44: Mann.
00:58:45: Er erzählt, dass er Vermieter einer kleinen Wohnung in New Jersey sei.
00:58:50: Der Mann sagt, dass in seiner Wohnung eigentlich eine junge Frau gelebt hat, die aber seit einiger Zeit verschwunden ist.
00:58:58: Er möchte die Wohnung nun weiter vermieten und fragt, ob die Frau noch mal wiederkommen wird.
00:59:04: Der Geschäftsführer versteht das nicht so richtig.
00:59:07: Was hat er mit der Vermietung dieser Wohnung zu tun?
00:59:10: Warum erzählt ihm dieser Vermieter das alles?
00:59:13: Oh,
00:59:14: sagt der Vermieter.
00:59:15: Er wollte eigentlich nicht mit ihm sprechen, sondern mit dem anderen Geschäftsführer von Melrose Plastics, weil der der offizielle Mieter der kleinen Wohnung ist.
00:59:27: Der CEO ist immer noch verwirrt.
00:59:30: Er versichert aber dem Vermieter, dass er mit seinem Geschäftspartner reden wird und ihm dann die Informationen weitergibt.
00:59:38: Er geht jetzt ins Büro nebenan und berichtet seinem Geschäftspartner von dem komischen Anruf.
00:59:45: Und als er dann am nächsten Tag zur Arbeit kommt, stapeln sich die Umzugskartons im Büro seines Geschäftspartner.
00:59:53: Er hat die Wohnung ausgeräumt.
00:59:57: Partner ist ja schon mal sehr auffällig.
01:00:00: Sehr, sehr auffällig.
01:00:03: Die Detektives sind jetzt sehr hellhörig.
01:00:06: Eine junge Frau, die Ende der sechziger Jahre verschwunden ist.
01:00:10: Könnte das die Frau sein, nach der sie auch suchen?
01:00:15: Sie fragen den CEO jetzt, ob er irgendetwas über diese verschwundene Frau weiß.
01:00:21: Nein, antwortet dieser.
01:00:24: Aber er erinnert sich daran, dass ihn das doch sehr verwundert hat.
01:00:29: Denn wenige Wochen zuvor hat er schon mal etwas von dem Verschwinden einer Frau mitbekommen.
01:00:36: Eine der Fabrikerbeiterinnen kam eines Tages nicht mehr zur Arbeit.
01:00:40: Sie war von heute auf morgen wie vom Erdboden verschluckt.
01:00:46: Die Detectives schauen sich an.
01:00:48: Sie fragen den Geschäftsführer, ob er noch etwas über diese Frau weiß.
01:00:54: Ihr Namen hat er vergessen, antwortet er.
01:00:57: Er weiß nur noch, dass sie zierlich war, etwa Mitte zwanzig und lange schwarze Haare hatte.
01:01:05: Und er erinnert sich daran, dass es Gerüchte zu ihr in der Fabrik gab, Gerüchte darüber, dass die Frau eine Affäre hatte, mit niemand anderem als mit seinem Geschäftspartner.
01:01:24: Und eine letzte Sache ist ihm noch im Kopf geblieben.
01:01:28: Er erinnert sich noch an ein Detail, das sie in seinen Augen besonders gemacht hat.
01:01:34: Sie hatte Gold auf den Schneidezehn.
01:01:38: Eine Zahnarbeit, wie er sie in den USA noch nie zuvor gesehen hatte.
01:01:44: Da ist das Ermittler Glück aber wieder sowas von am Werk.
01:01:48: Ja, wie du schon sagst, da kommt jetzt wirklich alles zusammen.
01:01:52: Also die zierliche Statue, die der Detectives genannt wurde, die langspatzen Haare, eine ungewöhnliche Zahnarbeit und die Affäre mit dem Geschäftsführer.
01:02:02: Die Detectives haben jetzt eine Vermutung, was wirklich passiert ist.
01:02:05: Sie sind sich sicher, der Mann, der vor Ihnen setzt, der ehemalige Geschäftsführer, hat gerade das Geheimnis um die Frauen fast gelüftet.
01:02:14: und ihm gleichzeitig den Namen ihres potenziellen Mörders verraten.
01:02:18: Und Lin, hast du eine Vermutung, wer es sein könnte?
01:02:21: Wir haben den Namen heute schon mal gehört.
01:02:23: Ich bin jetzt gerade echt am Nachdenken, welche Namen habe ich denn schon gehört.
01:02:27: Aber eigentlich hast du mir ja nur die Besitzer des Hauses schon genannt.
01:02:32: Also, hatte ehemalige Besitzer vielleicht auch noch im Forest Drive gewohnt?
01:02:39: Da haben ja mehrere gewohnt und ... Einer von ihnen hat die Detectives anscheinend angelogen, denn der Geschäftspartner heißt Howard Elkins.
01:02:52: Du hast den Namen schon gehört, ich habe dir von ihm erzählt, er ist der erste Eigentümer des Forest Drive-Siebendsechzig gewesen, also der, der auch in der Zeit den Kriegkeller hat entstehen lassen und dafür aber keine Unterlagen bereitgestellt hatte an den Käufer danach.
01:03:12: Die beiden Detektives machen sich hier sofort auf den Weg zu Elkins.
01:03:16: In Boca Rota, einem Örtchen im Porm Beach County, stehen sie jetzt vor der Tür des Mannes, auf dessen Spuren sie seit genau einer Woche sind.
01:03:26: Krass, oder?
01:03:26: Es ging jetzt sehr schnell.
01:03:28: Also, dieser Fall, ich find das ganz schön, dass dieses Verbrechen aufgeklärt wird, aber es ist wirklich so erstaunlich, wie ... Einfach, die er mittler ist, warpen dafür, dass es so ein Alterfall ist.
01:03:40: Fast so, als wäre es dumm, eine Person, die man ermordet, in einem Fass im Haus weiter zu verkaufen.
01:03:47: Ja.
01:03:48: Fast so, oder?
01:03:48: Sehr dumm.
01:03:49: Dafür ist es aber lange nicht aufgeflogen.
01:03:52: Und jetzt müsst ihr natürlich mit Alkins reden.
01:03:54: Und für ein Gerichtsurteil und für die Prozesse und so weiter ist es jetzt natürlich sehr wichtig, dass er auch geständig ist eigentlich, damit sie das Ganze schnell auch verurteilen lassen können.
01:04:05: Sie klopfen jetzt an die Tür des Mannes.
01:04:08: Und als er aufmacht, sehen sie einen siebzigjährigen Mann mit grauen Haaren und buschigen Augenbrauen vor der Tür.
01:04:15: Howard bittet die beiden Detektives jetzt höflich hinein.
01:04:19: Er führt sie zu einem Tisch und bietet ihn an, sich zu setzen.
01:04:24: Zeit für Freundlichkeiten haben die Detektives allerdings nicht.
01:04:28: Sie möchten nur eins antworten.
01:04:32: Doch als sie Howard jetzt ein Foto vom Fass zeigen, Er kennt er das nicht.
01:04:37: Oder er tut zumindest so.
01:04:40: Als die beiden ihn jetzt nach der Affäre fragen, die er mit einer Arbeiterin gehabt haben soll, bestreitet er zwar nicht, außer ehrliche Liebe Lein gehabt zu haben, aber er kann sich nicht an den Namen dieser einen Frau erinnern.
01:04:53: Es ist also fast wie ein Spiel.
01:04:55: Auf der einen Tischseite setzen die Detectives.
01:04:58: Auf der anderen, Howard.
01:05:00: Die Detectives ahnen, dass Howard mehr weiß, als er zu gibt.
01:05:05: Beide Seiten versuchen, der anderen Informationen zu entlocken.
01:05:09: Howard findet sich aus jeder Frage heraus, bleibt wage, überlegt lange und nennt keine Details.
01:05:15: Aber irgendwann sind seine Spielchen und Ungenauigkeiten genug für Detective Papen.
01:05:21: Er schaut Howard in die Augen und sagt, du kannst deine Unschuld ganz einfach beweisen.
01:05:27: Dafür musst du nur eine DNA-Probe abgeben.
01:05:31: Dann... können wir die mit dem toten Foto abgleichen.
01:05:34: Und wenn du nicht der Vater bist, bist du aus dem Schneider.
01:05:39: Aber Howard lacht jetzt nur und antwortet, das wird er ganz sicher nicht machen.
01:05:45: Seine DNA wird er sicher nicht rausgeben.
01:05:47: Die Polizei würde damit eh nur Beweise verfälschen wollen.
01:05:51: Look what they did to OJ.
01:05:53: Verhöhnt er die beiden nur.
01:05:55: Ja,
01:05:56: OJ war genauso schuldig, wahrscheinlich wie du, Howard.
01:05:59: Ganz genau.
01:06:01: Und mitten im Gespräch klingelt jetzt plötzlich das Telefon.
01:06:05: Seine Frau komme gleich nach Hause, berichtet Howard.
01:06:08: Er bittet die Polizisten, deshalb jetzt zu gehen.
01:06:11: Und weil sie sowieso keine richtigen Befugnisse an Florida haben, tun sie das jetzt auch.
01:06:16: Aber sie kündigen an, sie werden wiederkommen mit einem richterlichen Beschluss zur DNA-Entnahme.
01:06:23: Am nächsten Tag telefonieren die Detectives jetzt mit ihren Kollegen auf Long Island.
01:06:27: Und die informieren sie jetzt aufgeregt darüber, dass Howard Elkins Ehefrau ihn gerade erst als vermisst gemeldet hat.
01:06:36: Die Detectives rasen jetzt zum West Palm Beach Police Department, um mehr zu erfahren.
01:06:42: Und dort erfahren sie jetzt, Howard wurde gefunden.
01:06:46: Auf dem Autorücksitz in der Garage seines Nachbarn mit einer Kugel im Kopf.
01:06:51: Hat er sich selber umgebracht?
01:06:54: Ja.
01:06:54: Er hat sich suizidiert, wahrscheinlich weil er wusste, dass alles rauskommen wird und er einfach damit nicht leben wollte.
01:07:02: Wenig später besteht dann nämlich komplette Sicherheit.
01:07:05: Howard war tatsächlich der Vater des Babys.
01:07:08: Das belegt die DNA-Analyse.
01:07:11: Wir kennen also jetzt die Identität des Mörders, aber immer noch nicht die der Toten.
01:07:18: Und Lin, hast du eine Idee, was wir noch tun könnten, um auch ihre Identität zu lüften?
01:07:25: Ist da vielleicht etwas auf das wir auch noch warten in den Ermittlungen?
01:07:28: Also es gab die Blume, es gab diese Nummer auf dem Fass und das Adressbuch.
01:07:38: Vielleicht irgendeine Sache davon?
01:07:40: Das ist ja gerade noch in Untersuchung und tatsächlich ist es auch das Adressbuch.
01:07:46: Das konnte jetzt doch endlich rekonstruiert werden und bei der Analyse können sie mehrere Telefonnummern und eine Zahlen- und Buchstabenkombination finden.
01:07:56: Und ich habe dir auch davon mal ein Bild mitgebracht.
01:08:00: Erkennst du, was dort steht?
01:08:03: Darauf ist eine Nummer zu erkennen, oder nicht richtig?
01:08:07: eine Nummer, auch Buchstaben.
01:08:09: a, m, ach, zwei, fünf, dann ein L oder eine eins und vier, null.
01:08:18: Genau, es ist eine Buchstaben- und Nummer in Kombination.
01:08:21: a, m, ach, zwei, fünf, eins, vier, null.
01:08:23: Und man könnte sich jetzt fragen, was zur Hölle soll das bedeuten, aber die Detektives können sehr schnell herausfinden, was es bedeutet.
01:08:30: Es handelt sich dabei um eine sogenannte Alien-Number.
01:08:34: Diese Alien-Registration-Number wird an alle Greencard-Inhaber vergeben.
01:08:40: Also wenden sich die Polizisten jetzt an die Einwanderungsbehörde und fragen, ob es zu dieser Nummer auch einen Namen gibt.
01:08:47: Und den gibt es tatsächlich.
01:08:50: Heraus kommt der Name Reina Angelica Marokin.
01:08:55: Reina kamen aus El Salvador in die USA mit den Jahren.
01:09:01: Lin, ich habe dir auch mal von Reina zwei Fotos mitgebracht.
01:09:05: Sie ist eine wunderschöne junge Frau.
01:09:09: Ich kann einfach nicht fassen, dass dieser Mann sie umgebracht hat, einfach nur weil sie von ihm schwanger geworden ist.
01:09:16: Also dafür so ein junges Leben auszulöschen, das ist einfach grausam.
01:09:21: Es ist wirklich grausam und wir wissen ja noch gar nicht, ob das wirklich genau so passiert ist.
01:09:25: Sie wollen jetzt herausfinden, was Reina für eine Frau war, was sie für ein Leben hatte und deswegen telefonieren die Detectives jetzt die ganzen Telefonnummern aus dem Adressbuch ab und sie können herausfinden, dass viele davon gar nicht mehr vergeben sind.
01:09:40: Nur bei einer tutet es noch.
01:09:43: Und jetzt meldet sich die Stimme einer älteren Frau.
01:09:47: Als die Detektives jetzt fragen, ob sie eine Reina-Anhälika Marokin kennen, schlucht's die Frau los.
01:09:54: Mein Engel, sagt die ältere Dame und bricht den Tränen aus.
01:09:59: Und endlich erfahren die Detektives mehr über die Tote.
01:10:04: Und damit erfahren auch wir jetzt, was wirklich passiert ist.
01:10:09: Reina kommt nach New York, um zu arbeiten.
01:10:13: Obwohl ihr neues Leben in den USA so anders ist als das in El Salvador, gewöhnt sich Reina schnell ein.
01:10:19: Sie lernt Englisch, spricht es irgendwann fließend, findet ein Job bei Mayrose Plastics und schafft es sogar, neben der Arbeit die High School of Fashion Industries im Manhattan zu besuchen.
01:10:32: Reina ist freundlich, sie strahlt und sie liebt es Menschen zu helfen.
01:10:36: Sie ist fasziniert von New York, von den Möglichkeiten der großen Stadt.
01:10:41: Später will sie einmal Modedesignerin werden.
01:10:44: Was sie unter keinen Umständen will, ist zurück nach El Salvador.
01:10:49: Da hat sie schon eine Scheidung hinter sich.
01:10:52: Sie will jetzt hier ein neues Leben anfangen, ein selbständiges Leben.
01:10:57: Sie bemüht sich um die Einbürgerung und hält ihre Familie zu Hause immer auf dem Laufenden.
01:11:03: Nur eine Sache verschweigt sie.
01:11:06: Sie hat eine Affäre mit ihrem Chef Howard.
01:11:09: Gemeinsam unternehmen sie romantische Spaziergänge durch den Central Park.
01:11:14: Howard hält ihre Hand und verspricht ihr, sich von seiner Frau zu trennen.
01:11:19: Als Reina dann irgendwann erfährt, dass sie schwanger ist, weiß sie erst nicht wohin mit ihren Gefühlen.
01:11:25: Ein Baby passt so gar nicht in ihr Leben.
01:11:29: Aber es scheint alles halb so wild zu sein.
01:11:31: Ihr Chef Howard kümmert sich um sie und als sie wegen der unehrlichen Schwangerschaft aus ihrem katholischen Wohnheim fliegt, besorgt er ihr eine Wohnung.
01:11:41: Er zahlt ihr eine Wohnung in Hoboken in New Jersey und bringt Reina hier auch regelmäßig zum Arzt.
01:11:48: Es sieht für eine ganze Weile so aus, als ob sich doch alles zum Guten wendet und als ob Reina sich doch auf seine Unterstützung verlassen kann.
01:11:59: Ihr Bauch wird immer runder und irgendwann lässt es sich auch nicht mehr verstecken.
01:12:04: Der Geburtstermin rückt immer näher, und mit der Zeit wird es vorhin ja dann doch etwas schwieriger, alleine zu leben.
01:12:13: Aber so oft sie Howard auch fragt, er macht keine Anstalten, mit ihr zusammenzuziehen.
01:12:19: Und als sie ihn irgendwann darauf anspricht, dass er sich doch auch von seiner Frau eigentlich trennen wollte.
01:12:24: für sie, sagt er ihr Clip und klar, Daran wird sich doch nichts ändern.
01:12:30: Er wird sich doch nicht von seiner Frau trennen.
01:12:34: Für Reina bricht mit diesen Worten eine Welt zusammen.
01:12:38: Sie ist verletzt und wütend.
01:12:41: Und so entscheidet sie sich, alles auflegen zu lassen.
01:12:45: Sie ruft seine Ehefrau an und erzählt ihr von der Schwangerschaft.
01:12:49: Oh nein, und das war wahrscheinlich ihr Todesurteil.
01:12:53: Das war ihr Todesurteil.
01:12:56: Als Harwood das herausfindet, rast er vor Wut.
01:13:01: Rainer hat Angst vor ihm.
01:13:03: So viel Angst, dass sie sich einer Freundin anvertraut.
01:13:07: Und diese Freundin, das ist die Nummer, die die Detectives im Notizbuch entschlüsseln konnten und die ans Telefon gegangen ist.
01:13:16: Die Frau, mit der die Polizisten gerade telefonieren.
01:13:20: Und was sie ihnen erzählt, können wir jetzt selbst einmal hören.
01:13:46: Also, die Freundin hat ja gerade gesagt, dass Rainer sie angerufen hat und gesagt hat, er würde mich töten.
01:13:54: Also, sie hat eigentlich schon selber gewusst, was ihr passieren wird.
01:13:59: Und als dann die Freundin nachgefragt hat, wer das überhaupt ist, hat Reina gesagt, mein Freund.
01:14:05: Und die Freundin hat dann zwar versucht, Reina zu beruhigen, aber Reina hat immer wieder gesagt, er wird mich töten.
01:14:13: Und erst da hat die Freundin den Ernst der Lage verstanden.
01:14:17: Und die auch gesagt, sie soll sofort zu ihrer Wohnung
01:14:20: kommen.
01:14:21: Also es geht jetzt hier wirklich um Minuten.
01:14:24: Reina fleht ihre Freundin an, dass sie unbedingt zu ihr kommen soll, sie beschützen soll und die Freundin macht das auch.
01:14:31: Sie fährt sofort hin und als sie ankommt, merkt sie, Reinas Wohnungstür ist unverschlossen.
01:14:38: Aber Reina ist nicht zu Hause.
01:14:40: Dafür ist aber ihr Wintermantel da, ihre Handschuhe und ihre Stiefel.
01:14:46: Der Freundin kommt das jetzt sehr seltsam vor.
01:14:49: Mitten im Januar hätte Rena diese Sachen doch angezogen.
01:14:53: Außerdem ist auch das Essen auf dem Herd noch warm.
01:14:57: Sie kommt bestimmt gleich wieder, denkt die Freundin und wartet.
01:15:02: Stunde um Stunde.
01:15:05: Nach Stunden langen Warten geht die Freundin dann zur Polizei und meldet Rena jetzt hier als vermisst.
01:15:12: Doch die Polizisten winken nur ab und das Lern ist jetzt eine Stelle, die macht mich So wütend.
01:15:18: Denn die Polizisten gehen jetzt davon aus, dass Reina mit ihrem Lava einfach durchgebrannt ist und rühren jetzt kein Finger.
01:15:28: Die Freundin soll einfach in einer Woche wiederkommen, wenn ihre Freundin bis dahin nicht zurück ist.
01:15:33: Eine Woche ist ja so eine lange Zeit.
01:15:37: Vor allem, wenn du bedengst, dass sie den gesagt hat, dass die Freundin Angst hatte vor ihrem Partner.
01:15:43: Also sie hatte einfach Angst um ihr Leben.
01:15:47: Und trotzdem machen die nichts.
01:15:49: Eine Woche später kommt die Freundin jetzt wieder zur Wache.
01:15:52: Sie sagt wieder, meine Freundin ist verschwunden, bitte macht was, sie ist vermisst.
01:15:59: Aber dann heißt es plötzlich, weil die Freundin keine direkte Verwandte ist von Reina, kann sie auch keine Anzeige erstatten.
01:16:08: Die Freundin ist selbst Einwanderin und hat das Gefühl, sie kann nichts mehr wirklich tun.
01:16:13: Sie wird einfach nicht ernst genommen.
01:16:16: Ihr Wort hat scheinbar kein Gewicht.
01:16:19: Und so versandet Rainers Verschwinden irgendwo zwischen Ignoranz und Rassismus.
01:16:26: Und deshalb haben die Detektives auch keine passende Vermisstenanzeige gefunden, weil Rainers Verschwinden ihren Kollegen damals noch nicht mal mehr eine Anzeige wert war.
01:16:39: Die Freundin bankt viele Jahre um Rainer.
01:16:43: Sie hofft in all dieser Zeit, dass Reina in Wirklichkeit einfach Hals über Kopf abgehauen ist, sich in Sicherheit gebracht hat, zurück nach El Salvador verschwunden ist, geflüchtet ist.
01:16:55: Doch in ihrem Herzen weiß sie, so war es wahrscheinlich nicht.
01:16:59: Vielleicht ist diese Erfahrung einer der Gründe, warum sich die Freundin ein Leben lang sozial engagiert.
01:17:07: Sie setzt sich vor allem für die Arbeiterrechte von Menschen ein, die keine gültigen Papiere
01:17:11: haben.
01:17:12: Und sie stellt Bildungsprogramme auf die Beine und hilft Menschen bei ihren Einbürgerungsverfahren.
01:17:18: Nur für ihre gute Freunde Reina kann sie nichts mehr tun.
01:17:22: Bis eben im September, aber ihr Telefon klingelt und sie zu Schlüsselfigur wird.
01:17:31: Ohne diese Freundin hätte die Polizei zwar Reinas und Howards Namen ermittelt, aber ihre Geschichte wäre im Dunkeln geblieben.
01:17:39: Die Freundin kriegt jetzt endlich Gewissheit.
01:17:42: Sie weiß jetzt endlich, was damals mit Reina passiert ist.
01:17:46: Doch es gibt immer noch Menschen da draußen, die im Dunkeln sind.
01:17:50: Reinas Familie.
01:17:53: Die Familie, die immer Briefe bekommen hat, bis sie eines Tages aufgehört haben.
01:17:59: Sie wussten dreißig Jahre nicht, was passiert ist.
01:18:04: Und sie konnten sich auch nicht einfach so in einen Flieger setzen und nach Reina suchen.
01:18:09: Dafür gab es überhaupt kein Geld.
01:18:11: Und ich stell mir das so furchtbar vor.
01:18:14: Also die mussten einfach irgendwann damit leben, dass Reina keine Briefe mehr schreibt, als sie keine Antworten mehr bekommen.
01:18:22: Boah, die
01:18:22: Arme, Familie.
01:18:24: Ja, und das lässt jetzt auch den Detektives keine Ruhe.
01:18:27: Die wissen, dass Reinas Familie ja immer noch im Unklaren ist.
01:18:31: Und sie gehen jetzt einen sehr ungewöhnlichen Weg, um das zu ändern.
01:18:35: Sie kontaktieren jetzt einen Journalisten der Lokalzeitung von Long Island.
01:18:39: Dieser Journalist ist US-Kubaner und spricht spanisch als Muttersprache.
01:18:44: Und damit sind wir wahrscheinlich wieder am Anfang von unserem Podcast und der Szene, wo der Journalist bei der Dame klänge.
01:18:53: Mhm, ganz genau.
01:18:56: Dieser Journalist hat nämlich schon häufiger über die Frau im Fass berichtet, so ist der Fall dort bekannt geworden, später auch dann über den Suizid des Mörders.
01:19:06: Und die Detektives bitten ihn jetzt, er soll Reynas Familie ausfindig machen und ihn dann die traurige Gewissheit überbringen.
01:19:14: Und genau das ist die Szene, die wir am Anfang schon gehört haben.
01:19:19: Der Journalist ist nach Tonakatepeke gereist und steht jetzt vor dem Haus.
01:19:24: um Antworten zu bringen.
01:19:27: Er setzt sich jetzt so Asylia Marokin, Reynas fünfundneunzig Jahre alte Mutter an den Tisch.
01:19:35: Der Journalist erzählt ihr jetzt alles, was die Polizei über der Schicksal ihrer Tochter herausgefunden hat.
01:19:43: Die Mutter schlägt die Hände vor dem Mund zusammen.
01:19:46: Die Worte durchbohren ihr altes
01:19:49: Herz.
01:19:51: Überrascht ist die Mutter nicht.
01:19:53: Und erleichtert ist auch das falsche Wort.
01:19:57: Aber endlich endet die grausame Qual, jene Qual, die wirklich hinter ihrem langen Leben steckt.
01:20:05: Denn es ist kein Wunderkraut oder Zaubertrank, der sie so lange gesund gehalten hat.
01:20:13: Es war der innige Wunsch zu wissen, was mit ihm Kind passiert ist.
01:20:17: Der hat sie so lange am Leben gehalten, sagt sie.
01:20:21: Aber leicht war dieses Leben nicht.
01:20:23: Jetzt zehntelang hat sie schlecht geschlafen, weil ein Traum sie immer wieder wach gehalten hat.
01:20:31: Sie ist an einem reißenden Fluss.
01:20:33: Und dort, mittendrin ist ihre Tochter.
01:20:36: Draener wird von den Fluten mitgerissen und droht, ein Wasserfall hinunterzustürzen.
01:20:43: Aber sie schwimmt nicht im Wasser.
01:20:44: Sie sitzt auch nicht in einem Boot.
01:20:47: Sie treibt, eingesperrt in einem Fass.
01:20:50: auf den Wellen.
01:20:52: Das war der Traum der Mama.
01:20:55: Also fast schon irgendwie gruselig, korrekt.
01:20:59: Dass sie auch geträumt hat, dass ihre Tochter eingesperrt ist.
01:21:02: Ja.
01:21:03: Ihre Leiche war ja auch in diesem Fass eingesperrt.
01:21:07: Bei mir macht dieser Fall wieder so sauer, weil ich einfach nicht verstehe, wie Menschen, wie so Männer.
01:21:16: so etwas tun, wie du einfach ein Leben auslöschen kannst.
01:21:20: Nur weil du sauer bist, dass deine Frau von deiner Affäre erfahren hat, alles Dinge, die du selber ausgelöst hast.
01:21:25: Wie kann man so grauenhaft sein?
01:21:30: Aber, und das ist ja irgendwie dann doch etwas ruhig spendend.
01:21:35: Die Familie kann jetzt endlich trauern.
01:21:38: Sie wissen jetzt endlich, was passiert ist.
01:21:40: Und die Familie holt jetzt nicht nur Reina, sondern auch ihr ungeborenes Kind zu sich.
01:21:47: Sie werden jetzt auf einem Friedhof in der Nähe ihrer Mutter beigesetzt.
01:21:52: Und nur wenige Wochen später folgt ihn Reynas Mutter.
01:21:56: Ihre Mutter kann endlich loslassen.
01:22:00: Jetzt, wo sie weiß, was mit ihrer Tochter passiert ist.
01:22:06: So Lin, und das war unser Fall.
01:22:07: Ich muss kurz meine Tränen wegwaschen, weil mich das so fertig macht.
01:22:10: Das
01:22:10: hatten wir lange nicht mehr, dass du weinen musstest bei einer Mord-of-X-Folge, aber das ist auch einfach ganz ganz schrecklich.
01:22:16: Ja, mich macht dieses Schicksal so fertig, weil es so dann geht, einfach dein Kind in eine andere Welt und versucht irgendwie ein Leben zu leben, was in ihrer eigenen Heimat nicht möglich ist, will da studieren, will irgendwie Modedesignerin werden, schreibt immer Briefe nach Hause und dann... kriegst du keine Briefe mehr und weißt einfach nicht, was passiert ist.
01:22:36: Und dann mit fünf und neunzeig erfährst du das.
01:22:38: Und ja, irgendwie macht mich das fertig.
01:22:40: Aber auch alles mit Omas und Müttern macht mich fertig.
01:22:44: Ja, also ...
01:22:46: Ich find, dieses Verbrechen einfach auch so grausam, weil's so ... Also, dieser Mann, ich hoffe, der verrottet in der Hölle, muss ich einfach sagen, ist für mich so schlimm.
01:22:59: Es war halt einfach feige.
01:23:00: Also ... Feige sieht so zu töten und sich so einfach daraus zu finden.
01:23:04: Aber die Affären konnte er mitnehmen.
01:23:06: Und dann ist das nächste auch Feige, bevor es zum richtigen Prozess kommt und er sich seiner Schuld stellen muss, sich das Leben zu nehmen.
01:23:13: Also, es ist alles einfach unter dem Stichwort Feigheit passiert und hätte einfach so nicht passieren müssen.
01:23:23: Das ist so, dass immer bei True Crime Fällen, es hätte einfach alles nichts passieren müssen.
01:23:27: Ich
01:23:28: möchte aber jetzt kurz sagen, ich glaube nicht, dass es das Sonntagsglück war, dass den Ermittlern hier so viel geholfen hat, sondern wenn ich irgendwo in diesem schrecklichen Verbrechen noch irgendwas Schönes sehen will, hoffe ich jetzt irgendwie, dass
01:23:40: es doch
01:23:40: irgendeine höhere Macht gibt, irgendeine Form von Karma, irgendeine Form von Schicksal, die wenigstens dazu geführt hat, dass diese Familie noch Gewissheit bekommen hat und dass dieses Verbrechen an dieser jungen Frau noch aufgeklärt wurde.
01:23:56: Ja, und das würde ich sagen, ist quasi das Wort am Sonntag oder auch am Dienstag.
01:24:02: Oder am Montag.
01:24:05: Oder am Montag, an dem ihr diese Folge gehört habt, eventuell.
01:24:10: Wir sind euch natürlich total dankbar, dass ihr wieder mit dabei wart bei Mord of Ex und bei einer Spurensuche mit einem emotionalen Ende und ... dann doch einer Gewissheit für Reynas Familie und irgendwie auch der Gewissheit, dass ihr Name jetzt doch nicht unbekannt ist.
01:24:26: Also es gab danach viele Artikel über sie und man hat sich einfach jetzt richtig an sie erinnert.
01:24:33: Sie war nicht einfach nur eine verschwundene Einwandererin, sondern Reynar Marokin, deren Schicksal dann doch aufgeklärt werden konnte und dass ihres Kindes.
01:24:43: Und ja, der Leo-Tipp an dieser Stelle, falls euch doch noch ein paar Tränen ist, aber aus eher emotional positiven Gründen, könnt ihr natürlich immer bei True Love vorbeischauen, wo wir alle zwei Wochen eine neue Folge euch hochladen.
01:24:58: Ja, und ich hab euch eine ganz schöne Geschichte erzählt.
01:25:02: Nämlich letzten Freitag kam eine Folge raus über Lovis und Alex.
01:25:07: Wir haben die beiden persönlich getroffen in der NDR Talkshow und haben danach gedacht, wir müssen deren Geschichte erzählen.
01:25:12: Ich will gar nicht zu viel spoilern.
01:25:14: Ich sag nur so viel.
01:25:15: Wenn ihr den Film ziemlich beste Freunde geguckt.
01:25:18: Ja.
01:25:19: Ja.
01:25:20: Und den macht das.
01:25:22: Dann solltet ihr diese Geschichte euch anhören.
01:25:26: Weil das ist schon die... eine bessere, ziemlich beste Freundegeschichte.
01:25:30: Oder, Leo?
01:25:31: Es ist zumindest
01:25:32: die deutsche, ziemlich beste Freundegeschichte.
01:25:35: Also, ich finde, das könnte verfilmt werden, wird es, glaub ich, auch gerade in der Doku.
01:25:39: Also, da entsteht auch noch ein bisschen was.
01:25:42: Schaut mal, bei Trula vorbei ist mal wieder eine Folge, die ein Kinofilm sein könnte, bei dem man am Ende da sitzt und nicht glauben kann, dass das wirklich so passiert ist.
01:25:53: Und wir hören uns, liebe Exis, dann ... nächsten Montag wieder.
01:25:58: Bis dahin könnt ihr natürlich auch auf YouTube vorbeischauen, wo wir euch ganz viele Halloween-Videos hochgeladen haben.
01:26:05: Denn ja, es gibt Mord of Ex jetzt auf eine Art irgendwie auch auf YouTube.
01:26:09: Also mal gucken, wo die Reise hingeht, ob da mal immer wieder was von uns hochgeladen wird.
01:26:14: Da kriegt ganz viele Einblicke zu Challenges und Grusel-Content.
01:26:20: Und damit Eine wunderschöne Restwoche.
01:26:23: Bis dann, ciao.
Neuer Kommentar