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Der Unabomber

Shownotes

17 Jahre lang verschickt ein Unbekannter Briefbomben quer durch die USA. Die Sprengsätze treffen Universitäten, Fluggesellschaften und Computerläden – erst verletzen sie, dann töten sie. Das FBI sucht nach einem Phantom: hochintelligent, zurückgezogen und getrieben von einem radikalen Hass auf die technologisierte Welt.

In dieser Folge verfolgen wir die FBI-Ermittler auf ihrer jahrelangen Suche nach dem Unabomber. Wir diskutieren sein Manifest, das bis heute verlegt wird, und welche zentrale Rolle es bei der Aufklärung spielte. Dafür sprechen wir mit einem Sprachprofiler, der uns erklärt: Was verrät Sprache über uns? Und warum ist sie so einzigartig wie ein Fingerabdruck?

Eine Produktion von Auf Ex Productions. Hosts: Leonie Bartsch, Linn Schütze Recherche: Michael Mauder, Linn Schütze Redaktion: Antonia Fischer Produktion: Antonia Bolln, Lorenz Schütze Interviewpartner: Patrick Rottler

Mehr Informationen, Bilder und Videos zum Fall findet ihr auf Social Media unter @mordaufexpodcast

Quellen (Auswahl)

Buch "Hunting the Unabomber: The FBI, Ted Kaczynski, and the Capture of America's Most Notorious Domestic Terrorist" von Lis Wiehl Buch "Das Unabomber Manifest: Die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft" Buch "Every Last Tie: The Story of the Unabomber and His Family" von David Kaczynski Serie "Manhunt: Unabomber" Netflix-Doku "Die verrückte Wahrheit über den Unabomber" Website FBI Website University of California

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Transkript anzeigen

00:00:29: Hallo und herzlich willkommen bei einer neuen Folge.

00:00:32: Mord auf

00:00:33: X. Hallo, mein Name ist Inschütze.

00:00:36: Und mein Name ist Leonie Bartsch.

00:00:38: Ich kann dir schon mal sagen, ich freue mich heute sehr auf den Fall.

00:00:42: Denn wir besprechen ja heute einen absoluten Klassiker, ne?

00:00:45: Ja.

00:00:46: Also ich glaube, der Fall, den wir heute hier auf unserem Stundenplan haben, ist einer der ersten, der mich ins True Crime Business bekommen hat.

00:00:56: Also wirklich eine der Klassiker.

00:00:58: Da bin ich einer der Ersten, den ich jemals verfolgt habe.

00:01:01: Ja, und das ist ein Fall, in dem auch eine Sache eine ganz große Rolle spielt, nämlich Sprache.

00:01:08: Heute geht es ganz viel um das Thema Sprache.

00:01:10: Und was ich total spannend finde, jeder von uns, der hat einen einzigartigen Sprachstil, einen sogenannten Idiolekt.

00:01:18: Das ist die Wortwahl, die Grammatik und die Aussprache, die wir benutzen.

00:01:22: Das finde ich so spannend.

00:01:23: Das heißt, jede Person kann an diesem Idiolekt an sich erkannt werden.

00:01:28: Weil man kann anhand eines geschriebenen oder eines gesprochenen Textes eine Person identifizieren oder auch ausschließen.

00:01:36: Und das finde ich schon ziemlich erstaunlich, dass wir nicht nur einen normalen Fingerabdruck haben, der jetzt so gescannt wird, wenn wir eine Einreise machen, sondern dass man uns einfach auch an unserer Sprache erkennen kann.

00:01:49: Also anhand eines geschriebenen oder gesprochenen Textes kann man eine Person identifizieren oder auch ausschließen.

00:01:56: Und ich hab mal kurz überlegt, was man so an uns identifizieren könnte, anhand unserer Sprache.

00:02:02: Also wir haben jetzt ein paar Klassiker.

00:02:04: Genau.

00:02:04: Und Leo, das ist jetzt mal meine Aufgabe an dich.

00:02:07: Was?

00:02:08: Und da fallen jetzt bestimmt allen Leuten schon ganz viele Sachen ein.

00:02:11: Was sind so Sachen, die ich sage, hier im Podcast zum Beispiel, wo jeder sofort wüsste, das ist Lin.

00:02:18: Wenn irgendjemand gewisse Wörter hören würde, woran kann man mich identifizieren in meiner Sprache?

00:02:24: Also dann haben wir ja schon öfter hier mal besprochen und damit haben wir uns auch einfach abgefunden.

00:02:30: Wir sind nicht die allerbesten, was Sprichwörter angeht.

00:02:32: Ich glaube bei uns, wenn Sprichwörter immer irgendwie verwurscht sind und am Ende kommen dann neue Sprichwörter bei raus.

00:02:39: Wir hatten auch mal irgendwann ein Coaching gebucht, so eine Sprachcoachfrau, die sich mit unserem Podcast beschäftigt hat.

00:02:46: Und die hat uns danach wirklich so ... sehr verzweifelt eine Liste mitgegeben, wo wir sämtliche deutsche Sprichwörter mit auswendig lernen sollten, aber wir haben es auch nie gemacht.

00:02:56: Also, wir waren so, damit müssen die Axis klar kommen.

00:02:59: Ähm,

00:02:59: ansonsten, ja, also... Bei dir würde ich auch noch einen Zufügen, dass das sozusagen Namen auch nicht so wirklich dein Steckenpferd ist.

00:03:08: Da werden manchmal so ein paar Buchstaben weggelassen oder der Name verändert sich im Laufe der Folge.

00:03:12: Aber das würde ich sagen, haben wir gute Griff bekommen.

00:03:14: Ja,

00:03:15: also einigermaßen gute Griff bekommen.

00:03:17: Ich habe ja manchmal das Gefühl, dass ich da ein bisschen auf dich abfärbe, weil tatsächlich könnte man bei mir was daraus lesen oder das verriet ein bisschen was über mich, dass ich Sprichwörter und Namen und manchmal auch gewisse Wörter ganz schlecht aussprechen kann, weil ich habe es ja öfter schon im Podcast erzählt, ich habe eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, die ganz lange behandelt wurden, aber sie ist einfach immer noch da.

00:03:38: Das heißt, wenn sich jemand jetzt meine Sprache anschaut und merkt, dass ich diese Fehler mache und er beschäftigt sich viel mit Sprache, könnte er, ohne dass er mich kennt, merken, ich habe eine Lese-Rechtschreib-Schwäche.

00:03:50: Und das finde ich zum Beispiel voll interessant.

00:03:53: Und das ist nicht das Einzige, was man an meiner Sprache über mich erkennen kann, ohne mich zu kennen.

00:03:59: Zum Beispiel sagst du ja auch immer, dass ich einige Wörter ein bisschen komisch ausspreche, wie zum Beispiel Bat oder Küche.

00:04:07: Was sagt das dann über mich aus?

00:04:09: Das wird wahrscheinlich eher auf die Gegend rückschließen lassen.

00:04:13: Also mir ist aufgefallen, dass mehrere Leute im Norden Küche sagen.

00:04:17: Aber ich muss sich noch mal mehr analysieren.

00:04:21: Also bei dir fällt's mir doll auf, aber auch in deiner Familie.

00:04:24: Ich weiß dann nicht, ob es dann ein regionaler Dialekt ist oder ob es ein Schütze-Dialekt ist, der sich eingeschlichen hat.

00:04:31: Nee, das ist ein regionaler Dialekt.

00:04:33: Das ist genauso wie wenn ich Moin sage.

00:04:35: Könnte man auch wissen, ich komme aus Hamburg.

00:04:37: Du sagst nie Moin.

00:04:39: Ich sag

00:04:39: nie Moin.

00:04:40: Also wär wohl süß.

00:04:41: Fangen wir an, Moin zu sagen.

00:04:43: Moin.

00:04:44: Moin.

00:04:44: Moin, hieß Lin.

00:04:46: Hast du denn irgendwas, was du sagst, was ... darauf schließen lässt, dass du aus NRW kommst?

00:04:52: Boah,

00:04:53: also ich komme aus Münsterland.

00:04:54: Das ist ja gar nicht so weit entfernt von Hannover.

00:04:56: Und über die Gegend sagt man ja, dass das Hochdeutsch sei.

00:05:00: Und ich weiß gar nicht, ob ich so wirklich Dialekte hab.

00:05:05: Was mir schon immer auffällt, ist, dass auch so Erziehungen da wahrscheinlich doll mit rein spielt.

00:05:10: Weil, als ich auch eine Zeit lang mal im Ausland studiert hab und lange nicht zu Hause war.

00:05:15: und in der Zeit ein paar neue Jugendwörter dazugekommen sind, die irgendwie in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, schiesch, oder war es auch immer, ja, in der Zeit cool waren, sch.

00:05:37: auch Sozialisierung und Erziehung, was man so aufgreift an Sprachgebrauch.

00:05:42: Bei uns beiden ist mir aufgefallen, deswegen bin ich ganz froh, dass wir jetzt live hier reden und ich nicht mehr im Arbeitszimmer sitze bei uns, weil Alex, der bei uns ja auch arbeitet, mein Freund, schneidet gerade für uns so eine kleine Backstage-Doku, so ein kleiner Tourbezug, kommt glaub ich in zwei Wochen raus, könnte schon mal euch im Hinterkopf abspeichern.

00:06:01: Wir haben mitgefilmt bei unserer Tour und ... Auch die ganzen intimen Momente, Backstage und im Hotelzimmer und so mit aufgenommen, nicht nur auf der Bühne.

00:06:09: Und ja, mir ist aufgefallen, dass wir vor allem einen Satz die ganze Zeit sagen, bei dieser Tour, boah ist das krass.

00:06:17: Egal wo wir waren, wir kommen auf die Bühne, boah, boah ist das krass, boah ist das ein krasses Bühnenbild.

00:06:22: Wir gehen runter, wir sehen die Exis, wir sehen die Zuschauerin.

00:06:25: Und das Einzige, was wir wirklich sagen, Sport, ist das krass die ganze Zeit.

00:06:29: Also, da war nicht ganz so viel Varianz in der Sprache vorhanden.

00:06:34: Aber auch da wieder, wenn sich das jetzt die Sprachprofiler und Profilerin anschauen würden, könnten die wahrscheinlich aufgrund von Bohr und Krass... ein bisschen unser Alter einschätzen.

00:06:46: Also das sind alle so Faktoren, die einfach total interessant sind, weil ich glaube, uns ist gar nicht bewusst, wie viel die Sprache eigentlich über uns aussagt.

00:06:54: Und ihr könnt ja mal bei uns auf Social Media, auf Instagram, kommentieren, was Sprache über euch aussagt und was ihr vielleicht auch noch aus unserer Sprache herausgelesen habt.

00:07:05: Und ich hab passend zum Thema Sprache uns auch diesmal kennenzutun zum Verbrechen mitgebracht, sondern Ich weiß überhaupt nicht, ob wir das schon mal gemacht haben.

00:07:13: Wir machen es manchmal in unserem anderen Podcast True Love.

00:07:17: Ich habe ein Exifakt dabei.

00:07:19: Wir hatten das früher mal die Rubrik.

00:07:20: Schön, dass du sie wieder aufleben lässt.

00:07:23: Ja, sie ist wieder dabei.

00:07:28: Der Exifakt diese Woche ist, dass im Zweiten Weltkrieg die Alliierten gewisse Wörter einsetzten, um herauszufinden, Wer ein deutscher Spionis oder eine deutsche Spionin?

00:07:40: Das waren Wörter, wo sie wussten, das können die Deutschen nicht aussprechen.

00:07:45: Und eines dieser Wörter war das holländische Wort und ich werde es jetzt wahrscheinlich nicht aussprechen können, weil ich bin ja Deutsch.

00:07:54: Ich versuche mein Bestes.

00:07:56: Schävenänge.

00:07:57: Also auf Deutsch geschrieben würde ich jetzt sagen Schäveningen.

00:08:02: Aber das würde mich sofort als Spion oder Spion identifizieren, weil ich das Wort auf jeden Fall falsch ausspreche.

00:08:10: Es klang aber gut.

00:08:12: Es klang professionell.

00:08:13: Schärferlinger.

00:08:14: Das war so falsch.

00:08:15: Nee, jetzt nicht mehr.

00:08:16: Beim ersten Mal war besser.

00:08:18: Ja.

00:08:20: Jetzt habe ich realisiert, dass ich eine schlechte Spionin gewesen wäre.

00:08:23: Also nicht, dass ich gerne für die Deutschen im zweiten Weltkrieg eine Spionin gewesen wäre, auf gar keinen Fall.

00:08:28: Da werde ich sowieso sofort übergelaufen.

00:08:31: Aber meine Aussprache würde mich jedes Mal identifizieren hier.

00:08:37: Aber es ist ganz spannend, weil wir hatten für die Jägerinnen ja auch einen Sprachprofiler eingeschaltet und haben einen Gutachten in Auftrag gegeben.

00:08:49: Deswegen bin ich so gespannt, was wir heute noch über Sprache lernen.

00:08:52: Weil da, also, falls ihr es noch nicht gehört habt, will ich euch jetzt nicht spoilern.

00:08:57: Heute hört euch einfach dafür die Jägerin an.

00:09:00: Aber was man sagen kann, ist, dass da auch über Sprache für uns persönlich extrem wichtige Informationen in dem Fall gefunden werden konnten.

00:09:10: Auch wo Handschriftgutachter verzweifelt sind oder Psychologinnen und Psychologen irgendwie planlos waren.

00:09:16: hat dieser Sprachprofiler, der wirklich auf Wortwahl, Grammatik, auf Sprachstil und verschiedene Kommersetzungsfehler und so weiter geachtet hat, mehr herausgefunden als sämtliche.

00:09:27: Gutacht davor her.

00:09:28: Und in dem Fall heute geht es ja in eine ähnliche Richtung, ne?

00:09:31: Ja, und vielleicht hören wir ja auch diesen gewissen Sprachprofiler noch mal.

00:09:35: Wer weiß?

00:09:36: Oh!

00:09:37: Und ich würde sagen damit fangen wir jetzt an mit meinem Fall.

00:09:41: Ein Mann sitzt in einer kleinen Hütte im Wald.

00:09:51: Er schreibt auf seiner Schreibmaschine.

00:09:53: Er ist hochintelligent.

00:09:54: Ingenie.

00:09:55: Er hat einen höheren IQ als Albert Einstein.

00:09:59: Doch er ist einsam.

00:10:02: So einsam.

00:10:04: Der einzige Mensch, der ihn je richtig verstanden hat, ist sein Bruder.

00:10:09: Die anderen haben über ihn gelacht und gemieden oder ihn ausgeschlossen.

00:10:16: Die Kinder in der Schule haben ihn gemobbt.

00:10:18: Die Professoren wollten seine Schriften nicht veröffentlichen.

00:10:22: Und die Frauen wollten nie mit ihm ausgehen.

00:10:26: Doch hier draußen in der Natur ist niemand mehr da, der ihn verspottet.

00:10:31: Hier ist er zufrieden.

00:10:33: Auch ohne Elektrizität und fließendes Wasser.

00:10:37: Die Vögel zwitschern, die Blätter rascheln im Wind.

00:10:41: Doch plötzlich ist da ein lautes Geräusch.

00:10:44: Ein Dröhn.

00:10:46: Ein Helikopter fliegt über den Wald und über den Mann in der Hütte hinweg.

00:10:51: Dieser schreite wütend Gehenhimmel.

00:10:54: Dann tippt er weiter auf seiner Schreibmaschine.

00:10:57: Er schreibt Folgendes.

00:10:59: Das positive Ideal, das wir vorschlagen, ist die Natur.

00:11:03: Das heißt wilde Natur.

00:11:06: jener Aspekte der Funktionsweise der Erde und ihrer Lebewesen, die unabhängig von menschlicher Leitung und frei von menschlichen Eingriffen und Kontrollen sind.

00:11:18: Der Mann hofft, dass seine Worte endlich die Menschen aufrütteln.

00:11:23: Sie realisieren lassen, dass sie schon längst nicht mehr frei sind.

00:11:28: Ihnen zeigen, dass sie sich von der Technologie kontrollieren lassen.

00:11:32: Und dass all ihre Probleme, die Gefühle der Minderwertigkeit, die psychischen Krankheiten und ihr Stress durch die fortschreitende Technologisierung kommt.

00:11:43: Es ist gerade Anfang der neunziger Jahre.

00:11:45: Das World Wide Web entsteht, Windows und Linux bringen neue Betriebssysteme raus und in Europa starten die Handynetze.

00:11:53: Und bald werden auch die ersten SMS verschickt.

00:11:57: Im Alltag setzen sich CD-ROMs durch, später kommen MP-Dreis und DVDs dazu.

00:12:03: Mit Diensten wie Hotmail, Amazon und eBay beginnt außerdem der Online-Handel.

00:12:09: Kurz gesagt, Anfang der neunziger Jahre startet der Sprung ins digitale Zeitalter.

00:12:15: Der Mann kann die Begeisterung über diese Neuerung aber nicht verstehen.

00:12:20: Er will, dass die Menschen endlich aufwachen, dass sie verstehen, dass die Straßen mittlerweile ihre Wege bestimmen, die Ampeln sie innehalten lassen und dass die Computer bald auch ihre Gehirne ersetzen werden.

00:12:35: Der Mann realisiert, es ist jetzt Zeit zu kämpfen.

00:12:39: Und für den Kampf, für die Revolution muss es Opfer geben.

00:12:44: Klar, es werden vielleicht auch Unschuldige sterben, aber sonst wird ihm auch niemand zuhören.

00:12:51: Es ist wie das Sprichwort, das der Mann oft nutzt.

00:12:58: Der Mann vertauscht bei diesem Sprichwort immer ein paar Wörter, denn eigentlich heißt es You can't have your cake and eat it too.

00:13:06: Leo, weißt du zufälligerweise, was dieses Sprichwort bedeutet?

00:13:10: Er will eigentlich in anderen Worten sagen,

00:13:13: dass

00:13:14: er nur gehört wird, wenn er wirklich radikal ist.

00:13:17: Er kann keine Veränderungen herbeiführen, wenn dafür nicht auch unschuldige Sterben, so wie du es ja auch schon vorher formuliert hast.

00:13:24: Das Sprichwort unterstreicht eigentlich nur, man kann keinen Kuchen besitzen, weil wenn man ist, ist er halt weg.

00:13:29: Also, ein bisschen so wie im Deutschen, man kann jetzt nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen.

00:13:36: Ja, so ein bisschen, du kannst nicht zwei unvereinbare Dinge gleichzeitig haben.

00:13:40: Für ihn bedeutet das, ich kann keine Revolution machen, ohne jetzt Gewalt anzuwenden.

00:13:47: Also ein bisschen, man muss Opfer bringen, in dem Sinne.

00:13:50: Ja, da bin ich gespannt, wie wir das auch noch diskutieren, weil ich persönlich weiß ja, was passiert.

00:13:56: Deswegen, ich will jetzt nicht zu viel vorwegnehmen.

00:13:59: Ich bin gespannt, ob er zu der Erkenntnis gekommen ist, nachdem er auch friedlichere Sachen versucht hat.

00:14:06: Oder ob er da an seiner Hütte im Wald direkt zu dieser Konklusion gesprungen ist.

00:14:11: Und ich will noch einmal kurz anmerken, dass ich stolz bin, dass wir gerade Sprichwörter richtig verwendet haben.

00:14:16: Ja, weil wir angemerkt haben, dass er ein Sprichwort falsch verwendet hat.

00:14:21: Das haben wir gut hingekriegt.

00:14:22: Und

00:14:23: wir haben ein deutsches verwendet mit den Hochzeiten, das war ein Sprichwort.

00:14:27: Aber jetzt müssen wir uns anschauen, was das konkret bedeutet bei diesem Mann.

00:14:31: Ja, für ihn heißt das erst mal, wenn er die Natur beibehalten will, dann muss er den technologischen Vortritt stoppen.

00:14:40: Und so beginnt der Mann in der kleinen Hütte im Wald, die erste Bombe zu bauen.

00:14:46: Wir machen jetzt einen kleinen Sprung und gehen weg von dem Mann in der Hütte.

00:14:52: Es ist ein kleines weißes Päckchen, das mit der Post gekommen ist.

00:14:57: Es hat ungefähr die Größe eines Buches.

00:15:00: Es liegt zwischen den anderen Briefen auf einem kleinen Tisch im Flur.

00:15:04: Es ist Samstag Nachmittag, der zehnte Dezember, und der fünftigjährige Thomas Mosser ist gerade erst von einer Geschäftsreise zurück nach Hause gekommen.

00:15:15: SKO, aber glücklich bei seiner Familie in New Jersey zu sein.

00:15:20: Erst vor wenigen Wochen hat er seinen Job bei der PR-Agentur Börsen Marsteller, die unter anderem für den Erdölkonzern Exxon arbeitet, gekündigt und einen neuen Job angenommen.

00:15:31: Jetzt hatte bei einer anderen Werbeagentur die Stelle des General Managers und die des Executive Vice-Präsident.

00:15:39: Daraus muss er an diesem Wochenende auf jeden Fall noch mit seiner Frau Susan anstoßen.

00:15:45: Es sind nur noch wenige Wochen bis Weihnachten.

00:15:48: Und Thomas der freut sich auf ein paar ruhige Wochen und die Feiertage mit seiner Familie.

00:15:54: Heute wollen sie zusammen ein Weihnachtsbaum aussuchen.

00:15:57: Thomas hat vier Kinder.

00:15:59: Die einundzwanzigjährige Abby, der neunzehnjährige Tim, die dreizehnjährige Kim und die fünfzehnmonatige Kelly.

00:16:07: In wenigen Stunden sollen ein paar Freunde von Kim zu Besuch

00:16:10: kommen.

00:16:11: Thomas

00:16:11: kommt jetzt in seinem Bademantel nach unten.

00:16:14: Aus dem Flur nimmt er den Briefstapel mit in die Küche.

00:16:18: Das Paket war am Freitag gekommen und Susan hat es einfach mit auf den Stapel gelegt.

00:16:26: Thomas legt es jetzt mit den Briefen auf den Tresen und greift nach einem Messer, um die Post zu öffnen.

00:16:33: Seine Frau Susan und Kelly sind auch in der Küche.

00:16:37: Dann rennt die kleine Kelly aufgeregt los.

00:16:39: MAMAM!

00:16:41: ruft sie.

00:16:42: Sie will eine Tea Party vorbereiten.

00:16:45: Mutter Susan rennt hinter Kelly her ins Wohnzimmer.

00:16:49: Und dann geht alles ganz schnell.

00:16:52: Susan hört einen lauten Knall und Thomas schreie.

00:16:56: Sie dreht sich um und aus der Küche kommt weißer Rauch.

00:17:00: Susan schiebt jetzt ihre Tochter zur Tür.

00:17:03: In Sicherheit.

00:17:04: Dann rennt Susan in die Küche.

00:17:07: Langsam legt sich der Staub.

00:17:10: Thomas liegt auf dem Boden.

00:17:12: Sein Bauch ist aufgerissen.

00:17:15: Und sein Gesicht schwarz von irgendeinem Pulver.

00:17:19: Der Blick desorientiert.

00:17:22: Überall ist Blut.

00:17:25: Und Thomas herum liegen Nägel, Resierklinge, Draht, Rohr, Batterien.

00:17:31: Sachen, die in jedem Haushalt zu finden sind.

00:17:35: Doch hier wurden sie zur Waffe.

00:17:37: Oh Gott.

00:17:39: Und das war halt in diesem Paket dran.

00:17:42: Also irgendwie wurde daraus eine Bombe gebaut aus diesen Sachen.

00:17:46: Susan hat jetzt gar keine Zeit, das richtig zu realisieren oder zu begreifen, weil für sie zählt in diesem Moment einfach nur jede Sekunde.

00:17:55: Sie schreit ins Haus nach ihren Kindern.

00:17:58: Sie sollen jetzt sofort das Haus verlassen und auf keinen Fall in die Küche kommen, um ihren Vater so nicht zu sehen.

00:18:05: Dann ruft sie nine one one an, greift nach ein paar Handtüchern.

00:18:09: Dann stürzt sie zurück in die Küche.

00:18:12: Sie kniet sich neben ihren Mann.

00:18:15: Thomas stöhnt leise.

00:18:18: Susan hat keine Ahnung, was sie machen soll.

00:18:21: Darf sie ihn berühren?

00:18:23: Kann sie ihm irgendwie helfen?

00:18:25: Aber er lebt ja offensichtlich noch, als es ja noch zu retten.

00:18:28: Er lebt noch, aber er ist komplett aufgerissen, ne?

00:18:32: Also er ist überall verletzt.

00:18:37: Susan kniet sich jetzt neben ihren Mann und sie sieht, dass seine Finger nur noch an einem fetzen Haut hängen.

00:18:45: Tränen laufen ihre Wange hinab.

00:18:48: Gleich kommt Hilfe, sagt sie.

00:18:51: Es wird alles gut, ich liebe dich.

00:18:55: Aber alles wird nicht wieder gut.

00:18:57: Thomas schafft es nicht.

00:19:00: Er stirbt wenige Momente später.

00:19:03: Und Susan wird ihnen Kindern sagen müssen, Papa ist tot.

00:19:08: Jeden Geburtstag, jeden Vatertag, jeder Abschlussfeier werden sie ab jetzt ohne Thomas verbringen müssen.

00:19:16: Die Sirenen werden immer lauter und Susan läuft unter Schock aus dem

00:19:20: Haus.

00:19:21: Wenig später kommt ein Feuerwehrmann zu ihr.

00:19:24: Er sagt, dass in dem kleinen Paket eine Bombe war, eine Bombe gebaut und zu töten.

00:19:32: Von einem Mann, den die Polizei seit Jahren verzweifelt sucht.

00:19:37: Er ist ein Phantom, namens Junebomber.

00:19:44: Ich find's einfach so schockierend, dass es hier eine Familie

00:19:48: komplett

00:19:50: unerwartet getroffen hat.

00:19:52: Die haben sich zusammengesetzt, wollten Abendessen.

00:19:57: Da sind so viele Kinder involviert.

00:19:58: Das hätte auch die Kinder treffen können.

00:20:01: Und die haben jetzt ihren Vater verloren.

00:20:03: Ich find das so ... Erst mal noch so unverständlich.

00:20:07: Warum hat es diese Familie getroffen?

00:20:09: Warum hat der Juna-Bomber genau ... Thomas ausgesucht.

00:20:14: Also, du hast ja schon erwähnt, dass der mal bei einer PR-Angentur gearbeitet hat, die beispielsweise jetzt auch irgendwie für Exxon zuständig war.

00:20:22: Wahrscheinlich hatten die auch noch ein paar andere hochkarätige Kunden, die vielleicht jetzt nicht gerade die nachhaltigste Arbeit durchführen und die man zurecht auch irgendwie kritisieren kann.

00:20:36: Aber das ist ja einfach ... Super wahllos trotzdem.

00:20:40: Da ist ja einfach eine Bombe drin gewesen, aber da war ja kein... Es war ja nicht ein Brief, da der hingegangen ist und da drin war irgendwie Kritik oder so, sondern er ist direkt, wie du schon vorhin auch angedeutet hast, im Wald, direkt auf das Sprichwort gegangen, you can't have your cake in ED II.

00:20:57: Also, er wollte hier zu radikalen Mitteln greifen, um irgendwie einen Punkt zu machen.

00:21:00: Aber was genau er aussagen will, ist mir hier noch unklar.

00:21:03: Ich fand daran die Vorstellung so unglaublich gruselig, dass es auch so im privaten Raum passiert.

00:21:08: Also komplett.

00:21:09: Diese Vorstellung, du kriegst ein Paket zu dir nach Hause, das kennen wir jeder.

00:21:13: Jeder von uns kriegt mal Pakete oder Briefe.

00:21:16: Und daran ist einfach eine Bombe.

00:21:18: Und dein liebster Mensch, wie zum Beispiel dein Mann oder dein Vater, wird völlig ohne Zusammenhang durch diese Bombe getötet und du weißt überhaupt nicht, was passiert.

00:21:30: Das fand ich... So eine grauenhafte Geschichte, vor allem im Rahmen dieser Familie.

00:21:35: Und Thomas ist auch nicht der erste, der so eine Bombe bekommen hat.

00:21:40: Die Polizei bzw.

00:21:42: das FBI sucht schon sehr, sehr lange nach dem Junibomber.

00:21:47: Und ein Agent ist hier ganz vorne mit dabei.

00:21:50: Das ist Agent Patrick Webb.

00:21:53: Der wird von allen nur Pat genannt und der rauf sich jetzt verzweifelt die Haare.

00:21:58: Er sitzt in seinem Büro im FBI Field Office im Philipp Burton Federal Building in San Francisco.

00:22:05: Der Raum ist funktional, aber kühl eingerichtet.

00:22:09: Es gibt einen schweren Metalltisch, darauf steht ein Telefon, ein alter Computer.

00:22:14: Daneben sind Stapel von Aktenordnern und Beweistücken in Plastiktüten.

00:22:20: Es gibt Bilder von Briefbomben, die der Junibomber verschickt hat, von alten Nägeln und dem anderen Schrott.

00:22:27: den er in die Bombe eingebaut hat.

00:22:30: Daneben sind ein paar Briefe und kleine Notizen, die der Junibomber manchmal den Bomben beilegt.

00:22:37: Sie alle sind ein ungelöstes Rätsel für Agent Webb und seine Kollegen.

00:22:42: Falsche Spuren, die der Junibomber ihn bewusst geschickt hat.

00:22:47: An einer Wand im Büro hängt eine große Landkarte der USA.

00:22:52: Überseht mit roten Markierungen der bisherigen Tatorte.

00:22:56: Durch das Fenster kann Agent Web die Hochhäuser der Golden Gate Avenue sehen.

00:23:01: Eins ist höher als das andere.

00:23:03: Ein Wald aus Metall.

00:23:05: Gebaut durch den technologischen Fortschritt.

00:23:09: Seit sechzehn Jahren sucht das FBI hier nach dem mysteriösen Bombenleger.

00:23:14: Boah, das ist schon so lang.

00:23:17: Also ich stelle mir das so ermüden vor, sechzehn Jahre lang.

00:23:22: immer wieder auch, du hast gesagt, falsche Spuren zugeschickt zu bekommen oder auch halt wirklich reale Bomben und einfach nicht diesen Menschen zu finden.

00:23:33: Ja, es gab sogar mal sowas, dass der Junibomber Schamhaare auf einer Toilette gesammelt hat und die einer Bombe beigelegt hat, um auch eine falsche Pferde zu legen.

00:23:43: Also dieser unbekannte Mann, der spielt mit den Ermittlern.

00:23:46: Boah, ich find, das sind einfach zwei Urängste, die wir hier jetzt gerade schon besprochen haben.

00:23:51: Einmal, dass irgendwas in deine Privatsphäre eindringt, wie zum Beispiel eine Bombe getarnt als harmloses Paket.

00:23:57: Und jetzt aber auch so ein ultraintelligentes Monster irgendwo sitzen zu haben, das seit sechzehn Jahren im Dunkeln, im wahrsten Sinne des Wortes, agiert.

00:24:07: Und zu klug ist dafür, durch einfache Fehler überführt werden zu können.

00:24:13: Und die Ermittlerinnen und Ermittler einfach austrickst.

00:24:16: Also, das ist ja der Albtraum von jedem am Mitlautern, dass du es hier mit so einem hochintelligenten Menschen zu tun hast und noch nicht mehr mehr weißt, ob der im Ausland oder im Inland sitzt, obwohl das haben sie wahrscheinlich schon rausgefunden durch die Pakete, die abgeschickt wurden.

00:24:29: Aber vielleicht auch nicht, also...

00:24:31: Ja, es sind halt nur Vermutungen, ne?

00:24:33: Also, sie wissen wirklich eigentlich nichts.

00:24:36: Und du musst dir vorstellen, Agent Webb, der arbeitet seit Anfang der neunzehnhundertachtiger Jahre, fast ausschließlich an diesem Fall.

00:24:44: Als ein Jahrzehnt seines Lebens hat er investiert, er hat unzählige Nächte, die Tatorte analysiert, er hat die Ermittlungsakten durchgelesen und wieder durchgelesen und er hat versucht die kryptischen Botschaften des Bombenlegers zu entschlüsseln.

00:25:00: Und doch ist Agent Webb diesem Unbekannten immer noch nicht auf die Schliche gekommen.

00:25:05: Oh mein Gott.

00:25:06: Mittlerweile ist er neunundvierzig Jahre alt.

00:25:09: Agent Webb hat einen sehr buschigen Bart, der jetzt grau geworden ist.

00:25:13: Er trägt eine dicke Hornbrille, ein kurzämniges Hemd und seine FBI-Marke an einer Kette über der Krawatte.

00:25:21: Kurz nach seiner Weiterbildung zum Bomben-Experten wurde er der Junibom Task Force zugeteilt.

00:25:29: Die Anschläge haben damals, neunzehnhundertachundsiebzig, begonnen.

00:25:34: Mit zwei Paketbomben an Universitäten in Inelneu.

00:25:37: Neunzehnhundertneunzebzig explodierte eine Bombe im Frachtraum eines American Airline-Flugs.

00:25:45: Nur durch Glück stürzt das Flugzeug nicht ab.

00:25:48: Zwölf Menschen erleiden Rauchvergiftung.

00:25:50: In den letzten Jahren öffnet der Präsident von United Airlines ein Paket in Form eines Buches.

00:25:57: Es explodiert in seinen Händen und verletzt ihn schwer.

00:26:01: In den letzten Jahren wird an der University of Utah eine Bombe entdeckt und entschärft.

00:26:07: Zum Glück ohne Opfer.

00:26:10: Die Bauweise dieser Bomben ist so ähnlich, dass das FBI schneller kennt, Der Hintersteckt ein und dieselbe Person.

00:26:19: Und ganz am Anfang vom Junibomba-Fall, da war Agent Webb noch gar nicht dabei, ziehen sie deswegen einen sehr bekannten Profiler zur Rate.

00:26:27: Leo haste irgendeine Idee, wer dieser ... sehr bekannte ... Heute noch sehr berühmte, vor allem bei uns, sehr berühmte Profiler sein könnte.

00:26:37: Ja, ich habe da einen Namen mal gehört.

00:26:39: Und weißt du, ist da auch ein Exy-Fanclub zu existieren?

00:26:42: Zumindest ein Lena und Leo-Fanclub.

00:26:44: Wir sind Fans.

00:26:46: Und zwar John Douglas.

00:26:48: John Douglas, ein weltberühmter Profiler, bekannt aus sämtlichen Mod of Ex-Folgen, vor allem die Originals von früher.

00:26:55: Da hat John Douglas wirklich in jeder dritten Folge aufgetaucht und hat sämtliche BDKs um Kofa haftet.

00:27:00: Und ich muss sagen, ich habe ja vorhin schon kurz angerissen, das war der Junior Bomberfall, war einer der Ersten, der mich jemals in dieses Jorra reingezogen hat.

00:27:10: Ich bin aber total froh, dass wir heute so im Detail über alle sprechen, weil ich ganz viel auch gar nicht mehr weiß.

00:27:15: Ich habe so ein bisschen vergessen, dass John Douglas da auch irgendwas mit zu tun hatte.

00:27:20: Der ist auch nicht in der Serie dabei.

00:27:23: Also es gibt ja eine ganz berühmte Netflix-Serie über den Junior Bomber.

00:27:27: Gibt es übrigens nicht mehr auf Netflix?

00:27:29: Nee, jetzt ist sie, jetzt muss man sie kaufen.

00:27:32: Ja, ich wollte gestern mal reinschauen, weil ich wusste, wir reden über den Fallen.

00:27:36: Ich war so, oh mein Gott, das war doch so ein Klassiker.

00:27:38: Und hab's aber nicht gefunden.

00:27:39: Ich glaub, jetzt muss man sie ja immer so kaufen.

00:27:43: Aber ja, deswegen sprechen wir heute darüber.

00:27:45: Ich wusste zum Beispiel auch gar nicht mehr, dass Universitäten so ein konkretes Ziel waren.

00:27:51: Das ist ganz wichtig.

00:27:52: Ich

00:27:52: dachte, er richtet sich ausschließlich gegen den technologischen Fortschritt.

00:27:55: Und Universitäten sind ja ... Ja, auch halt Orte des Fortschritts, aber auch Orte des Wissens und der geistigen Weiterentwicklung, also nicht nur technische Weiterentwicklung.

00:28:05: Deswegen krass ist er das so, als ein seiner Hauptziele ausgewählt hat.

00:28:11: Ja, kommen wir vielleicht noch drauf zu sprechen, warum

00:28:14: er das gemacht hat.

00:28:15: Ich hoffe.

00:28:16: Was hat denn jetzt erst mal unser John Douglas jetzt sozusagen?

00:28:19: Also John Douglas?

00:28:21: guckt sich diesen Fall mit der Behavioral Science Unit des FBI´s, und macht eine Analyse des Unibombers.

00:28:31: Und hier charakterisiert er den Täter wie folgt.

00:28:35: Weiß, männlich, intelligent, mit akademischen Hintergrund, er isoliert lebend Detailversessen beim Bombenbau.

00:28:45: Und John Douglas ist sich auch noch ganz sicher, es werden weitere Bomben folgen.

00:28:50: Und damit wird er am Ende auch recht

00:28:52: haben.

00:28:53: Also, ich wär jetzt hier John Douglas nicht zu nahe treten.

00:28:56: Aber diese Sachen hätte ich uns auch mit meinem Profiling herausgefunden.

00:29:01: Dass das jemand ist, der vielleicht nicht ganz so dumm ist, dass diese Person eher isoliert leben muss, wenn er halt so konkrete Bomben baut und so Detailversessen sich da irgendwelche Sachen überlegt mit Rasierklingeln und Co.

00:29:12: Dass das wahrscheinlich daran irgendwie bahnbrechend ist, dass John Douglas das schon direkt zu Beginn irgendwie alles checkt, oder?

00:29:18: Ja, und ganz viele ... erstellen auch ein anderes Profiling.

00:29:21: Es wird zum Beispiel sehr lange vermutet, dass es jemand ist, der ein persönliches Motiv hat, warum er zum Beispiel diese Menschen angreift und jemand ist, der eher im Flugzeugbau arbeitet und dadurch auch den Zugang hat zu diesen ganzen Materialien oder jemanden, der auf der Baustelle arbeitet.

00:29:36: Also, dass er zum Beispiel akademischen Hintergrund sagt, dass er erkennt, dass der Täter so intelligent ist, das ist schon bemerkenswert zu diesem Zeitpunkt.

00:29:46: Zu Recht ein Fanclub.

00:29:48: Ja, zu Recht.

00:29:49: Und die Ermittler, die schauen sich jetzt aber natürlich auch die Bomben genauer an und merken, die sind recht simpel gebaut.

00:29:56: Öffnet man das Paket, indem sie versteckt sind, schließt sich ein Stromkreis und die Batterien aktivieren einen Glühdraht in einem verschlossenen Rohr.

00:30:05: Der entzündet einen Bündel Streichholzköpfe und Schwarzpulver.

00:30:09: Das passiert so schnell, dass eine Druckwelle entsteht, die das Rohr zum Platzen bringt.

00:30:13: Und ein Feuerball und die Bruchstücke des Rohrs, so wie alles andere, was noch im Paket liegt, heraus schleudert.

00:30:21: An den Bomben gibt es weder Fingerabdrücke noch Haare oder Fasern.

00:30:26: Es sei denn, die sind bewusst dort platziert worden.

00:30:29: Wie zum Beispiel einmal die Schamhaare.

00:30:32: Das Holz der Box, in dem eine Bombe versteckt war und auch ihre Bestandteile, sehen aus wie Schrott.

00:30:38: den jemand einfach am Straßenrand aufgesammelt hat.

00:30:41: Nichts davon ist irgendwie spezifisch genug, um es einer Region, einem Geschäft oder auch einer Person zu zuordnen.

00:30:49: Sogar die Batterienetiketten wurden entfernt.

00:30:53: Und die Ermittler, die sind sehr ratlos.

00:30:56: Sie fangen jetzt an, dem Fall ein Arbeitstitel zu geben.

00:30:59: Unibom, zusammengesetzt aus UN, also für Universität, A für Airline, und Bombe.

00:31:09: Es ist entscheidend, es ist Junibombe und nicht Junibombeer.

00:31:14: Diesen Kotnamen macht nämlich die Öffentlichkeit aus Junibombe.

00:31:19: Also das kam gar nicht von der Task Force selber.

00:31:24: Es riecht noch nach Schwarzpulver, als Agent Webb am fünften Juni, in two hundred eighty zwei, das erste Mal ein Junibomba-Tatort betritt.

00:31:34: Janet Smith, die Sekretärin eines Computerwissenschaftenprofessors an der Vanderbilt University in Nashville, hat hier am Tag zuvor ein Paket adressiert an ihren Chef geöffnet.

00:31:45: Dann stucke er einen Feuerball entgegen.

00:31:48: Sie wurde mit schweren Verbrennungen und Schnittwunden am Oberkörper und den Arm ins Krankenhaus gebracht.

00:31:54: Glücklicherweise trägt sie jedoch keine bleibenden Schäden davon.

00:31:58: Zumindest nicht körperlich.

00:32:01: Als Agent Webb den Tatort betrachtet, läuft ihm ein Schauer über den Rücken.

00:32:05: Monatelang hat er Akten zum Fall gewälzt, ist fast abgestumpft durch die ganzen Fotos von Tatorten und Verletzten.

00:32:14: Doch hier fällt ihm jetzt etwas Neues auf.

00:32:17: Der Täter hat diesmal ein gebogenes Rohr verbaut.

00:32:20: Offensichtlich experimentiert er noch, sucht nach Wegen seine Bomben tödlicher zu machen.

00:32:28: Und noch etwas lässt Agent Webb nicht los.

00:32:31: Etwas, das ihm schon bei den Bildern der letzten Bombe aufgefallen ist.

00:32:36: In die Bombe ist ein kleines Metallstück, den Buchstaben FC, eingestanzt.

00:32:43: Gibt der Jume Bomber damit etwa ein Hinweis auf seine Identität?

00:32:47: Oder spielt er wieder nur mit den Ermittlern?

00:32:50: Ja, oder ist er aus irgendeinem Grund großer FC Köln-Fan?

00:32:54: Ja, das wird's wohl gewesen sein.

00:32:56: Stellt euch vor, das ist die Verbindung.

00:32:59: Stellt

00:32:59: euch vor.

00:33:00: Wer weiß?

00:33:01: Aber

00:33:01: es ist spannend, dass jemand, der eigentlich so präzise bei einem vorgeht, trotzdem hier vielleicht aus Versehen Initialien hinterlässt.

00:33:10: Also, das wirkt irgendwie so dann, als ob es doch nicht wichtig ist.

00:33:13: Oder es ist eine Message, die er senden will.

00:33:16: Okay, ja.

00:33:17: Also, ich glaube, man kann schon mal festhalten, und das ist Agent Web auch klar, aus Versehen passiert hier gar

00:33:23: nix.

00:33:25: Agent Web fährt jetzt zurück nach San Francisco in seinen Büro.

00:33:30: Hier dich forstet er Personenregister nach diesen Initialien und er befragt hunderte Studierende und Angestellte der Vanderbilt University.

00:33:38: Dann kommt es vor, als würden sie eine Nadel im Heuhaufen suchen.

00:33:43: Und das ohne Erfolg.

00:33:45: Sie finden rein gar nichts, was FC mit einem Täter in Verbindung bringen könnte.

00:33:51: Die Buchstaben lassen sich nicht entschlüsseln und werden zu einem weiteren Rätsel.

00:33:57: Drei Monate später explodiert die nächste Bombe.

00:34:00: Diesmal an der University of California, an einem Institut für Computertechnik.

00:34:06: Der stellvertretende Leiter der Informatikabteilung wird schwer an den Händen verletzt.

00:34:11: Der Tatort liegt nur fünfzig Autominuten von AgentWeb's Büro entfernt.

00:34:17: Immer noch haben AgentWeb und sein Team keine Ahnung, wer hinter den Taten steckt.

00:34:22: Ihnen bleibt nichts anderes übrig als zu warten.

00:34:26: Darauf, dass wieder etwas passiert, und der Junibomber ihn neue Hinweise hinterlässt.

00:34:33: Oder endlich ein Fehler begeht.

00:34:35: Das ist ja auch so makaber, dass man eigentlich weitere Opfer vermeiden möchte und weitere Vorfälle.

00:34:42: Aber gleichzeitig, hier auch die Ermittlereinheit weiß, nur dann kriegen sie weitere wirklich gute Hinweise.

00:34:49: Weil bisher war einfach noch nichts dabei, womit sie den Täter fangen können.

00:34:54: Ja, in dieser Zeit entstehen übrigens auch... Ganz viele wilde Theorien zum Juno Bomba.

00:34:59: Ich hab unter anderem mal zwei mitgebracht.

00:35:02: Es gibt kurz die Theorie, dass der Juno Bomba auch der Sodiak-Killer ist.

00:35:06: Oh

00:35:06: mein Gott.

00:35:07: Weil

00:35:07: die Morde, die passieren in der gleichen Gegend.

00:35:10: Und auch der Sodiak-Killer, falls du dich dran erinnerst, hat ja so Rätsel benutzt und Briefe geschrieben.

00:35:15: Deswegen vermuten Sie das kurz?

00:35:17: Ja, immer noch ein Cold Case, der mich auch ganz nervös macht, haben wir auch zwei Folgen zu produziert.

00:35:24: Dann frage ich mich aber ... Warum hier der Teta den Modus operandi so stark ändern sollte?

00:35:30: Also, warum ist ja mal wirklich selbst unterwegs und überfällt irgendwelche Paare, die am See sitzen, so wie der Sodia Keller gemacht hat und schickt dann Briefe?

00:35:40: Und warum mal so ganz anonym per Paket?

00:35:43: Das ist irgendwie, ist für mich nicht so eine glaubwürdige Theorie.

00:35:47: Und es gibt noch eine andere Theorie, dass eigentlich der Unibomba Dungeons & Dragons liebt.

00:35:52: Oh Gott.

00:35:54: Und dass eine Gruppe der Spieler so ein bisschen carried away wurde.

00:35:59: Also jetzt sind wir wieder bei Denglish und dass das verrät, dass ich relativ jung noch bin, hoffe ich.

00:36:08: Also dass eine Gruppe an Leuten, die dieses Spiel gespielt hat, versucht hat, das ins wirkliche Leben zu transportieren.

00:36:16: Das ist auch eine Theorie, die sich dann nicht befürwortet am Ende.

00:36:20: Ja,

00:36:20: genau.

00:36:21: Das ist einfach ein sehr fantasievoller Spiel.

00:36:24: Man denkt sich aus, in welcher Zauberwelt man sich aufhält und mit welchem Zauberwesen man kämpft oder sowas.

00:36:32: Weiß ich nicht.

00:36:33: Man merkt schon, die sind wirklich verzweifelt und wissen überhaupt nicht, wo sie anfangen sollen zu suchen.

00:36:40: Und dann macht er Juno Bomba etwas, womit wirklich niemand gerechnet hätte.

00:36:46: Er hört einfach auf.

00:36:48: Was Agent Webb zu dieser Zeit nicht weiß, ist Folgendes.

00:36:53: Fast zweitausend Kilometer entfernt vom geschäftigen Treiben im FBI-Büro und auf den Straßen zern Franziskus läuft ein Mann durch die friedlichen Nadelwälder von Montana.

00:37:04: Hier im Norden der USA gibt es so unberührte Fleckchen Erde, dass es wahrscheinlicher ist, einem Elch oder einem Bären zu begegnen, als einem anderen Menschen.

00:37:15: Die Kiefern, Fichten und Tannen stehen hier teilweise so dicht, dass der Mann sich durchschlagen muss, um voranzukommen.

00:37:24: Der Wald schließt sich wie ein dichter Vorhang um den Mann.

00:37:28: Immer wieder fährt er sich durch den struppigen Bad und die ungewaschenen langen Haare.

00:37:34: Die zwei schlafen seinen Schlafsacks, hat er sich wie ein Rucksack aufgesetzt.

00:37:39: Das Tuch, das er an seine Baseball mit zu genäht hat, schützt nicht nur seinen Nacken vor der Sonne, sondern ist auch groß genug, dass er es sich komplett um den Kopf wickeln kann.

00:37:50: Über den Nacken trägt er ein dünnes Seil, dessen Enden er hier eine Wasser und eine Ölflasche geknotet hat.

00:37:58: Unter dem Arm klemmt eines seiner Gewehre.

00:38:01: Nach mehreren Tagen in der Wildnis sieht er jetzt wieder die roten Bretter seines Zuhauses durch die Bäume schimmern.

00:38:08: Die Hütte ist nur etwa zehn Quadratmeter groß und aber alles, was er so braucht.

00:38:13: ein Holzofen, ein kleines Bett, mehrere Regale und ein Tisch.

00:38:19: Drinnen riecht es nach kalten Rauch.

00:38:22: Die beiden kleinen Fenster lassen sich nicht öffnen und der Kamin ist schon lange nicht mehr dicht.

00:38:29: Der Mann kniet sich neben seinen Ofen und nimmt ein paar Streichhölzer aus seinem großen Vorrat, um ihn anzufeuern.

00:38:37: Bald wird es Nacht und dann kann es auch im Augustkühl werden.

00:38:42: Außerdem will er die beiden Kaninchen zubereiten, die er gerade im Wald geschossen hat.

00:38:48: Während der Ofen jetzt langsam warm wird, setzt er sich an sein Tisch und nimmt mehrere karierte Zettel aus einem gelben Umstag.

00:38:57: Darauf sind scheinbar wahllose Ziffern gekritzelt.

00:39:00: Den Code hat er sich ausgedacht, falls jemand in seine Hütte einbrechen sollte.

00:39:06: Niemand soll einfach so sein Geständnis lesen können.

00:39:08: Mittlerweile kann er diesen Code genauso schnell schreiben wie normale Buchstaben.

00:39:14: Und so schreibt der Mann auf seiner Schreibmaschine Folgendes.

00:39:18: Wir lesen es euch entschlüsselt vor.

00:39:21: Ich habe eine Bombe an ein Computerexperten namens Patrick Fischer geschickt.

00:39:27: Seine Sekretärin hat sie geöffnet.

00:39:30: In einer Zeitung stand sie sei in guten Zustand im Krankenhaus.

00:39:34: Mit Schnittwunden an Arm und Brust.

00:39:37: In einer anderen Zeitung hieß es, die Bombe habe Holzsplitter in ihr Fleisch getrieben.

00:39:43: Aber kein Hinweis darauf, dass sie dauerhaft beeinträchtigt ist.

00:39:47: Es ist frustrierend, dass ich anscheinend keine tödliche Bombe herstellen kann.

00:39:52: Ich habe Schrotpulver verwendet, in der Hoffnung, dass es besser funktioniert als Gewehrpulver.

00:39:58: Die rache Akte haben viel Zeit verschlungen und andere Arbeiten behindert.

00:40:03: Aber ich muss Erfolg haben, ich muss mich rächen.

00:40:08: Als nächstes ging ich an die Universität von Kalifornien in Berkeley, platzierte eine Bombe in der Informatikfakultät, die aus einer Rohrbombe in einem Benzinkanister bestand.

00:40:19: Zeitungsberichten zufolge hat der stellvertretender Vorsitzende sie geöffnet.

00:40:24: Er gilt als außer Gefahr, Finger zu verlieren, aber er würde weitere Operationen für Knochen und Sehentschäden an der Hand benötigen.

00:40:32: Offenbar ist die Rohrbombe explodiert, hat aber das Benzin nicht entzündet.

00:40:38: Ich verstehe das nicht, frustrierend.

00:40:41: Die Reisekosten für Aktionen wie diese belasten meine knappen finanziellen Mittel sehr.

00:40:47: Meine Ambition ist es, einen Wissenschaftler, wichtigen Geschäftsmann, Regierungsbeamten oder jemanden

00:40:53: vergleichbaren

00:40:54: zu töten.

00:41:01: Ich dachte, dass er in der Zeitung noch versucht, rauszufinden, ob sie es überlebt hat.

00:41:06: Dass er vielleicht ein schlechtes Gewissen hat und sich geärgert hat, dass es so jemand Unschuldigen trifft.

00:41:13: Also diese Kriterien, die er wirklich nicht sein Feindbild ist.

00:41:17: Zumindest von dem, was er auch im Ende da beschreibt.

00:41:19: Er möchte einen Entscheidungsträger treffen, der in seinen Augen irgendwie eher der Feind ist.

00:41:25: Und es zeigt aber auch wie ... Ja, wie empathielos er ist, dass er sich einfach nur darüber ärgert, dass sie nicht tot ist.

00:41:34: Und wie sehr es ihm auch einfach nur um sich selbst geht und um seine eigenen Zwecke, dass er seine Vision über den Wert eines Menschen stellt.

00:41:45: Und wie er sich auch so ein bisschen ja selber bemitleidet, dass es ja doch ein bisschen schwerer ist, als gedacht, Menschen zu töten.

00:41:54: Oh Mann, ja, ist schon ganz schön anstrengend.

00:41:58: So klingt's.

00:41:59: Ja, also der Junibomber würde jetzt wahrscheinlich sagen, er stellt die Zukunft der Welt über ein einzelnes Menschenleben.

00:42:08: Weil er ja immer wieder sagt, dass er die Welt verändern will.

00:42:12: Obwohl er hier auch ganz schön viel von Rache spricht in diesen Einträgen.

00:42:17: Und ich fand es auch extrem, dass er so sagt, seine Reisekosten waren jetzt so hoch und es hätte sich nicht so richtig gelohnt.

00:42:25: Es ließ sich einfach sehr, sehr abgebrüht.

00:42:30: Der Junibomber ist jetzt auf jeden Fall enttäuscht, dass er bisher sein Ziel nicht erreicht hat.

00:42:35: Und so nimmt der Mann sich seiner Zeit.

00:42:38: Er baut im Wald neue, bessere Bomben.

00:42:42: Tödlichere.

00:42:44: Agent Webb und seine Kollegen sind ratlos.

00:42:47: Sie wissen nicht, was gerade passiert.

00:42:50: Es sind drei Jahre vergangen, ohne dass sie ein Lebenszeichen vom Junibomber hatten.

00:42:55: Es gibt keine Nachrichten und auch keine Bomben mehr.

00:43:00: Langsam findet sich Agent Webb damit ab, niemals herauszufinden, wer der Junibomber ist.

00:43:06: Wahrscheinlich ist der Täter wegen einer anderen Straftat verhaftet worden, denkt er.

00:43:12: Er sitzt im Knast.

00:43:13: Doch dann explodiert am fünften Mai, da wieder an der University of California die nächste Bombe.

00:43:22: Die Wucht ist so heftig, dass der Student, der das Paket öffnet, sofort vier Finger und die Seekraft in einem Auge verliert.

00:43:30: Sein Ring von der Air Force Academy hinterlässt einen sichtbaren Abdruck in der Wand.

00:43:36: Soweit fliegt sein Finger mit dem Ring, Leo.

00:43:39: Oh mein Gott.

00:43:41: Ja, und es wirkt wieder nicht, wie jemand, wo der Juna-Bomber es darauf angelegt hat.

00:43:46: Also ein Student, der einfach da ahnungslos zur Uni gegangen ist?

00:43:52: Also, dem Juna-Bomber, dem ist das egal.

00:43:56: Er ist tatsächlich sehr zufrieden.

00:43:58: Er schreibt nämlich in seinen Tagebuch, während er im Wald sitzt.

00:44:02: Es stört mich nicht, diesen Kerl zum Krüppel gemacht zu haben.

00:44:06: Ich lache über die Idee, dass ich ein schlechtes Gewissen haben könnte, wenn ich einen Piloten zum Krüppel mache.

00:44:13: Er ist also wieder zurück.

00:44:15: Der Junibomber hat das nächste Kapitel gestartet und er hat seine Pause ganz offensichtlich dafür genutzt, die Bauweise seiner Bomben weiterzuentwickeln.

00:44:26: Wenige Monate später, im November, im November, explodiert eine weitere Bombe an einer Universität nach Chicago.

00:44:34: Adressiert war sie an einem Psychologieprofessor.

00:44:38: Und Agent Webb ist jetzt natürlich total verwirrt.

00:44:40: Psychologie, das hat überhaupt nichts mit Computern zu tun.

00:44:44: Also warum Psychologie?

00:44:47: Er ruft jetzt wirklich, während er in seinem Büro sitzt, Psychologie ist nicht mal ein technischer Studiengang.

00:44:54: Und Agent Webb ist total verwirrt.

00:44:56: So, was soll er tun?

00:44:59: Wie soll er die Leute noch schützen, wenn der Junibomber jetzt einfach irgendwelche Professoren attackiert?

00:45:06: Am elften Dezember, da geht eine Bombe vor einem Computerladen in Sacramento hoch.

00:45:12: Der Besitzer wird auf seinem Parkplatz von der vollen Wucht der Bombe getroffen.

00:45:17: Er stirbt.

00:45:19: Das erste Mal hat der Junibomber getötet.

00:45:23: Agent Webb ist jetzt komplett am Ende.

00:45:26: Er hätte nie gedacht, dass der Junibomber in einer Stadt angreift, in der er davor noch nie zugeschlagen hat.

00:45:33: Und danach noch ein Computerladenbesitzer, keine Universität oder keine Airline.

00:45:38: Was sollen sie jetzt machen?

00:45:40: Sie können ja nicht jeden Menschen, der in den USA irgendwas mit Computern zu tun hat, unter Polizeischutz stellen.

00:45:46: Der Junibomber schreibt währenddessen Folgendes in sein Tagebuch.

00:45:51: Ich habe eine Bombe, die wie weggeworfenes Holz aussehen sollte, hinter dem Rentec-Computer-Laden in Sacramento platziert.

00:45:59: Laut dem San Francisco Examiner, vom zwanzigsten Dezember, kam der Betreiber ums Leben, in Stücke gesprengt, ausgezeichnet, humaner Art jemanden zu eliminieren.

00:46:11: Er hat wahrscheinlich nicht mal etwas gespürt, fünfundzwanzigtausend als Belohnung ausgesetzt.

00:46:18: Ziemlich schmarchelhaft.

00:46:19: Oh mein Gott, es ist wirklich so empathielos.

00:46:23: Es ist so psychopathisch, dass er sich darüber freut, dass die Belohnung besonders hoch jetzt ist und dass er endlich in seinen Worten quasi Erfolg hatte.

00:46:35: Oh.

00:46:36: Zwei Jahre später trifft es in Sordlack City den Ladenbesitzer Gary Wright.

00:46:41: Er überlebt schwer verletzt.

00:46:43: Doch hier macht der Junibomber das erste Mal ein Fehler.

00:46:47: Eine Frau beobachtet ihn, wie er das Paket auf dem Parkplatz abstellt.

00:46:52: Leider nur von weit weg, aber immerhin.

00:46:55: Es gibt jetzt eine erste Beschreibung des T-Tas.

00:46:58: Ein Mann mit Sonnenbrille, Schnurrbart, grauen Kapuzenpullover.

00:47:03: Aus der Aussage entsteht ein Phantombild, das landesweit verbreitet wird und zu Hunderten Hinweisen führt.

00:47:11: Es wird zu einem der bekanntesten Phantombilder der Geschichte.

00:47:15: Hast du das schon mal gesehen, Leo?

00:47:17: Ja, ich glaube, ich hab schon mal gesehen, ich beschreib's euch mal.

00:47:19: Es ist eine schwarz-weiß-Gitze.

00:47:21: Und man sieht hier so einen jüngeren Mann mit Schnurrbad und Wangenknochen und so ein bisschen breiteren Kiefer, lockigen Haaren.

00:47:32: Ehrlicherweise auf dem Foto sieht es ganz schön modelhaft aus, so wie es gezeichnet wurde.

00:47:36: Was mich ein bisschen verwundert, weil ich weiß auch noch, was das Originalfoto ist oder zumindest das Original aussehen ist.

00:47:44: Ich find es ein bisschen zu schmeichelhaft gezeichnet.

00:47:47: Er hat so eine Fliegerbrille auf.

00:47:50: Und also ist es schwer, damit jemanden zu identifizieren.

00:47:54: Weil mit Kapuze und Fliegerbrille bist du schon sehr gut verdeckt.

00:48:00: Und ich denk mir, dass er ja auch jetzt mitbekommt, dass nach ihm gesucht wird, dass das Phantombild von ihm angefertigt wurde.

00:48:06: Und wenn er jetzt nicht ganz doof ist, wird er sich den Bad abrasieren und die Haare auch abrasieren.

00:48:12: Ja, bei irgendwas hat das Phantombild bewirkt, weil es ist scheinbar genug, um dem Juno-Bomber abzuschrecken.

00:48:19: Denn wieder verschwindet er für mehrere Jahre.

00:48:22: Ja, dass das Panik auslöst, kann ich mir gut vorstellen, weil der war ja jetzt so lange im Dunkeln und jetzt hat ihn einfach jemand gesehen.

00:48:30: Und sie haben ja auch die Information, dass er sich in der Nähe von Salt Lake City aufgehalten hat, um die Bombe dort zu platzieren.

00:48:36: Das heißt, die können ihn schon mal so ein bisschen Örtlich ja jetzt auch nachvollziehen, zumindest diese Route.

00:48:42: Und das macht natürlich was mit dir, wenn du weißt, Leute kennen, zumindest für diesen kurzen Zeitraum deinen Aufenthaltsort.

00:48:51: Und jetzt taucht er wieder mehrere Jahre ab.

00:48:54: Ja, sechs Jahre lang.

00:48:55: Oh mein Gott.

00:48:55: Sechs Jahre passiert nix.

00:48:57: Und viele glauben jetzt natürlich, der Junenbomber sei tot oder er wurde irgendwie gefasst.

00:49:01: Für ein anderes Verbrechen, aber nicht Edge & Web.

00:49:05: Er ist sich sicher, der Junenbomber ... wird zurückkommen.

00:49:09: Und leider hat er Recht.

00:49:11: Zwei Bomben gehen in kürzester Zeit hintereinander hoch.

00:49:16: Am Zweiundzwanzigsten Juni verliert der Genetiker Charles Epstein in Kalifornien mehrere Finger und Teile seines Gehörs.

00:49:25: Zwei Tage später öffnet der Informatik-Professor David Gelernta der Yale University ein Paket, in dem eine Bombe steckt.

00:49:33: Auch er überlebt.

00:49:34: Schwer gezeichnet.

00:49:37: Agent Webb schaut sich die Bomben an und merkt jetzt, der Täter hat seine Technik wieder weiterentwickelt.

00:49:43: Statt Zündhölzern und Schießpulver setzt er jetzt chemische Sprengstoffe ein.

00:49:48: Er ist präziser geworden, tödlicher.

00:49:51: Das FBI startet jetzt eine große Öffentlichkeitskampagne.

00:49:54: Die besteht aus einer Hotline für Hinweise und erstmals einer digitalen Datenbank.

00:50:07: Denkt sich auch Asian Webb, weil ausgerechnet ein Computersystem soll jetzt den Mann fassen, der nichts mehr zu hassen scheint als die Technik selbst.

00:50:17: Am zehnten Dezember, fourneinzehntneinundundneinzig öffnet Thomas Mossa ein Paket.

00:50:22: Wenig später ist er tot.

00:50:23: Ja,

00:50:24: das war der Beginn.

00:50:25: Genau, so hat unsere Geschichte auch begonnen.

00:50:28: Und zu dieser Tat schreibt der Junibomber damals in seinen Tagebuch folgendes.

00:50:33: ein vollkommen zufriedenstellendes Ergebnis.

00:50:38: Das FBI lässt jetzt eine Belohnung von einer Million Dollar ausschreiben, für den Hinweis, der zur Verhaftung des Täters führt.

00:50:47: Aus der Strafverfolgungstaskforce ist mittlerweile ein Callcenter geworden.

00:50:52: Menüglich gehen neue Hinweise aus der Bevölkerung ein, die mühsam durchkämmt werden müssen.

00:50:59: Wenige Monate später tötet die bisher stärkste Bombe den Vorsitzenden des Kalifornischen Forstverbands.

00:51:06: Das FBI verbietet der Presse Details zu veröffentlichen.

00:51:10: Nur Einsatz trinkt nach außen.

00:51:13: Mr.

00:51:14: Murrays Familie hat nichts mehr zu begraben außer seinen Füßen.

00:51:18: Oh mein Gott.

00:51:20: Ja, es war einfach nichts mehr da.

00:51:22: Also die Bombe war so stark.

00:51:27: Und trotz aller Technik trotz hunderter Spuren Trotz sechzehn Jahre jagt, ist der Täter im Jahr nineteenhundert vierneinzig noch immer frei.

00:51:36: Und mittlerweile sind drei Menschen tot und dreiundzwanzig wurden verletzt.

00:51:42: Noch immer ist das FBI ratlos.

00:51:45: Doch dann klingelt auf einmal das Telefon der Ermittler.

00:51:48: Am anderen Ende ist die New York Times.

00:51:52: Was ist jetzt passiert?

00:51:55: Acht Tage nach der letzten Bombe geht ein Brief bei der New York Times ein.

00:52:01: Abgesendet von der Terrororganisation Freedom Club, die sich jetzt zu den Bombenanschlägen bekennt.

00:52:07: Leo, kommt dir dieser Name Freedom Club irgendwie bekannt vor?

00:52:11: Also den Namen an sich habe ich noch nicht gehört.

00:52:18: Okay, FC.

00:52:20: Da sind ja diese Initialien, die damals in einer der Bomben gesehen wurden.

00:52:26: Genau.

00:52:27: Und natürlich... Ist jetzt erstmal das FBI verwirrt, weil klappt, das würde ja auch bedeuten, dass mehrere Menschen für die Bomben verantwortlich wären.

00:52:37: Das glauben Agent Webb und seine Kollegen aber nicht.

00:52:41: Es ist so gut wie unmöglich, dass mehrere Menschen jahrelang darüber Bescheid wissen und nicht mal die leiseste Spur nach draußen trinkt.

00:52:50: Der Juno Bomber muss alleine handeln und einfach von sich in der dritten Person sprechen.

00:52:55: oder sich halt auch als Club bezeichnen, obwohl er halt nur alleine drin ist.

00:52:59: Ja, bisschen merkwürdig.

00:53:02: Es ist aber spannend, dass er zum ersten Mal sich dazu äußert, oder?

00:53:07: Also davor waren ja nur kleine Botschaften in den Paketen, aber dass er jetzt erstmal eine Zeitung adressiert, ist doch das erste Mal, oder?

00:53:17: Ja, er hat jetzt nämlich eine Mission und er hat nicht nur die New York Times kontaktiert, sondern auch die Washington Post.

00:53:25: Die bekommen wenig später einen Brief und genauso wie in dem Brief an den New York Times erklärt der Absender, er möchte nur mit seinen Anschlägen den Leuten schaden, die die Zerstörung der Umwelt vorantreiben.

00:53:36: Für ihn ist die technologische Entwicklung ein Schritt in die falsche Richtung.

00:53:41: Die muss wichtig klarzustellen, dass er das nicht aus kriminellen Antrieb macht, sondern aus einem ideologischen Motiv heraus.

00:53:50: Der Absender hat eine Forderung.

00:53:51: Wenn die Zeitung diese erfüllen.

00:53:54: So schreibt er, dann würden die Bombenanschläge aufhören.

00:53:59: Dafür sollen sie sein Manifest veröffentlichen.

00:54:02: Ach ja, also das ist natürlich jetzt ein Riesenproblem, weil ich weiß nicht, wie Zeitungen davor gehen.

00:54:08: Ich kann mir vorstellen, dass da nochmal eine andere Diskussion entsteht.

00:54:12: Aber normalerweise sagen da ja auch Behörden und Länder, dass sie mit Terroristen, wie in diesem Fall halt der Juner Bomber auch einer ist, nicht verhandeln und sich nicht erpressen lassen.

00:54:24: Weil dann lernt man daraus nur, dass man durch Gewalt am Ende sein Ziel bekommt.

00:54:29: Ich kann mir vorstellen, dass da eine interne Diskussion losgeht, dass einige sagen, wir lassen uns nicht erpressen, wir wollen jetzt nicht von einem Mörder das Manifest veröffentlichen und zu seiner Marionette werden.

00:54:40: Ja.

00:54:40: Und andere sagen halt, ja, wenn wir die ersten sind, dies veröffentlichen, kriegen wir halt auch die meiste Kohle, weil Leute wollen es natürlich lesen.

00:54:45: Also, man muss ja sagen, der Juno Bomber hat sich zwei sehr seriöse Medien ausgesucht, die New York Times und die Washington Post und beide.

00:54:54: haben die gleiche Mentalität wie das FBI, also die verhandeln eigentlich nicht mit Terroristen.

00:55:00: Und deswegen sagen auch beide Zeitungen, sie verlassen sich hier auf den Ratschlag des FBI's.

00:55:06: Und das ist jetzt total schwierig, weil es entsteht im FBI jetzt eine riesige Diskussion.

00:55:13: Sollen sie das Manuskript veröffentlichen lassen und die Attentate womöglich stoppen.

00:55:17: Oder geben sie der New York Times und der Washington Post den Ratschlag nicht zu veröffentlichen, und haben damit womöglich bald Blut an ihren Händen.

00:55:27: Um auf diese ganz große Frage eine Antwort zu bekommen, schaut sich das FBI natürlich auch erst mal das Manifest genauer an.

00:55:34: Ah, und das Manifest wurde aber den Zeitungen schon zugeschickt.

00:55:38: Genau, also der Junipomber hat ein eigenes Manifest geschrieben und das möchte er, dass das veröffentlicht wird.

00:55:44: Das ist auch heute noch sehr bekannt.

00:55:47: Also tatsächlich hat der Junipomber das geschafft, was er wollte bis heute.

00:55:52: wird dieses Manifest publiziert, kann man auch lesen, kann man sich bestellen.

00:55:58: Also durch seine Anschläge hat er die Menschen dazu bekommen, sich seine Gedanken anzuschauen.

00:56:06: Und dieses Manifest habe ich mir auch angeguckt für diese Recherche.

00:56:10: Damit

00:56:10: ihr es nicht machen müsst.

00:56:11: Damit ihr es nicht machen müsst, genau.

00:56:13: Man kann das tatsächlich frei im Internet auch lesen.

00:56:17: Ich habe es mir durchgelesen und ich habe euch meine Gedanken dazu mal mitgebracht.

00:56:21: Es ist tatsächlich gar nicht so kurz, es hat thirty-fünfundreißig tausend Zeichen und es trägt den Titel die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft.

00:56:32: Ich versuche euch jetzt mal, meine Eindrücke zusammenzufassen und auch den Inhalt.

00:56:37: Ich fand es wirklich total spannend, weil man hier die Gedanken des Junibombers versteht und man auch gleichzeitig merkt, dass da viel mehr dahinter steckt, als es beispielsweise in der Serie Manhand, die auch lange auf Netflix war und die vielleicht auch einige von euch geguckt haben.

00:56:52: dargestellt wird.

00:56:53: Fangen wir ganz vorne an.

00:56:56: Worum geht es überhaupt?

00:56:59: Dafür lese ich euch mal den Anfang des Manifestes vor.

00:57:04: Das ist wahrscheinlich auch der bekannteste Teil des Manifestes und darin heißt es wie folgt.

00:57:11: Die Folgen der industriellen Revolutionen haben sich für die Menschheit als eine Katastrophe erwiesen.

00:57:17: Unsere Lebenserwartung ist dadurch in den fortgeschrittenen Ländern bedeutend gestiegen.

00:57:22: Gleichzeitig aber traf in Folge dessen eine Destabilisierung der Gesellschaft ein.

00:57:27: Das Leben wurde unerfüllt.

00:57:29: Die Menschen gerieten in eine unwürdige Emphängigkeit.

00:57:33: Diese Entwicklung hat zu weit verbreiteten psychischen Problemen geführt.

00:57:38: In der dritten Welt auch zu organischen Krankheiten.

00:57:41: Und der Natur wurde unermesslicher Schaden zugefügt.

00:57:45: Die kontinuierliche Entwicklung der Technologie wird die Lage weiter verschlimmern.

00:57:51: Mit Sicherheit wird die Menschheit in noch größerem Maße abhängig werden.

00:57:56: Und es werden noch gewaltigere Naturschäden auftreten.

00:58:00: Wahrscheinlich werden sich die soziale Entwurzelung und die psychologischen Probleme noch verstärken.

00:58:06: Schließlich auch in den fortgeschrittenen Ländern zu einem Anstieg von Krankheiten führen.

00:58:11: Das ist der erste Absatz.

00:58:14: Was ist so dein Eindruck dazu, Leo?

00:58:17: Ich habe schon ganz viele Gedanken direkt.

00:58:21: Ich glaube ein Grundproblem, was ich damit habe und was glaube ich auch ganz viele damit haben, ist, dass der Junibomber halt wirklich denkt, er hat die Wahrheit erkannt und alles übel der Welt hat den Ursprung in der Technologie und pauschalisiert halt dementsprechend total.

00:58:43: Also, er benutzt ja wirklich dieses Narrativ, das früher alles besser war und durch die Technologie kommt jetzt zu mehr Abhängigkeit, zu mehr Katastrophen.

00:58:51: Und das stimmt ja auch einfach schon mal erst mal nicht.

00:58:54: Auch

00:58:55: in der Zeit vor der Industrialisierung gab's Probleme in der Welt.

00:58:59: Also, den Menschen ging's nicht dadurch besser.

00:59:02: Ja,

00:59:02: also darüber spricht er auch sehr lange in seinem Manifest.

00:59:06: Aber er sagt halt, dass die Menschen damals ... zum Beispiel nicht so viele psychologische Probleme hatten.

00:59:12: Aber dafür muss man ja auch, ehrlich sagen, die Menschen hatten damals auch eine viel geringere Lebenserwartung, weil die Medizin einfach noch nicht so weit war.

00:59:20: Man muss sagen, dass da, und da kommen vielleicht auch ein bisschen rechte Tendenzen vom Juno Bomba hervor, ist eher ein großer Befürworter des Darwinismus und das Überleben des Stärkeren, dass er dann sagt, ja, damals war es halt gut, weil da hat die Natur automatisch die Schwachen aussortiert, findet es auch nicht gut.

00:59:38: dass durch die Wissenschaft zum Beispiel Krankheiten eliminiert werden können.

00:59:42: Das finde ich zum Beispiel schnell fragwürdig, dass er gegen sowas auch ist.

00:59:45: Ich glaube, das große Problem ist, dass er psychisches Leid auf die Technik zurückführt und man einfach dazu sagen muss, dass das nicht einen einzelnen Ursprung hat.

00:59:54: Also es spielen ja ganz viele Faktoren eine Rolle bei psychischen Leid, soziale Ungleichheit, Krieg, Armut, Isolation, wie er es zum Beispiel erfährt, auch Themen, die vor der Industrialisierung schon existierten.

01:00:06: und Es gab auch vor der Industrialisierung Hungersnöte, die die Stadt gefunden haben, vielleicht nicht in jedem Land, aber vielleicht nicht in jeder Region.

01:00:17: Aber weltweit gab es Infektionskrankheiten, es gab Kinderarbeit, es gab Gewalt.

01:00:22: Also es sind auch alles Themen, die man durch beispielsweise Fortschritt auch lösen kann.

01:00:27: Also es ist so eine pauschale Schuldzuweisung.

01:00:30: Und natürlich kann Technologie auch zu Problemen in unserer modernen Gesellschaft führen, dass wir irgendwie uns zu viel vergleichen und zu viel Kapitalismus dadurch auch entsteht.

01:00:42: Aber gleichzeitig gibt es ja auch neuere Energien, es gibt Kreislaufwirtschaft, es gibt medizinischen Fortschritt, wie du schon erwähnt hast, den es nie gegeben hätte, wenn daran Menschen nicht forschen.

01:00:52: Also ich glaube, es ist so ein ganz... Krasses Beispiel von Grauzone.

01:00:56: Also nicht entweder oder.

01:00:58: Natürlich gibt es Nachteile.

01:01:00: Und es gibt auch Menschen, die irgendwie was weiß ich, bei ChatGPT aussteigen und sagen, dass das Unternehmen uns in eine Katastrophe führen wird, weil das ist der Anfang vom Ende.

01:01:10: Und die KI übernimmt im Endeffekt am Ende die Welt.

01:01:15: Natürlich gibt es diese Stimmen und die muss man sich auch anhören.

01:01:17: Die sind super wichtig und super gruselig.

01:01:20: Aber gleichzeitig gibt es halt auch die andere Seite.

01:01:23: Also ich habe ein Riesenproblem damit, dass er denkt, er hatte wirklich die Wahrheit erkannt und alles pauschalisiert.

01:01:30: Und es ist viel komplexer in Wirklichkeit, aber er

01:01:33: ist super

01:01:34: pessimistisch, er ist super zugespitzt, super pauschal und führt alles im Endeffekt auf die Technik herunter.

01:01:41: Natürlich gibt es viele Punkte, die man sich anschauen muss und ich glaube auch zum Beispiel... sein Wunsch, dass man mehr auf die Umwelt achtet, ist total lobenswert.

01:01:50: Den kann ich zu hundert Prozent nachvollziehen und ökologische Schäden oder Ausbeutung zu vermeiden, ist so wichtig.

01:01:58: Aber ich finde es total schwer, in welchem Ausmaß und welcher pessimistisch extrem Haltung er das macht.

01:02:05: Er wünscht sich tatsächlich komplett ein Zurückkehren zur wilden Natur.

01:02:10: Also er möchte ... dass die Menschen ohne alles leben und auch nur in kleinen Gruppen, also in einer Personenzahl von höchstens dreißig Leuten.

01:02:21: Und er glaubt, dass die Technologie den Menschen in eine Abhängigkeit gebracht hat und der Mensch deswegen nicht mehr frei ist und dass die industriellen Prozesse zu einer immer stärkeren Kontrolle durch Staat, Wirtschaft und Bürokratie führen und dadurch halt viele moderne Probleme kommen.

01:02:38: Also es gibt Punkte bei ihm, Das habe ich auch in den letzten Wochen gemerkt, da stimme ich ihm vielleicht sogar zu.

01:02:44: Also klar, wir wollen alle, glaube ich, nicht zurück ins Mittelalter und so fließen Strom, Elektrizität, eine warme Dusche und Lieblingspodcast auf den Ohren.

01:02:53: Das ist schon was ganz Tolles.

01:02:55: Aber wenn ich irgendwie mal wieder zu lange auf Instagram bin oder den ganzen Tag nur am Laptop sitze, mich nicht bewege und nachts nicht mit offenem Fenster schlafen kann, weil die Autos in der Stadt so laut sind, dann wünsche ich mir auch ein Naturverbundesleben.

01:03:08: Aber das allein bedeutet ja nicht, dass man alles zerstören muss.

01:03:14: Und ich glaub, du hast es schon ganz richtig gesagt.

01:03:16: Er macht es nicht ein bisschen einfach, vielleicht auch.

01:03:20: Und es ist ja auch gar nicht so, dass ... also, wir leben in einer freien Gesellschaft, wo man das Leben haben kann.

01:03:26: Also, man zieht halt aufs Land.

01:03:27: Man löscht die Apps auf seinem Handy.

01:03:30: Und dann kann man das haben.

01:03:31: Also, wir leben ja in einer freien Gesellschaft, wo es je mehr überlassen ist.

01:03:35: Und es gibt natürlich ... ultra-wichtige Punkte und Probleme, die man angehen muss.

01:03:41: Und dazu gehört zum Beispiel Ungleichheit und starke Armut und dass Menschen da nicht rauskommen.

01:03:47: Ja, und ich verstehe auch ganz viele Punkte.

01:03:48: Und ich finde, die muss man auch diskutieren.

01:03:50: Und da finde ich auch ganz viele Gedanken von ihm super spannend.

01:03:54: Ich weiß noch nicht, wie viel eigene Unzufriedenheiten, eigene Isolation da hineinspielt.

01:04:00: Wenn er im Wald sitzt und mit niemandem gesprochen hat, der Mensch ist ein soziales Wesen.

01:04:05: Ich weiß nicht, wie gesund es ist, so zu leben wie er es tut und dann aber die ganze Welt zu kritisieren und zu fordern, dass alle so leben.

01:04:13: Er ist ja nicht zufrieden in der Art und Weise, wie er sich da verschanzt.

01:04:18: Also er sagt tatsächlich, dass er nicht zufrieden damit ist, dass selbst da, wo er in der Einöde ist, man muss sagen, er wohnte nicht so sehr in der Einöde, wie es aber manchmal dargestellt ist.

01:04:28: Also da gab es noch Straßen, er hatte auch Nachbarn, die waren halt ein bisschen weiter weg, aber es waren immer wieder Menschen da, also er ist jetzt nicht ... in den Regenwald ins Nürnensburg gezogen, sondern er war schon noch in der Nähe von Zivilisation.

01:04:40: Allein schon, er hatte Konte Briefe verschicken, also er war definitiv noch ein Teil der Zivilisation.

01:04:47: Er sagt natürlich, dass wir uns das heute nicht mehr aussuchen können.

01:04:50: Also wir werden erst mal in diese Zivilisation.

01:04:54: Das fand ich auch ganz spannend.

01:04:56: Wir müssen diese Zivilisation auch nutzen, weil es dieses System jetzt gibt und wir haben keine andere Wahl mehr.

01:05:02: Der beste Vergleich ist, dass er sagt, ich kann mit meinem Auto nicht mehr irgendwo hinfahren, weil ich muss Straßen nutzen.

01:05:08: Wenn ich Straßen nutze, muss ich Ampelsysteme nutzen.

01:05:11: Dann nutze ich die Technolisierung und dann bin ich nicht mehr frei.

01:05:14: Das

01:05:14: hab ich auch noch im Kopf gehabt, dass er immer so ampeln als Zweinbild gesehen hat, weil er bei Ampeln ja anhalten muss.

01:05:21: Gut, aber das war auch doll die Netflix-Serie.

01:05:25: Also die Ampeln-Thematik kommt einmal im Manuskript vor, glaube ich.

01:05:29: Also sie ist nicht so groß wie bei Netflix.

01:05:31: Also man muss auch sagen, das, was in dieser Serie, falls irgendjemand von euch diese Serie geschaut hat, was dort gesprochen wird, ist nicht, was im Manifest steht.

01:05:39: Also die haben das auch ein bisschen abgeändert.

01:05:41: Aber einige Sachen, die der Juna Bomber gerade zum Thema Umweltschutz sich anschaut, mögen, gerade weil es damals noch keine Smartphones und Instagram gab, tatsächlich revolutionär sein.

01:05:54: Aber das war es auch schon, wo ich mit dem Juno Bomba übereinstimme.

01:06:00: Denn sein Manuskript ist an vielen Stellen auch rassistisch, frauenfeindlich und eine große persönliche Abrechnung mit den Menschen, die ihn immer abgelehnt haben.

01:06:11: Mit der Wissenschaft, mit den Linken und mit der Psychologie und mit den Frauen.

01:06:19: Und dafür schauen wir uns einmal ein paar Stellen aus dem Manifest genauer an.

01:06:25: Das zum einen, wie der Juno Bomba es nennt, eines der größten Probleme durch die Technologisierung.

01:06:32: Der Leftismus.

01:06:33: Die Linken.

01:06:35: Der Juno Bomba übt in seinem Manuskript starke Kritik an progressiven Bewegungen.

01:06:39: Es ist übrigens so wichtig, dass es schon das zweite Kapitel ist.

01:06:43: Und es kommt immer wieder vor.

01:06:46: Er schreibt, dass linke Ideologie ein Ausdruck von Minderwertigkeitskomplexen und Überanpassung sei.

01:06:53: Und dazu zitiere ich euch jetzt einmal folgende Stelle aus dem Manuskript.

01:06:58: Die Linken neigen dazu, alles zu hassen, was irgendwie stark, gut, erfolgreich ist.

01:07:04: Sie hassen Amerika, sie hassen die westliche Zivilisation, sie hassen weiße Männer, sie hassen Rationalität.

01:07:12: Die von den Linken behaupteten Gründe für ihren Hass auf den Westen etc.

01:07:17: stimmen nicht mit ihren wahren Motiven überein.

01:07:20: Sie sagen, dass sie den Westen hassen, weil er kriegslöstern, imperialistisch, sexistisch, etnocentrisch usw.

01:07:31: Aber wo die gleichen Missstände in sozialistischen Ländern oder primitiven Kulturen auftreten, bitte Linke dafür Erklärung finden.

01:07:39: oder höchstens widerwillig eingestehen, dass sie vorhanden sind.

01:07:43: Wo er doch begeistert und oft weit übertrieben diese Missstände überall in der westlichen Zivilisation anbrangert.

01:07:51: Somit ist deutlich, dass diese Missstände nicht die eigentlichen Beweggründe der Linken für seinen Hass auf Amerika und den Westen sind.

01:07:58: Er hasst Amerika und den Westen, weil sie stark und erfolgreich sind.

01:08:03: Oder hier, Lea, habe ich dir noch ein anderes Zitat mitgebracht?

01:08:06: Wenn unsere Gesellschaft überhaupt keine sozialen Probleme hätten, müssten die linken Probleme erfinden, um sich eine Ausrede zu verschaffen, aufsehen zu erregen.

01:08:16: Ich finde das geil, dass es alles von ihm kommt, der nichts macht, außer seinen Land zu kritisieren, dass zu viel Fortschritt in den letzten Jahren unternommen hat, der Universitäten in seinem eigenen Land angreift und durchgehend auf Probleme hinweist.

01:08:36: Also eigentlich mit allem ein Problem hat, wie die Welt gerade ist.

01:08:39: Alles soll wieder so sein wie vor hundert, zweihundert, dreihundert Jahren und anders sein.

01:08:44: Da erkennt man, dass es halt auch einfach ein bisschen wahnhaft schon fast wirkt.

01:08:48: Gleichzeitig aber das wiederum kritisiert, wenn andere das tun.

01:08:52: Also

01:08:52: es ist ein bisschen wild.

01:08:54: Also ich muss sagen, hier erinnert mich der Juno Bomba so ein bisschen an einen amerikanischen Prepper.

01:09:00: Also an jemanden, der in Amerika sagt, ich will... zurück zu den alten Zuständen, wo alles so ist, wie es war, wo es einfach

01:09:08: war,

01:09:09: wo man im Wald lebt und niemand darf mein Grundstück betreten.

01:09:12: Das ist ein bisschen das Feeling, das ich hier von ihm kriege.

01:09:16: Ich dachte zuerst, dass er jemand ist, der vielleicht auch gerade linke Gedanken spannend findet, weil er ja auch darüber spricht, dass zum Beispiel der technologische Fortschritt sehr den westlichen Ländern geholfen hat und zum Beispiel den... der Entwicklungsländern eher schadet.

01:09:32: Aber hier im Moment klingt er wirklich nach America First.

01:09:35: Also nach einem weißen Mann, der riesiger Trump-Supporter gefühlt wäre.

01:09:40: Es liegt bestimmt daran das, und da gehen wir später noch genauer ein, dass linke Gruppen an der Universität, wo der Union-Bomber war, ihnen halt nie so richtig aufgenommen haben.

01:09:51: Und ich glaube, deswegen ist es so ein eigenes Feindbild, das sich geschaffen hat.

01:09:55: Aber in dem Moment war ich wirklich so, also da sehe ich den Prepper.

01:10:01: In ihm, ja.

01:10:02: Auch in einem weiteren Feindbild übrigens, das sind nämlich Feministinnen.

01:10:06: Natürlich.

01:10:06: Im Manuskript heißt es auch wie folgt, Feministinnen sind verzweifelt bestrebt zu beweisen, dass Frauen so stark und fähig sind wie Männer.

01:10:16: Offensichtlich werden sie von der Angst gequält, dass Frauen nicht so stark und fähig sein könnten wie Männer.

01:10:22: Ich find's geil, wie er wirklich in allen Bereichen die Wahrheit erkannt hat.

01:10:27: Also er denkt zumindest, er hätte alles durchleuchtet und jede Person erfasst und jedes Motiv erkannt.

01:10:37: Und es ist einfach unfassbar nazistisch, also so durch die Welt zu laufen und sämtlichen Menschen ihre Motive abzusprechen oder ihre Werte und ja, einfach ... sich als die einzig erleuchtete Person zu empfinden, die das alles erkannt hat.

01:10:55: Ja, und genau diese Gedanken, die er hat, diese Sachen, die er in seinem Manifest schreibt, also der Wunsch zu einem traditionelleren Leben und seine Befürwortung des Davinismus, also das Überleben des Stärkeren, führt auch dazu, dass aktuell die Gedanken des Juno-Bombas vor allem auch von stark rechten Extremisten gehypt werden.

01:11:15: Ich glaube, aber das Manuskript verrät vor allem ganz schön viel über den Juno-Bomba selbst.

01:11:19: Mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass gewisse Wörter immer wieder im Manuskript auftauchen.

01:11:25: Das sind Freiheit, Gefühl von Zwang und Unmacht, Gefühl der Winderwertigkeit, Netz von Regeln und Vorschriften, frustriert, gedemütigt, wütend, Stress und Frustration.

01:11:38: Voll

01:11:39: spannend, dass diese Wörter so oft auftauchen, weil es ja auch ganz oft so, dass wir darüber reden und auch das an anderen kritisieren, was uns eigentlich selbst beschäftigt.

01:11:51: Und das ist ja eigentlich ganz klassische Projektion.

01:11:54: Und die entsteht ja auch oft, wenn man das im Wirklichkeit über sich selber denkt.

01:11:58: Und dann aber in der Welt sieht und kritisiert.

01:12:02: Also vielleicht fühlt er sich selber unmächtig.

01:12:04: Vielleicht hat er selber Minderwertigkeitsgefühle.

01:12:06: Vielleicht fühlt er sich selber gedemütigt, wütend, frustriert, in einem Netz von Regeln und Vorschriften gefangen und nicht wirklich frei.

01:12:15: Und ... Diese Gefühle in dem selbst projiziert er auf die Welt und die Lage der Welt.

01:12:20: Genau, das fand ich auch so spannend, dass er hier vielleicht auch einfach ein bisschen über sich selbst schreibt.

01:12:26: Am Ende des Manuskrips fordert der Yone Bonba, dass der antitechnologische Widerstand aktiv die industrielle Gesellschaft destabilisieren soll, um Raum für ein neues, naturnahes Leben zu schaffen.

01:12:38: Und so heißt es in Paragraf neunzig, damit wir unsere Message nach draußen bringen können, müssen wir Menschen umbringen.

01:12:51: Und in genau diesen Zeichen versucht das FBI, jetzt ein Hinweis auf den Täter zu bekommen.

01:12:57: Und sie müssen auch immer noch entscheiden, veröffentlichen sie es oder nicht.

01:13:02: Und so bekommt im Sommer, ein frisch ausgebildeter Profiler eine Chance, die seine Karriere und die Ermittlungsarbeit des FBIs für immer verändern wird.

01:13:17: James Fitzgerald ist seit einigen Jahren Polizist und wurde erst vor Kurzem beim FBI in Quantico zum Profile ausgebildet.

01:13:26: Und jetzt bekommt er direkt einen der größten Kriminalfälle der USA zugeteilt.

01:13:30: James Fitzgerald wird Teil der Unibomb-Taskforce.

01:13:35: James Fitzgerald hat schon oft vom Unibomber gehört.

01:13:38: Sogar in seiner Ausbildung in Quantico spielte der Bombenbauer immer wieder eine Rolle.

01:13:43: Denn einer von Fitzgeralds Lehrern in Quantico war John Douglas, der sich ja selbst jahrelang am Junibomber die Zähne ausgebissen hat.

01:13:52: Für Gerald liest jetzt jede Analyse, jedes Gutachten, jede Notiz, die John Douglas und andere Ermittler verfasst haben.

01:14:00: Weil John Douglas wird den Fall nicht mehr untersuchen.

01:14:05: Der geht jetzt in Rente.

01:14:08: Und für ihn kommt jetzt James Fitzgerald.

01:14:12: Und James Fitzgerald soll sich mit diesem Fall befassen.

01:14:16: Er wird ein Teil der Unibomb Task Force und er entscheidet sich, vieles anders zu machen als seine Vorgänger.

01:14:24: Weil Fitzgerald liebt Sprache, Kreuzworträtze, Scrabble, Kryptogramme.

01:14:30: All das lässt sein Herz höher schlagen.

01:14:34: Und er vermutet dem Unibomber geht es genauso wie ihm.

01:14:38: Fitzgerald glaubt, dieser Fall lässt sich durch Worte lösen.

01:14:43: Er sagt, ich will meine Zeit und meine Energie nutzen, um mir die Sprache in diesem Fall anzuschauen und herauszufinden, was ich daraus entnehmen kann.

01:14:53: Weil Sprache ist für James und Gerald gleichzusetzen mit Identität.

01:14:57: Sie zeigt, wer wir sind, wer wir kommen und was wir erlebt haben.

01:15:01: Das ist ganz schon revolutionär, weil zu der Zeit hat man das ein bisschen belächelt.

01:15:07: Man hat Sprache nicht wirklich analysiert, sondern man hat sich eher auf die harten Fakten konzentriert.

01:15:12: Man hat das Manuskript z.B.

01:15:14: nach Fingerabdrücken untersucht, aber weniger geschaut, was da drin steht.

01:15:18: Dabei sind sie auch mit dem Rest gar nicht wirklich weit gekommen.

01:15:22: Also irgendwie bleibt ihnen jetzt auch nichts mehr übrig, als dieses Manuskript zu durchforsten, nach Hinweisen, weil Fingerabdrücke oder so konnten sie bisher ja nicht finden.

01:15:32: Ja, und so versucht James Fitzgerald ein Profil, aufgrund der Wörter zu erstellen, die der Unionbomber nutzt.

01:15:39: So ein bisschen wie ihr am Anfang versucht habt, mich aufgrund der Wörter, die ich benutze, zu personalisieren.

01:15:45: Das ist so spannend, was er jetzt da alles rausfindet.

01:15:47: Also das war auch wirklich mit Abstand mein Lieblingsmoment in der Recherche zu die Jägerin, dass man aufgrund von Briefen, aufgrund von Texten einen Menschen durchleuchten kann und herausfinden kann, Wo ist der aufgewachsen?

01:16:03: Was für ein Dialekt hat der?

01:16:04: Wie alt ist die Person, ist die männlich-weiblich?

01:16:09: Was für Sprachfehler sind davorhanden?

01:16:11: Was für grammatikalische Fehler?

01:16:13: Und das gibt so viele Hinweise am Ende.

01:16:16: Und das Einzige, wo man das vielleicht so im eigenen Leben mal so ein bisschen spürt, finde ich, ist manchmal so in dieser Zeit, wo man gerade auch beim Dating oder so noch gechattet hat.

01:16:27: Oder auch in Dating-Apps chattet.

01:16:30: Ich weiß, das kennt bestimmt ganz viele.

01:16:31: Die Wahl der Emojis, so wahnsinnig viel über eine Person aussagt.

01:16:35: Oh mein Gott, nein, er macht den Emoji mit den Affen.

01:16:37: Oh, wie uncool.

01:16:38: Oder was auch immer.

01:16:39: Das ist uncool, das mache ich immer.

01:16:41: Also, so Sprache, wie man auch Gesten in Wörtern oder in Buchstaben oder auch in Emojis ausdrückt, sagt ja auch schon voll viel über eine Person aus.

01:16:50: Also, ich würde immer meine Mutter erkennen, allein in der Art und Weise, welche Emojis da benutzt werden.

01:16:55: Und mein Vater auch, indem er nie Emojis benutzt, ist es einfach so ... Und das ist aber so krass, jetzt zu sehen, dass das einfach als Täterprofil dienen kann.

01:17:06: Also der Junibomber hat zwar im Mannus keine Emojis verwendet.

01:17:10: Das habe ich mir schon gedacht.

01:17:11: Aber Fitzgerald fallen jetzt sofort andere Sachen auf.

01:17:14: Der Junibomber will unbedingt klug wirken, gebildet.

01:17:18: Er muss einen Uni-Abschluss haben, vielleicht sogar ein PhD, um so wissenschaftlich zu schreiben, wie er es tut.

01:17:25: Und dann sind sie da.

01:17:26: Die Auffälligkeiten.

01:17:33: Das bedeutet auf einen älteren Verfasser hin.

01:17:45: Und das ist auch schon eine große Erkenntnis, weil im Gegensatz zu Fitzgerald haben frühere Profiler den Unibomber für einen zwanzigjährigen Studenten gehalten.

01:17:54: Und jetzt sagt Fitzgerald.

01:17:56: Das kommt gar nicht hin, weil der schreibt nicht wie ein zwanzigjähriger Student.

01:18:01: Für Gerald schad sich jetzt aber nicht nur an was im Manifest steht, sondern auch was nicht darin steht.

01:18:08: Der Junibomber schreibt nichts über seine Frau, über Kinder oder über Freunde.

01:18:14: Der Mann, der die Bomben baut, hat eindeutig auch keinen Computer.

01:18:20: Für Gerald schlussfolgert jetzt, der Täter lebt abgeschnitten von der Gesellschaft.

01:18:25: Alleine.

01:18:29: Und dann stößt für Gerald noch auf etwas Besonderes.

01:18:33: Im Paragraf ... Was die negativen Folgen der Abschaffung der Industriegesellschaft angeht, nun, dann kann ich alles haben.

01:18:45: Um etwas zu gewinnen, muss man etwas anderes opfern.

01:18:49: Oder, wie das Sprichwort auf Englisch heißt, you can't eat your cake and have it too.

01:18:55: Normalerweise sagt man, You can't have your cake and eat it too.

01:19:00: Der Unibomber verdreht es.

01:19:03: Ein kleiner, aber einzigartiger Sprachfehler.

01:19:08: Fitzgerald, der sammelt jetzt all diese sprachlichen Besonderheiten und erstellt so ein sprachliches Profil.

01:19:15: Einzigartig wie ein Fingerabdruck.

01:19:18: Den muss jetzt allerdings noch jemand zuordnen.

01:19:22: Deswegen empfiehlt Fitzgerald dem FBI veröffentlicht das Manuskript.

01:19:27: und fordert die Bevölkerung dazu auf, es zu lesen und zu schauen, ob sie in der Sprache jemanden wiedererkennen.

01:19:34: Und das FBI folgt seinem Rat.

01:19:37: Am neunzehnten September, veröffentlichen die New York Times und die Washington Post in Absprache mit dem FBI und dem Justizministerium das Manifest.

01:19:47: Eine Person, die das Manifest lesen wird, ist Linda Patrick.

01:19:50: Sie sitzt gerade am Küchentisch.

01:19:52: In der Fernseher läuft und darin berichtet ein Nachrichtensprecher über das Junibombermanifest.

01:19:57: Linda interessiert sich schon seit Jahren für den Fall.

01:20:01: Doch je mehr sie in den Nachrichten über dieses Manifest mitbekommt, desto größer wird ihr ungutes Gefühl.

01:20:08: Was darin stehen soll, die Gedanken über den technischen Fortschritt und der Untergang der Menschheit, all das erinnert sie in die Briefe, die sie oft liest.

01:20:17: Briefe, die an ihren Ehemann David adressiert sind.

01:20:20: Geschrieben von seinem Bruder Ted.

01:20:23: Linda und David sprechen nur selten über Ted, den Einsiedler.

01:20:28: Er ist ein heikles Thema bei ihnen zu Hause.

01:20:32: David, der liebt seinen großen Bruder abgöttisch.

01:20:35: Egal wie Wür, beleidigend oder auch zumindest für Linda, komisch Tetsbriefe sind, David verteidigt seinen Bruder immer.

01:20:45: Linda käme Tetsbriefen, die eigentlich mehr theoretische Abhandlungen sind, nichts anfangen.

01:20:50: Er äußert die Überzeugung, dass der technische Fortschritt die Freiheit der Menschen zerstöre und zu einer totalitären Kontrolle durch industrielle Systeme führe.

01:21:00: Er wandt davor, dass Technologie den Menschen entfremdet und langfristig seine Selbstbestimmung untergrabe.

01:21:07: Eins zu eins, wie der unbekannte Bombenleger es in seinem Manifest schreibt.

01:21:12: Okay,

01:21:13: das sind ja alles Sätze, die kennen wir komplett schon aus dem Manifest.

01:21:18: Ja, und Linda, der macht das Sorgen.

01:21:21: Als David jetzt bemerkt, dass seiner Frau etwas auf dem Herzen liegt, bittet er sie mit der Sprache rauszurücken.

01:21:27: Also sagt Linda sie ihm.

01:21:30: Vielleicht ist dein Bruder ja der Junibomber.

01:21:33: David schüttelt in näher gesting Kopf.

01:21:36: Aber einmal ausgesprochen lässt Linda nicht mehr locker.

01:21:39: Um David zu beweisen, dass an ihm Verdacht etwas dran ist, pittet sie ihnen am nächsten Morgen eine Zeitung mit dem Manifest zu besorgen.

01:21:46: David fährt mehrere Läden ab.

01:21:49: Aber die Zeitungen sind überall ausverkauft.

01:21:53: Gemeinsam gehen sie in die Bibliothek.

01:21:55: Doch aus den Exemplaren wurde das Manifest herausgetrennt.

01:21:59: David möchte schon nach Hause fahren, als Linda den Computer in der Ecke bemerkt.

01:22:04: Es gibt auch neuerdings dieses Internet, in dem man auch ganz viel nachlesen kann.

01:22:09: Und so quetschen sich die beiden auf zwei zu kleinen Stühlen nebeneinander und finden das Manifest tatsächlich online.

01:22:17: Auch Linda bemerkt die Ironie daran.

01:22:19: dass sie ausgerechnet ein Anti-Technologie-Manifest auf dieser nagelneuen Technologie lesen.

01:22:25: Ja, also wenn man bedenkt, dass das vielleicht jetzt zur Aufklärung dieses Falts führen könnte, ist das schon wirklich sehr ironisch.

01:22:31: Während sie jetzt das Manifest lesen, legt Linda immer wieder zu David und sie beobachtet, wie ihm die Kinnlade herunterfällt.

01:22:40: Er erkennt einige Formulierungen wieder.

01:22:42: In dem Manifest steht zum Beispiel die Zeile Es wäre besser, das ganze stinkende System abzuschaffen und die Konsequenzen zu tragen.

01:22:51: Das erinnert David an den letzten Brief, den er vor wenigen Jahren von Ted bekommen hatte.

01:22:56: Ich muss wissen, dass jedes einzelne Band, das mich mit dieser stinkenden Familie verbindet, für immer gekappt ist.

01:23:04: Diese Formulierung.

01:23:06: Das klingt alles wie sein Bruder.

01:23:08: Ted.

01:23:10: Ted Kaszinski stand eigentlich die Welt offen.

01:23:14: Denn Ted hat nirgendwo anders studiert als an der Elite-Universität Harvard.

01:23:19: Zwischen roten Backsteingebäuden von e-Feuer umrankten Mauern und mit unendlich vielen Büchern bestückten Bibliotheken liegt hier der Campus, auf dem seit bald vierhundert Jahren geforscht und gelehrt wird.

01:23:32: Harvard steht wie kaum eine andere Institution für Wissen, Einfluss, Elite.

01:23:37: Und ein bisschen grüßen wir.

01:23:40: Diese heiligen Hallen des Lehrens und Lehrens betritt TET.

01:23:46: Es ist erst sechzehn Jahre alt, viel jünger als die anderen Ständen.

01:23:51: Er hat bereits seinen High School Abschluss gemacht, weil er zwei Klassen übersprungen hat.

01:23:55: Jetzt ist er der jüngste Student in der Geschichte der Elite Uni.

01:23:59: Er hat einen klaren Blick und ein breites, aber unsicheres Lächeln.

01:24:04: Er hat leicht abstehende Ohren und seine braunen Haare sind mit viel Gehl ganz im Stil der Zeit von Elvis Presley in Form gebracht.

01:24:12: Er trägt einen nagelneuen Anzug, den ihm seine Eltern kurz vor der Abreise geschenkt haben.

01:24:17: Der steht ihm zwar gut, kommt aber durch seine unsichere Körperhaltung nicht ganz zur Geltung.

01:24:22: Petzeltern ist schon früh aufgefallen, dass ihr Sohn klug ist.

01:24:26: Sehr klug.

01:24:27: Klüger als andere Kinder in seinem Alter.

01:24:30: Er war zwar sehr introvertiert, aber hochkonzentriert und konnte komplexe Aufgaben schneller lösen als gleiche Alträge.

01:24:37: Er liebt Mathematik sogar so sehr, dass sein Lieblingsbuch als Kind romping through Mathematics ist.

01:24:43: Das ist so spannend, dass sein Leben so gestartet ist und er eigentlich so viel Voraussetzungen hat dafür, dass er eigentlich was richtig Gutes bewirken kann.

01:24:54: Als Tzehnjahr alt ist, schicken ihn seine Eltern zu einem IQ-Test.

01:24:58: um herauszufinden, ob er hochbegabt sein könnte.

01:25:01: Hochbegabt ist man ab einem IQ-Wert von hundertdreißig und bei TED wird ein IQ von hundertsechzig festgestellt.

01:25:11: Wahnsinn!

01:25:13: Mal ganz kurz zum Vergleich.

01:25:15: Bekannte Genies wie Albert Einstein oder Isaac Newton sollen ein IQ von hundertsechzig gehabt haben.

01:25:22: Also, damit wäre er klüger als Albert Einstein.

01:25:24: Ja, also ihm steht die Welt offen.

01:25:26: Ja, und seine ganze Familie, die ist natürlich damals vor Stolz fast geplatzt.

01:25:30: Für sein Vater, der als Schaumstoffingenieur in der Verpackungsindustrie arbeitet, sind akademischer Erfolg und Intelligenz das größte.

01:25:39: Etwas, das er sich für seinen Sohn wünscht.

01:25:42: Tetz' Mutter sorgt sich manchmal hingegen um ihren Sohn, will aber auch sein Talent fördern.

01:25:48: Für Tetz' sieben Jahre jüngeren Bruder David ist Tetz Zitat der beste Mensch der Welt.

01:25:54: Und alle, die an seiner Intelligenz und Besonderheit seines Bruders zweifeln, bekommen es mit ihm zu tun.

01:26:00: Das Wunderkind Tetz ist allerdings von klein auf kein leichter Charakter.

01:26:05: Heute würde man ihm wahrscheinlich eine Form von Autismus diagnostizieren, das wurde damals aber nicht erkannt.

01:26:12: Er tut sich schwer im Umgang mit anderen Menschen und lädt so gut wie nie Freunde ein.

01:26:17: Er soll sehr unordentlich sein.

01:26:19: und soll immer ein bisschen nach abgestandener Milch gerochen haben.

01:26:23: Oh Gott,

01:26:24: das klingt aber auch gemein.

01:26:27: Ja, das wurde ihm aber auch einfach viel nachgesagt.

01:26:30: Also der wurde auch viel gemobbt von den Kindern.

01:26:34: Kett überspringt zwei Klassen und ist damit in der Schule auch einfach immer der Jüngste.

01:26:39: Er gehört nie dazu und wird von seinen Mitschülern fertig gemacht.

01:26:44: Seine Mutter sagt dem jüngerem Bruder David immer wieder, er soll auf Ted aufpassen und immer für ihn da sein.

01:26:50: Gibt Ted niemals auf, das ist, wo vorher meisten Angst hat, sagt sie ihm.

01:26:56: Ted fühlt sich also immer als Außenseiter.

01:26:59: Als würde er nicht wirklich in diese Welt passen.

01:27:02: Und das wird auch nicht besser in Harvard.

01:27:05: Immer noch ist er der Jüngste und die anderen Studenten schauen auf ihn herab.

01:27:10: Mit einem großen Lederkoffer in der Hand ist Ted von seinem Zuhause südlich von Chicago nach Boston gereist.

01:27:16: In Harvard zu studieren, das ermöglicht ihn ein Stipendium.

01:27:19: seine Kombinationen beäugen den jungen Studenten, der so gar nicht aussieht wie sie.

01:27:25: Das Mobbing geht direkt weiter.

01:27:27: Die Rich Kids lachen Ted aus und gehen ihm aus dem Weg.

01:27:30: Es sind übrigens auch viele Menschen dabei, die in linken Verbindungen in Harvard sind, wo man auch raus schließen könnte, dass sich da so ein bisschen seinen Hass gegen die Linken gebildet hat.

01:27:40: Ich find eh voll spannend, wie ganz viele der Motive, die wir später dann jetzt in den Briefen gesehen haben, hier schon sich so auftonen und bilden.

01:27:49: Also das Gefühl von Isolation ausgeschlossen werden, was auch eigentlich so traurig ist, weil der Schule irgendwie hochintelligent zu sein und nicht dazuzugehören, weil man durch den Klassen überspringen kann.

01:28:04: Das wird man ja dann hoffen, behebt sich spätestens in der Uni, wo es vielleicht auch gleiche Nerds gibt, wo alle sich mit Mathematik auskennen, weil sie alle an einer krassen Uni studieren und so einen speziellen Studiengang gewählt haben.

01:28:17: Aber auch da findet er einfach keine Freunde.

01:28:19: Und das ist so traurig, dass jemand, der einfach anders ist und sehr intelligent ist und sehr besonders ist, genau das irgendwie nicht findet, was ihm gut tun würde.

01:28:31: Ja, und einen Punkt, den ich auch noch sehr spannend finde, was in meiner Meinung nach bestimmt geprägt hat, ist etwas, was im ersten Semester passiert.

01:28:40: Dort möchte sich Ted etwas dazu verdienen.

01:28:43: Also meldet er sich bei einer Studie der Soziologiefakultät an.

01:28:47: Dafür schreibt er einen Aufsatz über seine Weltanschauung, moralische Überzeugung und Werte.

01:28:53: Darüber soll er in der Studie mit anderen Teilnehmern diskutieren.

01:28:57: Aber als Ted das sperrlich eingerichtete Zimmer mit einem Spiegel an der Wand, einem Tisch mit zwei Stühlen und einem Tonbandgerät betritt, ist er ziemlich verwundert.

01:29:07: Die Neonröhre an der Decke flackert.

01:29:10: Es hat fast ein bisschen etwas von einem Verhörraum.

01:29:13: Ein anderer, älterer Student betritt den Raum und setzt sich jetzt ihm gegenüber.

01:29:19: Eigentlich sollten sie jetzt über ihre Aufsätze diskutieren.

01:29:23: Aber Ted merkt schnell, sein Gegenüber hat überhaupt kein Interesse an einer Diskussion.

01:29:29: Stattdessen macht er sich über Tets Ansichten lustig.

01:29:32: Alles was Ted sagt, kommentiert er abschätzig und degradiert ihn aufs Übelste.

01:29:38: Was Ted nicht weiß, er hat sich für eine Persönlichkeitsstudie des berüchtigten Professors Henry A. Murray angemeldet.

01:29:48: Der hatte zum Ende des Zweiten Weltkrieges, also fünfzehn Jahre zuvor, Spione ausgebildet und arbeitet mit der CIA zusammen.

01:29:56: Dieser Studie möchte der Professor herausfinden, wie sehr man eine Person mit Worten brechen kann.

01:30:03: Er möchte beweisen, dass man Menschen in einem Verhör komplett zerstören und danach wieder so aufbauen kann, damit man die Informationen bekommen, die man haben möchte.

01:30:13: Eine grausame Studie, in der überhaupt kein Wert darauf gelegt wird, dass die Teilnehmer offensichtlich traumatisiert werden.

01:30:20: Unter anderem soll den Teilnehmern auch LSD verabreicht worden sein, um die Gehirnwäsche durchzuführen.

01:30:25: Oh mein

01:30:26: Gott!

01:30:26: Und er wusste nicht, dass er in so einer Studie gefangen ist.

01:30:29: Er dachte einfach, er meldet sich dafür was anderes an.

01:30:31: Zumindest am Anfang ist es auch unglaublich, dass sie das einfach mit Studenten an der Harvard-Universität durchgeführt haben oder an jeglicher Universität.

01:30:41: Ich glaube, die wollten ganz bewusst sehr kluge Menschen haben, damit er zeigt, man kann wirklich jeden brechen.

01:30:46: Man weiß jetzt nicht, ob Ted auch LSD bekommen hat.

01:30:50: Dass man das nicht weiß, liegt daran, dass die Aufzeichnungen dieser Studie bis heute unter Verschluss der Universität Harvard stehen.

01:30:56: Also bis heute weiß man nicht genau, was in dieser Studie passiert ist.

01:31:00: Aber was wir mit Sicherheit wissen, ist, Ted nimmt wöchentlich Teil an Hundertfünfzig Sitzungen über mehr als Leo Haltig fest, Drei Jahre hinweg.

01:31:11: Oh mein Gott.

01:31:12: Wahrscheinlich war er irgendwie zu stolz, um sich unterkriegen zu lassen.

01:31:16: Aber er wurde halt drei Jahre lang immer wieder fertig gemacht.

01:31:20: Für alles, was er geschrieben hat, erster reingegangen.

01:31:22: Jemand anders hat sich ihm gegenüber gesetzt und hat einfach nur gesagt, dass alles dumm ist, was er macht.

01:31:28: Und also das Ziel dieser Studie, an der er drei Jahre teilgenommen hat, war, ihn zu brechen.

01:31:35: Da, fuck, das klingt wie so Antitherapie.

01:31:38: Man geht in Therapie oder irgendwelche Coachings, um sein Selbstwert aufzubauen oder Probleme zu lösen.

01:31:43: Und das klingt wie so das komplette Antiprogramm von Therapie.

01:31:49: Das ist ja eigentlich psychische Manipulation, wenn er das alles so erlebt hat.

01:31:53: Ja, und ich musste ... Immer wieder an diese Studiedenken, während ich das Manifest gelesen habe, weil ich erinnere euch nochmal an die Wörter, die Ted immer wieder verwendet hat.

01:32:05: Gefühl von Zwang und Unmacht, Gefühl der Minderwertigkeit, Netz von Regeln und Vorschriften, frustriert, gedemütig, bütend, Stress und Frustration.

01:32:14: Also es wurde auch viel gesagt, dass die Studiedame gar nichts zu tun hatte, aber ich, also... Das muss ja sein Hass auf die Welt so enorm gefüttert haben.

01:32:23: Ich finde,

01:32:23: das erklärt, warum die ersten Bomben auch an Universitäten geschickt wurden.

01:32:28: Ich habe mich ja gefragt, warum Universitäten, weil da wird ja erst mal alles gelehrt, auch was, was jetzt nicht unbedingt mit reiner Technologie zu tun hat, dass er die Bomben an Fluggesellschaften schickt oder an Computerverkäufer.

01:32:41: Das ist ja noch seiner Ideologie entsprechend.

01:32:45: Aber Universitäten fand ich schon so ein bisschen breit gefächert.

01:32:48: Und ich finde, es passt aber dann dazu, dass er da einfach eine ganz traumatisierende Zeit hatte.

01:32:53: Und er hat ja auch von Grache Gedanken gesprochen in einem Tagebucheintrag.

01:32:56: Ja, und das erklärt vor allem auch eine Bombe, die an den Psychologieprofessor.

01:33:00: Weil es waren Psychologie-Experimente.

01:33:03: Also, Murray war ein Psychologie-Professor.

01:33:06: Aber

01:33:06: warum hat er es dann nicht direkt an Murray geschickt?

01:33:09: Ich glaube, vielleicht wäre ihm das zu auffällig gewesen.

01:33:12: Vielleicht hat er sich das auch nicht getraut.

01:33:15: Wer weiß?

01:33:17: Mit zwanzig Jahren macht Ted seinen Mathematikabschluss in Harwood.

01:33:20: Wechselt danach Michigan für den Doktor.

01:33:23: Danach geht es nach Kalifornien, um dort als jüngster Assistenzprofessor aller Zeit zu arbeiten.

01:33:29: Aber die Lehre und Interaktion mit den Studenten sind nichts für ihn.

01:33:33: Nur die wenigen, die ebenfalls sehr intelligent oder extrem ambitioniert sind, kommen einigermaßen mit ihm klar.

01:33:40: Allen anderen begegnet er mit Hass.

01:33:42: weil sie ihm seine Zeit stehlen und er seine Energie nicht mit ihm verschwenden möchte.

01:33:48: Am liebsten würde er sich die ganze Zeit mit Theorie und Formeln beschäftigen.

01:33:53: Ted träumt jetzt schlecht und hat immer wieder Wutausbrüche.

01:33:56: Freiwillig geht er zum Unipsychologen.

01:33:59: Doch bei der Diagnostik wird Ted wütend.

01:34:02: Er hat das Gefühl, der Psychologe möchte ihm einreden, dass er krank ist.

01:34:06: Und er denkt, er würde seine Gedanken manipulieren wollen.

01:34:09: Auch beim Dating klappt nichts für Ted.

01:34:11: Die meisten Frauen finden ihn komisch und er ist geknickt, dass sie ihn immer wieder nach ein paar Dates abservieren.

01:34:18: Mit siebenundzwanzig Jahren kündigt Ted völlig überraschend fristlos seine Stelle.

01:34:24: Er erklärt, die Mathematik war für ihn ein Spiel und er hat keine Lust sein Leben lang nur ein Spiel zu spielen.

01:34:29: Stattdessen beschließt er sich eine Auszeit zu nehmen, nicht von der Universität, sondern auch um, Zitat, den kollektiven Durcheinander der modernen Welt zu entfliehen.

01:34:39: Gemeinsam mit seinem kleinen Bruder David, der gerade seinen Bachelor in Literaturwissenschaften in New York gemacht hat, zieht er nach Montana.

01:34:46: Sie kaufen sich ein kleines Grundstück in einem abgelegenen Wald, fast zwanzig Kilometer vom nächsten Ort entfernt.

01:34:53: Ted liebt es mit seinem Bruder in der Abgeschiedenheit zu leben.

01:34:56: Von David hat er sich schon immer verstanden gefühlt.

01:34:59: Sein kleiner Bruder ist für ihn der wichtigste Mensch.

01:35:02: David beschreibt ihre Dynamik so.

01:35:05: Man konnte den Unterschied zwischen uns mit der rechten und linken Gehirnhälfte vergleichen.

01:35:09: Ted war hyperanalystisch.

01:35:11: Es ist überraschend, dass er die Technologie so ablehnte, da seine Denkweise sehr wissenschaftlich und sehr binär war.

01:35:18: Doch nach einiger Zeit gefällt David die Isolation nicht mehr.

01:35:23: Er möchte mehr vom Leben als nur die Natur und sehen sich nach sozialen Kontakten.

01:35:28: Überlässt Ted das Grundstück und zieht zurück nach Chicago.

01:35:31: Ted bleibt im Wald.

01:35:33: Er baut sich eine Nuzehn Quadratmeter große Hütte aus roten Brettern.

01:35:37: mit einem einfachen Dach, zwei kleine Fenstern und einem Holzofen.

01:35:41: Er verzichtet komplett auf Strom und fließendes Wasser.

01:35:44: Diese Hütte bleibt fünfundzwanzig Jahre lang sein zu Hause.

01:35:48: Ted wird zum Selbstversorger und ernährt sich hauptsächlich von Pflanzen und Kaninchen oder Hasen, die er fängt.

01:35:56: Oft ist er mehrere Tage auf Wanderung, durch, wie er sagt, seinen Wald.

01:36:02: Die zwei schlaufen seinen Schlafsack, hat er sich wie ein Rucksack aufgesetzt.

01:36:06: Das Tuch, das er sich an seine Basebohrmütze genäht hat, schützt sein Nacken vor der Sonne.

01:36:12: Über den Nacken trägt er ein dünnes Seil, an dessen Enden er je eine Wasser und eine Ölflasche geknotet hat.

01:36:19: Unter dem Arm klemmt eines seiner Gewehre.

01:36:22: Einmal entdeckt er eine Hütte, die gerade zum Ferienhaus umgebaut wird.

01:36:27: In einer Nacht- und Nebeaktion bricht Het jetzt dort ein und schlägt alles kurz und klein.

01:36:34: Die Einrichtung, die Fensterscheiben und zuletzt verrichtet er sein Geschäft in der Hütte.

01:36:42: Den Wunsch, ähnlich wie Ted, einfach dein stressiges Großstadtleben zu verlassen, dir so eine süße Hütte zu suchen.

01:36:51: im Wald, machst du alles zurecht, renovierst dir das schön, pflanzt sogar noch ein paar Kräuter an und so und dann kommst du das nächste Mal vorbei und öffnest deine Hütte, in der du dich freust, das ganze Wochenende verbringen zu können und dann findest du erstmal so einen stinkenden Haufen Kacke.

01:37:09: Von jemandem.

01:37:11: Der einfach keinen Bock hatte, dass du da hinkommst.

01:37:14: Es

01:37:14: ist so geil, weil diese Leute ja wirklich auch der Zivilisation entfliehen.

01:37:18: Er sagt halt, die bringen die Zivilisation zu ihm und den technischen Fortschritt.

01:37:23: Aber eigentlich sind die ja so, oh, die Natur voll schön.

01:37:25: Und Tett ist so, das ist mein Wald!

01:37:28: Ja, und das zeigt auch schon wieder so ein bisschen Tets Charakter, weil die könnten sie auch genau andersrum sagen.

01:37:35: Ey, wir dachten, wir haben hier voll den schönen Wald.

01:37:37: und dann ist da so einer, der psychopathisch unsere Hütte zerschlägt, als wenn es sein Wald wäre.

01:37:43: Also

01:37:43: dieser Anspruch auf die ganze Gegend ist auch ein bisschen drüber.

01:37:50: Und das ist bei Wald noch nicht alles.

01:37:52: Ein anderes Wahl entdeckt er auf einer Waldlichtung ein paar Baumaschinen und kurzerhand kippt da jetzt Wasser in die Tanks, was dazu führt, dass die Motoren kaputt gehen, wenn sie das nächste Mal angemacht werden.

01:38:04: Ted hasst den technologischen Fortschritt.

01:38:07: Jedes Flugzeug, das über sein Wald fliegt, bringt ihn wieder zur Weißglut.

01:38:12: Ein Gedanke verfestigt sich immer stärker an ihm.

01:38:17: Technologie wird der Untergang der Welt sein.

01:38:20: Und er muss etwas dagegen unternehmen.

01:38:23: Er geht in die Bibliothek des nächsten Ortes und liest alles, was er finden kann, zum Bau einer Bombe.

01:38:30: Er besorgt sich Materialien, tifftet Stunden und tagelang in seine Hütte.

01:38:34: Also, wo ich auch wieder so ein bisschen so eine kleine Doppelmoral bei Ted spüre, ist die Tatsache, dass er ja die Technik als größte Bedrohung für die Menschheit anprangert.

01:38:44: Gleichzeitig nutzt er ja auch technische Mittel, um halt diese Bomben zu bauen.

01:38:50: Es ist ja am Anfang zumindest die Bomben ja noch sehr rudimentär.

01:38:54: Aber die altmodische Art und Weise zu töten, wäre natürlich gewesen.

01:38:58: persönlich durchzuführen.

01:38:59: Es gibt bei Ted eh so ein paar Sachen, die ein bisschen doppelme Reisen.

01:39:02: Und

01:39:03: dann geht er auch an eine Bibliothek, also er bombt sonst Onis weg, weil sie den Fortschritt für ihn symbolisieren.

01:39:11: Gleichzeitig geht er aber an eine Bibliothek im ähnlichen Ort der Wissenschaft, um sich da irgendwie technisches Verständnis zu holen, wie er halt seine Bomben perfektionieren kann.

01:39:20: Also Bomben gab es auch nicht im fünften Jahrhundert.

01:39:22: Da hätte es so jagen gehen müssen.

01:39:24: Also

01:39:24: er ist ja vor allem gegen die Wissenschaft, weil ... deren Arroganz nicht mag, was daran liegt, dass die halt seine Schriften nicht veröffentlichen wollten.

01:39:33: Das ist, glaube ich, so sein Hauptpunkt gegen die Wissenschaft.

01:39:35: Die Bibliothek machte er sehr gerne.

01:39:37: Aber es gibt tatsächlich ein paar Sachen, wo so eine kleine Doppelmoral da ist.

01:39:42: Ich finde zum Beispiel so geil, dass Ted immer sagt, er lebt komplett ohne die Zivilisation.

01:39:47: Er hat sich aber seine Hütte und auch sein Überleben zum Teil finanziert durch das Geld seiner Eltern.

01:39:53: Den hat er nämlich immer wieder geschrieben und hat gesagt, hey, ich vermisse euch, ich brauchte irgendwie ein bisschen Geld.

01:40:01: Dann haben die ihm Geld gegeben und danach hat er sie wieder beschimpft.

01:40:05: Also er hat den Bau seiner Hütte zum Teil auch durch das Geld seiner Eltern finanziert oder sein Leben danach.

01:40:13: Und so ganz ohne die Zivilisation ging das also auch nicht.

01:40:17: Klar, das ist auch, was er im Manuskript sagt, dass wir jetzt in einer Welt sind, wo man den technologischen Fortschritt einfach braucht und genau das das Schlimme ist, dass es gar nicht mehr ohne geht.

01:40:28: Aber ich finde, das ist auch so ein bisschen doppelmoral bei ihm, dass er sich da... Also, ich hab mal anderen Podcasts gehört, einen amerikanischen, die waren ein bisschen extremer.

01:40:39: Die haben ihn als Trust Front Baby bezeichnet.

01:40:43: Gut, weil wahrscheinlich die Jobs, die die Eltern ausüben, auch nicht zu seiner Vorstellung passen von irgendwie guter Gesellschaft.

01:40:52: Also, das sind alles so ein paar Sachen, die zumindest ich auch ein bisschen widersprüchlich finde.

01:40:57: Und dann, am twenty-fünfzehsten Mai, neunzehnhundert und siebzig, verschickt Ted die erste Bombe.

01:41:03: In seiner Hütte im Wald beginnt halt jetzt auch Gedichte zu schreiben.

01:41:07: Zu dieser Zeit arbeitet er übrigens auch nebenbei, weil er dringend Geld braucht.

01:41:11: Und das tut er in der gleichen Fabrik wie sein Bruder David.

01:41:16: Erst mal jetzt.

01:41:16: er arbeitet dann tatsächlich auch wieder in der Fabrik.

01:41:20: Also er sagt ja, der technologische Fortschritt hat dazu geführt, dass wir diesen Muster nachgehen müssen.

01:41:26: Da hat er vielleicht auch in einer gewissen Art und Weise recht.

01:41:29: Was er hier jetzt aber macht, finde ich richtig, richtig krass.

01:41:34: Weil Ted hat eine Frau, mit der er gerne ausgehen möchte, als die ihn dann aber ablehnt, klebt er überall an die Wände der Fabrik ellenlanger unverschämte beleidigende Reime über diese Frau.

01:41:49: Und er fängt an sie zu belästigen, er plant sogar diese Frau zu töten, Also er hat sich einen kompletten Plan gemacht, möchte ihm Auto auflauern und sie umbringen, einfach nur weil sie ihn abgelehnt hat.

01:42:03: Also da sehen wir auch, dass Ted nicht nur töten wollte, um jetzt die Welt zu verändern, sondern er hatte auch diese Mordfantasien, einfach weil eine Frau ihn nicht daten wollte.

01:42:14: Und als sie ihn dann nicht gedatet hat, hat er angefangen, überall beleidigende Reime über sie aufzuhängen.

01:42:22: Es hat mich so ein bisschen an unserer Andrew Tate Folge erinnert, weil er wie so ein Insel gefühlt ist, der total ausrastet, nur weil eine Frau nichts von ihm will und dann gibt er ihr die Schuld.

01:42:35: Ja, also wahrscheinlich wird der auch gerade auf X unterwegs und würde be Andrew Tate ein Gift posten, wo er applaudiert oder

01:42:43: so.

01:42:44: Ja, heutigen Zeit vielleicht.

01:42:45: Das

01:42:45: passt schon sehr zu dem Vibe.

01:42:46: Ja.

01:42:47: Und es passt auch einfach zu seinem Narzissmus.

01:42:51: Also beleidigt sein oder noch schlimmer, Gewaltfantasien haben und auch übergrifflich werden.

01:42:56: Also das ist eine komplette Grenzüberschreitung, auch diese Gedichte aufzuhängen.

01:43:01: Also das geht ja schon in Richtung Verleumdung.

01:43:03: Stocking eigentlich auch schon.

01:43:04: Ja, er hat es ja auch gestockt.

01:43:06: Also er wird kriminell, weil er nicht seinen Willen bekommt.

01:43:09: Und ich finde, diese kleinen Gesten an ihm sprechen für so viel mehr.

01:43:14: Und dann kann doch jemand auch nicht erwarten, wenn er einigen Menschen sowas antut, dass dann andere Menschen wiederum auf seine wissenschaftlichen Ideen

01:43:22: achten.

01:43:23: Naja, es zeigt auf jeden Fall auch seine Ansichten zu Frauen, die man ja auch teilweise aus dem Manifest dann rauslesen kann.

01:43:31: Jatets Gedanken in seinem Manifest sind ja auch sehr antifeministisch und frauenfeindlich.

01:43:36: Zumindest das, was du uns auch schon vorgelesen hast.

01:43:38: Genau.

01:43:39: Am Ende traut sich Ted aber nicht, dieser Frau aufzulauern.

01:43:43: Und so wird sie zum Glück verschont.

01:43:46: Aber David, der Jatets Vorgesetzter ist, Der kriegt das mit zumindest die ganzen Reime und er beschließt jetzt sein Bruder wegen seines Verhaltens zu entlassen.

01:43:57: Das ist etwas, was David natürlich extrem schwer fällt und Ted auch sehr verletzt.

01:44:02: David ist einer der wenigen Menschen, denen er vertraut.

01:44:07: Ted verschwindet jetzt ohne ein weiteres Wort zu sagen.

01:44:11: Aber David findet Trost darin, dass sein unberechenbarer Bruder niemanden etwas antun kann.

01:44:18: So ganz allein.

01:44:19: in seiner Hütte im Wald von Montana.

01:44:22: Doch jetzt, Jahre später, ließ David das Manifest des Junibombers.

01:44:28: Und da sind all die Parallelen.

01:44:31: Was ist, wenn sein guter Ted doch der Junibomber ist?

01:44:36: Er kann es allerdings nicht zu hundert Prozent sagen, dass dieser Text von Ted ist.

01:44:41: Er sagt sogar, die Chancen stehen eins zu ein tausend, dass er es ist.

01:44:46: Aber trotzdem besteht seine Frau Linda darauf, dass er es dem FBI meldet.

01:44:52: Denn auch wenn die Chance gering ist, ist sie nicht null.

01:44:55: Ja,

01:44:55: ich kann mir vorstellen, dass

01:44:58: er

01:44:58: als jemand, der sein Bruder liebt, das auch nicht wahrhaben möchte.

01:45:02: Das sehen wir in ganz vielen Fällen, auch wenn wir oft mit Angehörigen uns unterhalten, mit Betroffenen.

01:45:08: Da merkt man einfach, dass viele sich in der Verzweiflung an so ein letztes Vögelchen Hoffnung klammern.

01:45:15: Und ... Für außenstehende, für eine trahle Person wirkt das vielleicht manchmal auch total unlogisch, woran die Leute glauben.

01:45:24: Aber wenn man selbst da drinsteckt, dann kann ich mir vorstellen, macht das Gehirn halt diesen Trick mit einem quasi.

01:45:31: Und ich glaube, das Gleiche ist jetzt bei David, der kann natürlich nicht so hundert Prozent einfach sagen, dass er sein Bruder ist.

01:45:38: Aber Linda, die vielleicht weniger attached ist, weniger emotional in der Sache, ist sich dafür sicherer.

01:45:43: Ja, und David, der hadert jetzt mit sich.

01:45:45: Mehrere Tage.

01:45:46: Wenn er nichts tut, könnten weitere Menschen sterben.

01:45:50: Wenn er etwas tut, könnte es sein, dass sein Bruder die Todesstrafe bekommt.

01:45:55: Boah,

01:45:56: das ist natürlich auch krass, ne?

01:45:57: Also, er würde jemanden wirklich, den er liebt, ausliefern.

01:46:01: Und David muss auch immer wieder an die Worte seiner Mutter denken, die zu ihm ja immer gesagt hat, gibt Ted niemals auf, dass es wo vorher am meisten Angst hat.

01:46:12: Und ausgerechnet jetzt wird die Mutter operiert.

01:46:15: David kontaktiert deswegen das FBI erst mal nicht und er fliegt zu seiner Mutter nach Chicago, um ihr beizustehen.

01:46:23: Natürlich lässt ihn aber der Gedanke, dass Ted der Junibomber sein könnte, nicht los.

01:46:29: David durchsucht jetzt das Elternhaus der beiden und findet einige Texte von Ted.

01:46:34: Darunter auch ein Essay aus den frühen Siebzigerjahren, als er gerade frisch in seine Hütte gezogen war.

01:46:41: Der wird erstarrt.

01:46:43: Denn es liest sich wie eine erste, unausgereifte Fassung des Manifest, dass die Zeitung gedruckt haben.

01:46:52: Schweren Herzens entschließt er sich, Kontakt zum FBI aufzunehmen.

01:46:57: In San Francisco vergleicht jetzt FBI-Agent für Gerald die beiden Schriftstücke immer wieder.

01:47:03: und kann es kaum fassen.

01:47:05: Die Ähnlichkeiten sind überall.

01:47:07: Es scheint wirklich wie ein sprachlicher Fingerabdruck, der sich gerade offenbart.

01:47:14: Dazu kommen die Briefe von Ted an seinen Bruder.

01:47:16: Und da sind sie wieder.

01:47:18: Die gleichen Motive, die gleichen Fehler.

01:47:21: Und so kommt Ted Kashins geht zum ersten Mal überhaupt auf die Liste der Verdächtigen.

01:47:26: Nachdem fast zwanzig Jahre lang Universitätsregister nach Initialien abgesucht und Hunderten von Tipps aus der Bevölkerung nachgegangen wurde, ist die natürlich entsprechend lang.

01:47:37: Ted Kirchinski wird die Sage und Schreibe, zwei-tausend-vierhundertsechzehnte Person, die im Univom-Fall näher untersucht wird.

01:47:46: Aber Agent Fitzgerald erkennt schnell die Parallelen.

01:47:50: Über die Ähnlichkeiten von Tets Briefen und seinem Manifest haben wir auch mit dem forensischen Lingoisten Patrick Rodler gesprochen.

01:47:57: Leo, du hast es vorhin schon richtig gesagt.

01:47:59: Er war auch unser Sprachprofiler im Podcast Die Jägerin.

01:48:04: Ich hoffe, den habt ihr schon alle gehört.

01:48:05: Ja,

01:48:05: ich hab mich schon gefragt, wann Patrick hier auftaucht, weil ich erinnere mich auch noch, als wir mit ihm zu seinem Sprachgutachten in Die Jägerin der Staffel gesprochen haben.

01:48:15: Ging es auch kurz um den Juna-Bomber, privat, und er hat davon schon recht viel erzählt, dass er sich da krass reingearbeitet hat.

01:48:23: Und ich meine, er hat sogar gesagt, dass das einer der Fälle war, der ihn zu diesem Beruf gebracht hat.

01:48:31: Dass er den Fall entdeckt hat und so spannend fand, was auch jetzt Fitzgerald oder auch Agent Webb in diesem Fall an Arbeit geleistet haben, dass er für sich entschieden hat, das will er auch machen, beruflich.

01:48:41: Ja, und er erklärt uns jetzt erst mal, was macht diesen Beruf überhaupt aus?

01:48:46: Ich arbeite das Sprachprofiler, das heißt, mein Job ist es, anonyme Autoren anhand ihrer Sprachwahl zu identifizieren.

01:48:52: Ich arbeite also jeden Tag im Endeffekt genau mit solchen anonymen Texten, wie sie auch im Fall von Unabomber vorgekommen sind.

01:48:58: Also Briefe, die versendet werden, wo ein Fake-Name darunter steht oder eben gar keinen Absender und mit denen bewusst Schaden verursacht werden soll beim Empfänger, sei es jetzt durchverläumt und durch Beleidigung.

01:49:11: Das sind so die Standardfälle, mit denen wir es zu tun haben.

01:49:14: Beim Juniorbomber reden wir natürlich von einer ganz anderen Dimension an Taten, die dahinter auch damit verbunden sind.

01:49:19: Diese Bomben, diese Briefsendungen.

01:49:23: Und in diesem Kontext stoßen wir natürlich über den Fall Juniorbomber.

01:49:27: Das ist sozusagen der Paradefall für die forensische Linguistik im Ermittlungseinsatz, also damals beim FBI, eben der erste große Fall, der mithilfe der forensische Linguistik gelöst wurde.

01:49:38: Und somit auch die Geburtsstunde.

01:49:40: der forensischen Linguistik als Ermittlungsmethode, würde ich was sagen.

01:49:43: Wenn man schaut, habe ich eine Chance, über Sprachanalyse, also über die Analyse von Wortwahl, von Satzbau, von Grammatik-Konstruktionen, von bestimmten Fehlermustern in der Zeichensetzung zum Beispiel oder in der Rechtsschreibung, habe ich da Möglichkeiten, den Täterkreis einzugrenzen.

01:49:58: Hier gibt es zwei Ansatzpunkte, entweder wir haben keine Verdächtigen, dann erstellt man Autorenprofil.

01:50:04: Oder Ansatz zwei, wir haben den konkreten Verdächtigen, dann können wir eine vergleichende Sprachanalyse fahren.

01:50:10: Das heißt, wir legen diese anonyme Texte und die Sprachmuster daraus und wir stellen sie direkt gegenüber mit Vergleichstexten von möglichen Verdächtigen.

01:50:20: Und im Fall von Unabomba ist tatsächlich beides zum Einsatz gekommen.

01:50:23: Also wir haben einerseits Ableitungen aus diesen anonymen Briefen, auch aus seinem Manifest.

01:50:29: um den Täterkreis einzugrenzen und wir haben zum späteren Zeitpunkt, als es dann in konkreten Verdacht gab, eben auch diesen Versuch, diese Texte miteinander in Verbindung zu bringen.

01:50:38: Also es gab sehr, sehr deutliche Spuren zum Beispiel, die eben diesen Bildungsgrad nachvollziehbar machen, also das kann man vor allem an der Wortwahl festmachen, kombiniert mit einem sehr komplexen Satzbau zum Beispiel, wo man dann feststellen kann, dass jemand handelt, der erstens sehr intelligent ist.

01:50:57: Und zwar, wenn es auch noch eine sehr hohe Bildung hat.

01:51:00: Patrick erklärt uns, dass es auch noch weitere Hinweise auf die Identität des Täters gibt.

01:51:05: Im Manifest ist ein veralteter Sprachgebrauch sowie Dialekt aus dem Großraum Chicago erkennbar.

01:51:11: Ein konkretes Beispiel des Wortes Clou, also Hinweis, würde man auf Englisch schreiben C-L-U-E.

01:51:18: Das wurde in den Texten Arbeit C-L-E-W geschrieben.

01:51:22: Könnte man im ersten Moment auf einen Fehler hindeuten, passt aber nicht zu dem Rest, was eben sehr intelligente Person ist, der wird zu einem Fehler nicht machen, sondern ist es tatsächlich eine Schreibweise, die man mittlerweile als absolut veraltet betrachten würde, die eine zeitlang sich auch im Archiv der Chicago Tribune, also der örtlichen Zeitung finden lässt.

01:51:44: Also das war wirklich mal eine gebräuchliche Schreibweise dieses Wortes.

01:51:48: Und genau dieses Wort fand es sich eben auch in den Texten.

01:51:51: Und über solche Spuren, die man damit verbindet, versucht man den Täter kreiseinzugrenzen und in dem Fall sehr spezifisch sogar später auf eine Person zu eingrenzen zu können.

01:52:02: Aber muss

01:52:03: auch sagen, einsprachliches Merkball allein reicht nicht aus, um einen Täter zu identifizieren.

01:52:10: Patrick erklärt uns... Das ist eben eine idiomatische Gemeinsamkeit zwischen diesen Textgruppen, die man als Hinweis deuten würde, dass man es hier mit einem und demselben Auto zu

01:52:19: tun hat.

01:52:20: Das ist so spannend, dass man hier wirklich in kleinsten Wörtern schon zwischen Menschen unterscheiden kann.

01:52:26: Also hier einfach in dem Wort Clou so viel ableiten kann auf die Person, auf die Gegend, auf die Zeit.

01:52:35: Und davon gibt es ja ganz viel.

01:52:36: Und das ist halt bei einer sehr intelligenten Person, der wirklich dumme Move gewesen, dass er seine Manifest veröffentlicht hat.

01:52:43: Also ich weiß, es ging ihm darum und es war sein Wunsch.

01:52:47: Aber er hat einfach nicht bedacht, und das war wahrscheinlich in der Zeit auch gar kein Thema, deswegen hat er es auch nicht bedacht, dass er sich damit identifizierbar macht.

01:52:56: Das war quasi der Fehler, der ihn am Ende überführt hat.

01:52:59: Ich weiß auch noch, dass möchte das von Anfang an an diesem Fall so fasziniert hat.

01:53:03: Damals, als ich schon die Serie geguckt hab, die Manhattan-Serie, dass es hier um so einen superklugen Menschen geht.

01:53:11: Also, man muss sagen, der Juno Bomba ist superklug gewesen.

01:53:17: Aber er wird von einem genauso klugen Menschen überführt.

01:53:20: Also James Fitzgerald schafft es halt, diese Muster zu erkennen und stellt ihn am Ende mit seinen eigenen Waffen.

01:53:29: Also mit diesem Manifest.

01:53:30: Und das fand ich schon immer so faszinierend.

01:53:33: Also

01:53:33: er, Fitzgerald bzw.

01:53:35: jetzt auch Patrick Rottler im Nachhinein, können tatsächlich eindeutig Ted Kaczynski aus dem Manifest herauslesen.

01:53:41: Ja, also James Fitzgerald, der sammelt systematisch Sprachmerkmale.

01:53:46: Und er findet sechshundertfünfundzwanzig Vergleiche.

01:53:49: Und die listet er alle in einem fünftigseitigen Bericht auf.

01:53:53: Das ist natürlich

01:53:54: krass.

01:53:54: Und daraus erstellt er ein lingoistisches Profil.

01:53:57: Das ist übrigens das erste Mal, dass das passiert.

01:53:59: Und das zeigt jetzt, Ted Kaszinski ist der Junimommer.

01:54:05: Im FBI wird jetzt noch sehr heftig debattiert, ob ein lingoistisches Profil, das es ja vorher gar nicht gab, wirklich reicht, um den Juniorbomber zu überführen.

01:54:15: Sie haben ja nichts anderes.

01:54:17: Also was soll sie sonst nehmen?

01:54:18: Und dann geht's natürlich in die weitere Beweisaufnahme.

01:54:21: Also dann müssen sie natürlich vernehmen und weitere Sachen rausfinden.

01:54:24: Ja, und es geht jetzt darum, sie brauchen Durchsuchungsbeschluss.

01:54:28: Und normalerweise musst du dafür Beweise vorlegen.

01:54:30: Und dieses lingoistische Profil ist ihr Beweis für einen Durchsuchungsbeschluss.

01:54:35: Und das ist ja auch erstmal die Frage, ob das reicht.

01:54:38: Aber das FBI versucht es.

01:54:40: Und es klappt.

01:54:41: Und damit dient zum ersten Mal in der US-Geschichte Sprache als Beweis-Grundlage für einen Durchsuchungsbeschluss.

01:54:49: Wow.

01:54:49: Am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am Sechsten April, und am.

01:55:10: Er sieht vor Kommen aus, die langen, ungewaschen Haare, türmen sich wie ein Wollknäuel auf seinem Kopf.

01:55:17: Seine Hose ist an vielen Stellen zerrissen und der dunkle Reißverschlusspullover voller Dreck.

01:55:22: Erzählen Sie, als die Männer noch die letzten Meter auf ihn zugehen, Sie seien von einer Mienenfirma, die hier in der Gegend nach Rohstoffen bohren möchte und wollen sich mit ihm über sein Grundstück unterhalten.

01:55:34: Sobald Sie an ihn herantreten, geht es dann aber ganz schnell.

01:55:38: Einer macht einen Ausfallschritt auf ihn zu und hält hätt fest.

01:55:42: Ein anderer ruft so laut, dass die Vögel aus den Bäumen hochfliegen.

01:55:46: FBI, wir haben ein Durchsuchungsbefehl für ihr Grundstück.

01:55:49: Sie tasten ihn ab, legen ihm Handschellen an und er wird abgeführt.

01:55:54: Fast sechzig FBI-Agenten und das ist San Francisco eingeflogene Sondereinsatzkommando bewegen sich jetzt aus ihren Verstecken und sichern die Hütten von außen.

01:56:03: Für Agent Web kommt

01:56:06: nun...

01:56:07: sein ganz großer Moment.

01:56:09: Als einer der dienstältesten Mitglieder der Unibomb Taskforce darf er die Hütte als Erster betreten.

01:56:17: Vorsichtig betritert die Hütte, während der Rest draußen wartet.

01:56:21: Er macht sich große Sorgen.

01:56:23: So akribisch wie der Täter bei seinen Bomben vorgegangen ist und so intelligent wie Ted ist, könnte es schwierig werden, ihm die Taten nachzuweisen.

01:56:32: Ne wenige Sekunden später kommt er wieder heraus und und seine Kollegen erkennt Tränen in seinen Augen.

01:56:38: Sagt Zitat, wir haben ihn.

01:56:41: Das ist der Typ.

01:56:43: Das Innere der Hütte sieht mehr aus wie eine Bombe im Werkstatt als wie ein Wohnort.

01:56:49: Die Regale sind voll mit Chemikalien und in jeder Ecke liegen die Bauteile.

01:56:56: Dazu kommen auch Tetz-Tagebücher und das Originalmanuskript des Manifests.

01:57:02: Scheinbar war sich Tetz sicher.

01:57:04: dass ihn in seiner Isolation niemand finden würde.

01:57:08: Gut, er wurde ja auch jahrelang dort nicht gefunden.

01:57:10: Ich glaube, so im Jahr fünfzehn, sechzehn, siebzehn hat er sich dann schon mal gefragt, ob er ein Genie ist und berechen war.

01:57:20: Ja, und er kann jetzt auch gar nicht glauben, wie hat das FBI ihn nach siebzehn Jahren gefunden?

01:57:26: Woher wussten sie, wer er ist und wo er wohnt?

01:57:30: Die Antwort erhält er kurz darauf in Untersuchungshaft.

01:57:34: Sein kleiner Bruder David hat ihn an das FBI ausgeliefert.

01:57:39: Ted hätte das niemals für möglich gehalten.

01:57:41: Total erstaunt, sagt er, dass es unmöglich.

01:57:44: David liebt mich, das würde er nie tun.

01:57:48: Aber David hat es getan, um andere Menschen vor Teds Taten zu schützen.

01:57:55: In den Tagen nach Teds Verhaftung wird seine Hütte gründlich durchsucht.

01:57:59: Dabei werden der graue Hoodie und die Piloten-Sornbrille des Phantombilds gefunden.

01:58:05: Und einen Alufolie gewickelte Box unter dem Bett.

01:58:09: Eine scharfe und bereits adressierte Bombe.

01:58:13: Als der wird davon erfährt, weiß er.

01:58:16: Er hat das Richtige getan.

01:58:19: Wenige Tage später wird Ted dem Haftricht davor geführt.

01:58:23: Jetzt trägt der orangene Gefängniskleidung, darüber ein grauen Mantel.

01:58:27: Die Haare und der Bart sind gekürzt.

01:58:30: Zwei FBI-Agenten führen ihm mit Handschellen an dem Großaufgebot von Fotografen und Kamerateams aus der ganzen Welt vorbei ins Gerichtsgebäude.

01:58:40: Dabei läuft er mit erhobenem Kopf und macht einen selbstbewussten und überhaupt nicht räumütigen Eindruck.

01:58:46: In der Verhandlung plädiert sein Anwalsteam auf Unzurechnungsfähigkeit, obwohl Ted dagegen ist.

01:58:53: Er möchte, dass seine Überzeugung und Gedanken nicht als die eines Irren abgestempelt werden.

01:59:00: Sein Motiv für seine Taten soll verstanden werden.

01:59:04: Und das geht nur, wenn er für zurechnungsfähig eingestuft wird.

01:59:08: Aber seine Anwälte gehen seinem Wunsch nicht nach.

01:59:11: Sie ziehen wirklich alle Register.

01:59:13: Sie lassen sogar seine Hütte aus dem Wald abtransportieren und in den Gerichtsaal stellen.

01:59:21: Ihre Argumentation ist, dass niemand, der bei Verstand ist, fast twenty-fünf Jahre in so einer kleinen Hütte leben kann.

01:59:30: Ja, das fand ich ganz spannend, weil ich hab mich auch noch damals gefragt, als ich die Serie gesehen hab und dann, ich glaub, es gibt auch noch ein Doku dazu, was denn eigentlich neben seinen sozialen gesellschaftlichen politischen Zielen vielleicht so eine Ursache ist für sein Verhalten und für sein Hass auf die Welt vielleicht auch.

01:59:49: Und du hast es ja auch ein bisschen erklärt durch seine Vergangenheit und das, was er in der Kindheit erfahren hat und in der Uni mit dem Experiment.

01:59:57: Und ich hatte damals auf jeden Fall einiges davon gelesen, dass ein paar Experten oder Gutachter bei ihm eine paranoide Persönlichkeitsstörung diagnostiziert hätten.

02:00:07: Das konnte man dann, glaub ich, nie so richtig bestätigen, auch weil er selber, wie du ja schon grad sagst, das nicht wollte, dass das bestätigt wird, weil er dann ja gefürchtet hätte, dass

02:00:16: sein

02:00:17: Manifest nicht mehr ernst genommen wird.

02:00:19: Ich finde aber die Merkmale, die bei der paranoiden Persönlichkeitsstörung auftreten, sind nicht so weit entfernt von dem, was wir in seiner Biografie gesehen haben.

02:00:29: Also, das ist krasses Misstrauen.

02:00:31: Misstrauen gegenüber der Welt, gegenüber Autoritäten, Hinterfragen von sowas.

02:00:38: Auch ständiges Hinterfragen von Loyalitäten.

02:00:42: Er hat ja auch ständig David hinterfragt oder seine Familie, sobald er eine Freundin hatte, war sein Bruder für ihn nicht mehr der gleiche.

02:00:49: Und Menschen mit diesen Persönlichkeitsmerkmalen findet man auch ganz viel unter Verschwörungstheoretik an.

02:00:56: Das passt ja auch total gut zusammen, dieser Groll auf die Welt und auch so häufig ein sozialer Rückzug.

02:01:01: Das sieht man bei Ted ja auch, die Isolation.

02:01:04: Und das ist das Letzte, was für mich auch sehr eindeutig ist, ein überhöhtes Selbstwertgefühl.

02:01:10: Also selber die Bezeugung haben, die Wahrheit erkannt zu haben.

02:01:14: Und das hatte er ja.

02:01:15: Ja, das ... Führen die Anwälte natürlich auch vor und sie beschaffen sich vierzig Jahre alte Dokumente aus Harvard.

02:01:23: Es sind die wenigen von der Universität freigegebenen Protokolle zur Studie von Prof.

02:01:28: Henry Mouret aus den späten Fünftiger Jahren.

02:01:32: In ihnen ist klar ersichtlich, dass der damals sechzehn Jahre alte Tat über drei Jahre hinweg im Namen der Wissenschaft schikaniert, gemobbt und emotional gebrochen wurde.

02:01:43: Sie argumentieren, dass dies schwere Persönlichkeitsveränderung bei Ted hervorgeufen hat.

02:01:49: Und sie haben Erfolg.

02:01:50: Ted wird zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Chance auf Bewährung verurteilt.

02:01:56: Nicht zum Tod.

02:01:58: Fünfundzwanzig Jahre lang lebt er in Einzelhaft im Hoch-Sicherheitsgefängnis von Colorado.

02:02:04: Am Morgen des zehnten Juni-Zw.A.

02:02:07: wird er leblos in seiner Zelle gefunden.

02:02:10: Er hat sich das Leben genommen.

02:02:11: um seinen diagnostizierten Krebs im Endstadium zuvorzukommen.

02:02:16: Ted Kaszinski wurde Eighty Jahre alt.

02:02:20: Sein Bruder David hat er nie wieder geschrieben.

02:02:24: Oh krass.

02:02:24: David hat aber, und das finde ich so beeindruckend, in den vielen Jahren nach Tetzverurteilung Kontakt zu Menschen und Hinterbliebenen von Petzbomben aufgebaut.

02:02:36: Er hat sich im Tetznamen entschuldigt und pflegt diese Kontakte.

02:02:41: David setzt sich außerdem bis heute gegen die Todesstrafe ein.

02:02:45: Boah, das finde ich so krass, dass er sich immer noch irgendwie auch verantwortlich fühlt für seinen Bruder.

02:02:51: Weil

02:02:51: er tut mir so leid, auch irgendwie.

02:02:54: Ja,

02:02:54: Ted hätte sich entschuldigen müssen und hätte das aufarbeiten müssen, aber dass David das für ihn macht und diese Schuld auch irgendwie auf sich nimmt und sich für sein Bruder entschuldigt und das in seiner Verantwortlichkeit fühlt.

02:03:09: zeigt, dass er seit Kindestagen, seit auch seine Mama ihm das damals gesagt hat, sich weiterhin für seinen Bruder irgendwie verantwortlich fühlt.

02:03:17: Und das muss so eine Last sein.

02:03:19: Ich find's sehr beeindruckend, dass er den Kontakt zu diesen Opfern aufgenommen hat.

02:03:25: Und vielleicht ist da auch irgendeine Verbundenheit.

02:03:27: Es ist natürlich nicht genau das Gleiche, aber wir reden ja oft darüber, dass ... ein Mord nicht nur ein Opfer hinterlässt.

02:03:35: Natürlich werden die Hinterbliebenen auch zu Opfern.

02:03:38: Und manchmal werden auch die Angehörigen der Täter zu Opfern, weil sie mit dieser Schuld ihr ganzes Leben leben müssen.

02:03:46: Und ich finde es aber toll, dass David mit den Hinterbliebenen so stark in Kontakt ist.

02:03:55: Bis heute wird Tetz manifest gelesen.

02:03:58: Es wurde auch mehrfach neu aufgelegt.

02:04:00: Es wird immer wieder zitiert und kursiert bis heute im Netz.

02:04:04: Viele seiner Thesen, zum Beispiel die Kritik an der Überwachung durch Technik, dem Verlust von Freiheit in einer digitalisierten Welt oder der wachsenden Macht, großer Tech-Konzerne, klingen inzwischen fast erschreckend aktuell.

02:04:18: Und ich muss auch sagen, seit dieser Recherche frage ich mich immer öfter, wie sehr kontrolliert mich eigentlich mittlerweile die Technik?

02:04:26: Bäre ich vielleicht glücklicher ohne sie?

02:04:29: Und trotzdem muss ich aber sagen, ich kann euch nur empfehlen, wenn ihr jetzt irgendwie denkt, diese Gedanken sind doch vielleicht gar nicht so schlecht, vielleicht ist dieses Manifest wirklich revolutionär, lest einfach das ganze Manifest.

02:04:46: Denn für mich war darin vor allem auch eins sehr präsent, Hass.

02:04:52: Hass auf die Menschheit, auf Frauen, auf die Wissenschaft

02:04:56: und

02:04:57: politisch linksdenkende.

02:04:59: Hass, der dazu geführt hat, dass drei Menschen gestorben sind und viele verletzt wurden.

02:05:06: Übrigens lässt sich auch durchaus für mich hinterfragen, ob Tett diese Bomben wirklich verschickte, um die Welt zu verändern.

02:05:14: Denn er selbst schrieb in sein Tagebuch Folgendes.

02:05:19: Mein Motiv für das, was ich tun werde, ist schlicht und einfach persönliche Rache.

02:05:26: Ich erwarte nicht, damit irgendwas zu erreichen.

02:05:29: Ich behaupte ganz bestimmt nicht, ein Altruist zu sein oder zum Wohle, was auch immer das sein soll, der Menschheit zu handeln.

02:05:38: Ich handele lediglich aus dem Wunsch nach Rache.

02:05:42: Das ist so spannend und es ist irgendwie schwer zu durchleuchten, was wie viel auch Anteil hatte bei ihm, weil ich denke mir auch, wenn es ihm wirklich um diese Gedanken ging und um ... Ja, seine Publikation und seinen wissenschaftlichen Text, dann hat er durch die Art und Weise, wie er es an die Menschheit gebracht hat, eigentlich ja genau das nicht erreicht, was er immer vorgegeben hat, erreichen zu wollen.

02:06:10: Er wurde ja gar nicht ernst genommen.

02:06:12: Man hat das ja gelesen im Zusammenhang von Gewalt, also man hat ihn ja nur gelesen als Kriminellen.

02:06:18: Und hätte er das auf andere Art und Weise veröffentlicht als jemand, der ja irgendwo promoviert hätte, als superintelligenter Mensch und sich in der akademischen Welt Namen gemacht hätte, dadurch, dass er ja wirklich, wirklich starke Ideen hatte, dann hätte man ihn vielleicht auch anders zitiert, nämlich als Technikkritischen Denker, als Philosophen oder so.

02:06:38: Aber jetzt wird er halt immer zitiert als Mörder.

02:06:41: Das heißt, wer auch immer, also niemand wird ja das Manuskript in seiner Doktorarbeit zitieren und sagen, Wie schon der Schlaut hätte Kaschinski irgendwann mal festgestellt hat, ne, er ist halt ein Mörder und dementsprechend wird man seine Gedanken einfach niemals in der Welt der Wissenschaft so ernst nehmen wie von friedlichen Menschen, die auch das Gleiche vielleicht drauf haben und auch super schlau waren, aber dafür halt einen anderen Weg gewählt haben, nämlich halt nicht Gewalt.

02:07:09: Das ist tatsächlich, glaube ich, eine ganz gute Überleitung zu meinem Leos-Tipp, den ich noch hätte am Ende.

02:07:15: Weil ich musste bei dieser Recherche ganz oft an den Film Into The Wild denken.

02:07:22: Kennst du den?

02:07:23: Hast du den

02:07:23: mal geguckt, Leo?

02:07:24: Ich glaube, also wenn es lange

02:07:26: her.

02:07:27: Dann ist das meine Empfehlung für dich heute Abend.

02:07:30: Der basiert auf eine wahre Geschichte.

02:07:31: Ich habe auch überlegt, die mal bei True Love zu erzählen, obwohl sie auch ein bisschen traurig ist, über einen Mensch, der in die Wildnis.

02:07:40: gezogen ist, also ein Aussteiger.

02:07:43: Und darüber wurde ein Buch geschrieben und dieses Buch wurde dann auch verfilmt.

02:07:48: Also das beweist übrigens auch, dass man mit seinen Gedanken und diesem Aussteigertum auch bekannt werden kann, ohne Bomben zu verschicken.

02:07:56: Und ich weiß noch damals, ich war relativ jung, als ich den Film das erste Mal geguckt habe und der hat mich auch sehr zum Nachdenken gebracht, weil dieser junge Mann auch die Gesellschaft ablehnt und sagt, ich möchte eigentlich einfach nur in der Natur leben und ich glaube, dass das das richtige Leben ist.

02:08:11: Und ich habe das Buch nicht gelesen, aber der Film ist zumindest so schön und zeigt es gleichzeitig so erschreckend, was die Gesellschaft auch mit uns macht, dass mich das damals viel mehr zum Nachdenken gebracht hat, als jetzt der Junibomber, weil da einfach klar ist, das ist jemand, der Gewalt begangen hat.

02:08:30: Deswegen, wenn ihr zwischendurch gedacht habt, oh, so ein bisschen mehr Natur, Into the Wild ist mein Tipp für euch.

02:08:37: Guckt euch das heute einmal an und dann bucht euch ein Trip irgendwo nach Skandinavien ins Nürnbo.

02:08:45: Geht eine Runde wandern.

02:08:47: Ich hab auch eine Assoziation gehabt und deswegen auch hier noch mal ein weiterer Leotip.

02:08:51: Und zwar hab ich krass an der Pass gedacht, eine der besten Serien ever nach meintanta, natürlich.

02:09:00: Aber kommt ganz, ganz schnell danach.

02:09:01: Der Pass ist unfassbar gut.

02:09:03: Ich muss ja sagen, ich muss jetzt ganz kurz mal was ganz Schlimmes sagen.

02:09:07: Ich hab der Pass angefangen, nach deiner Empfehlung.

02:09:09: Ich hab da nicht reingefunden.

02:09:11: Was?

02:09:11: Das war nix für mich.

02:09:12: Oh mein Gott.

02:09:13: Das ist ja nicht

02:09:14: krass, weil ich find der Pass wirklich.

02:09:16: Also ich find diese, ja.

02:09:17: Aber vielleicht nicht für jeden.

02:09:19: Aber ich find's spannend, weil ich hab das Gefühl, dass

02:09:23: ich

02:09:23: glaube, die Staffel eins sich so ein... bisschen auch an dem Juniorbomber orientiert hat.

02:09:30: Also so ein bisschen.

02:09:31: Es geht auch um jemanden, der ganz zurückgezogen lebt und sehr viel Hass empfindet und ja, Menschen etwas antun möchte.

02:09:40: Sogar die Art und Weise, wie gemordet wird, ist sehr ähnlich.

02:09:43: Ich will es nicht zu viel spoilern, aber ich habe das Gefühl, dass ... Die Serienmacher, die Drehbuchautoren, das Team, sich da irgendwie orientiert haben könnte am Juna Bomber, ist mir irgendwie so währenddessen eingefallen.

02:09:55: Also haben wir euch schon mal hier gegebenen Tipp oder zumindest ich, der Antilin.

02:09:59: pro Leotip

02:10:01: der Pass gucken.

02:10:02: Können wir das mal diskutieren auf Social Media?

02:10:04: Ich würde gerne wissen, ob ich alleine damit bin.

02:10:06: Boah,

02:10:06: das finde ich richtig krass.

02:10:08: Aber vielleicht gucken wir es noch mal.

02:10:10: Eine richtige Stimmung an Halloween oder so.

02:10:12: Jekliche Chance darauf, dass mir mal auf irgendwelchen Filmveranstaltungen eingeladen werden, wurde jetzt für mich gerade gestrichen.

02:10:19: Weil die deutsche Filmwelt so sagt, ah, sie mag der Pass nicht.

02:10:24: Ah,

02:10:25: das ist ein kleiner Daunafilm, dass du es nicht magst.

02:10:27: Aber es ist nicht schlimm.

02:10:29: So, das war es leider mit Mord of Ex.

02:10:32: Wir verkünden hiermit unseren

02:10:33: ... Du magst ja nicht Mein-Tanter nicht.

02:10:36: Nee, dann wär alles vorbei, ne?

02:10:39: Dann müssten wir jetzt verkünden, dass Mord of Ex aufhört, Freundschaft gekündigt.

02:10:42: Leute, ihr müsst aufhören, mir die ganze Zeit Hoffnung zu machen.

02:10:45: Es gibt nichts, was ich öfter zugeschickt bekomme als irgendwelche Fake-Artikel dazu, dass es eine dritte Mein-Tanter-Staffel gibt.

02:10:52: Und jedes Mal geht mein Herz schneller und ich bin so, okay, hat jetzt dieser Ex hier recht?

02:10:56: Und ich fang an zu recherchieren.

02:10:58: Immer Fake-Berichte.

02:11:00: Ich weiß nicht, was los ist in der Welt der, keine Ahnung, Serien, Rezensionen, Seiten, dass immer wieder dieses Gerüchte hochkocht, dass es die dritte Staffel von Mein Tante gibt, es gibt es einfach nicht.

02:11:10: Außer wir unterschreiben irgendwann doch alle die Petitionen, die es mal gab.

02:11:12: Ich fange jetzt die zweite Staffel von vorne wieder an.

02:11:17: Und liebe Exis, wir hören uns nächste Woche wieder.

02:11:21: Danke, dass ihr dabei seid, immer noch bei dieser sehr, sehr, sehr langen Folge.

02:11:26: Und schön, dass es euch gibt.

02:11:27: War das eigentlich die längste Mod of X-Folge?

02:11:29: Ich glaube nicht.

02:11:30: Ich glaube wirklich nicht.

02:11:31: Ich glaube, wir haben nur das Gefühl, dass die so lang ist.

02:11:33: Aber meine Schätzung und das weiß ich jetzt natürlich bei der Aufnahme nicht.

02:11:37: Ich glaube, wir sind unter drei Stunden am Ende.

02:11:39: Oha,

02:11:40: weiß ich nicht.

02:11:40: Ich glaube, wir sind über.

02:11:41: Aber wir können ja mal gucken.

02:11:42: Wir können ja euch mal die drei längsten Mod of X-Folgen posten für alle, die genau darauf stehen oder so.

02:11:49: Soll es dir geben, solche.

02:11:50: Bis dann, liebe Axis.

02:11:51: Bis nächsten Montag.

02:11:52: Tschü tschü.

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